Die Belegschaft der CTU in Winterthur kämpft für ihre Arbeit
Die CTU erstellt weltweit Anlagen zur Energiegewinnung aus Biomasse und für die Reinigung von Rauchgasen. Im Zusammenhang mit dem Bau von Biogasanlagen hat AXPO der CTU im Jahre 2004 die Lizenz der KOMPOGAS-Technologie übertragen, die bis 2019 an das Unternehmen gebunden ist. Doch der Stromkonzern, der den Kantonen der Nordostschweiz gehört, hat sich bisher kategorisch geweigert, einer solchen Übertragung zuzustimmen. Für ihn wäre das definitive Ende der CTU eine Art „Marktbereinigung“ - für die 40 Beschäftigten hingegen eine unmittelbare Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz.
„Aufruf zur Protestaktion!“ steht als Überschrift in ihrem Flugblatt, das die 40 MitarbeiterInnen der CTU verfasst haben. Sie haben einen Reisebus gemietet, fahren an diesem Donnerstag, 28. Januar 2010 gemeinsam nach Baden und tragen ihren Protest an den Sitz der AXPO Holding AG. Auf einem ihrer selbstgefertigten Spruchbänder steht: „AXPO – Raubritter auf Staatskosten“, was den Stromkonzern mächtig stört. Ein Mitglied der AXPO Geschäftsleitung stellt sich den Protestierenden und zeigt sich gesprächsbereit. Unversöhnlich stehen sich die Interessen gegenüber: „Es ist nicht unsere Schuld, dass eure Firma in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Ich bin meinen Kapitalgebern verantwortlich und will euch keine falschen Hoffnungen machen“, betont der Manager. „Sie müssen uns helfen, sonst stehen wir am nächsten Montag auf der Strasse“, entgegnen ihm die andern, die nur ihre Arbeit haben, um wirtschaftlich zu überleben, und die darauf angewiesen sind, einen Kapitalbesitzer zu finden, der ihre Arbeitskraft kauft. Die Aussicht, in wenigen Tagen schon ins Heer der Erwerbslosen eingereiht und von staatlichen Almosen abhängig zu werden, treibt sie an, gemeinsam für ihre Interessen zu kämpfen. Am Schluss der Verhandlung erreichen sie immerhin, dass zwischen AXPO und dem Investor, der ihren Betrieb kaufen möchte, ein Gesprächstermin bereits für den nächsten Tag in Aussicht gestellt wird. Der Ausgang dieser Verhandlungen ist offen. Er wird aber auch davon abhängigen, wie weit es den 40 MitarbeiterInnen der CTU gelingt, weiterhin ihre kämpferische Entschlossenheit unter Beweis zu stellen.
Die Szene vor dem Hauptsitz der AXPO Holding in Baden könnte sich in ähnlicher Weise an unzähligen Orten abspielen. Das Beispiel der CTU Belegschaft zeigt – ebenso wie insbesondere das Beispiel der Officine von Bellinzona und der INNSE in Mailand: Der Wille des „Marktes“ (genauer: der Kapitalbesitzer), einen Betrieb zu schliessen, ist nicht in Stein gemeisselt. Es kommt auch darauf an, was die betroffenen Belegschaften dazu meinen. Setzen sie sich gemeinsam und entschlossen zur Wehr, kann der Schliessungsentscheid rückgängig gemacht oder ein neuer Besitzer gefunden werden. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit beginnt im Betrieb!
wo unrecht zu recht wird,wird widerstand zur pflicht!!
das meint der jägermeister mit dne besten soligrüssen aus dem hohen norden vom nutzfahrzeugbau aus sz