Alu Menziken: Die Belegschaft sagt Nein zu Entlassungen und Lohnabbau
Wann |
22.08.2009 von 10:00 bis 12:00 |
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Wo | Reinach (AG), vor dem Saalbau |
Name | Serge Gnos, Unia Aargau |
Kontakttelefon | +41 62 834 94 51 |
Termin übernehmen |
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Alu Menziken: Abzocker klaut unsere Löhne und Arbeitsplätze!
Finanz-Raubritter macht Firma kaputt
112 Jahre schon behauptet sich die Alu Menziken Holding AG. Jetzt will ihr ein österreichischer Finanzjongleur das Genick brechen.
2007, als Michael Tojner die Firma kaufte, schrieb die Alu Menziken satte Gewinne. Tojner besetzte alle wichtigen Posten mit eigenen Leuten, verjagte die übrigen Aktionäre und verscherbelte das «Filetstück» des Unternehmens, die Tochterfirma UAC in den USA billig an seine eigene Holdinggesellschaft. Dann steckte er grosszügige Dividenden und Beraterhonorare von sage und schreibe 14,5 Millionen Euro in die eigene Tasche.
Von über 1000 Beschäftigten (2007) sind bei der Alu Menziken heute noch 430 übriggeblieben. Diesen «Rest» will Tojner jetzt auch noch für die Börse zurechtfrisieren. Letzte Woche kündete er an, dass die Anfang Jahr eingeführte Kurzarbeit abgeschafft und stattdessen 70 Beschäftigte entlassen werden sollen. Und der Gipfel der Unverschämtheit: Die verbleibende Belegschaft soll auch noch auf 10% des Lohnes verzichten!
Dass er mit seinem Vorgehen den geltenden Gesamtarbeitsvertrag verletzt, den Arbeitsfrieden bricht und die wirtschaftliche Existenz einer ganzen Region gefährdet, ist Tojner egal. Ihm geht es nur um den möglichst schnellen und grossen Profit.
Michael Tojner: Mister 300 Prozent.
«Fürs Verdoppeln des Kapitals sind wir nicht angetreten», sagt der Finanz-Glücksritter Michael Tojner, Gründer der grössten österreichischen Risikokapitalgesellschaft (Global Equitiy Partners). Erklärtes Ziel ist für ihn stets die Verdreifachung des Einsatzes.
Tojner verfügt heute über 450 Millionen Euro an Investorengeldern. Seit 1997 hat er rund 50 Unternehmen gekauft und ihnen eine extreme Rosskur verpasst. Erwartet wird eine Rendite von 30%. Seine Gesellschaft sahnt davon über Gewinnbeteiligungen und horrende Honorare einen grossen Teil ab.
Bezahlen müssen das die Arbeitnehmenden: mit Entlassung oder Lohneinbussen. Tojners Kommentar: «Wir
wollen in dem Geschäft nicht die sehr netten sein»
(Aus dem Flugblatt der Gewerkschaft Unia)