Erfahrungen mit ERA (Anwort)
erstellt von MAN Drill
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zuletzt verändert:
22.08.2008 09:43
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Da es scheinbar heute einige Probleme mit dem NetzwerkIT bzw. Server gibt, möchten wir uns mit diesem neu angelegten Thema bei den Kollegen und Kolleginnen von Risse+Wilke für den sehr interessanten und ausführlichen Erfahrungsbericht bedanken. Wir werden sicherlich in Kürze mit euch Kontakt aufnehmen. Ein Kollege hat von einem Vorgesetzten erfahren, dass unser Unternehmen (MAN TURBO) mit Hilfe von ERA die Personalkosten um 10% bis 15% senken möchten. Dies wird sicherlich nicht kurzfristig, sondern schleichend erfolgen. Wir gehen davon aus, dass es bei uns viele Überschreiter geben wird. Es ist denkbar, dass man den Überschreitern anbietet, dass sie das gleiche Geld wie früher erhalten, wenn sie länger arbeiten. Und wäre nicht so die Kostenneutralität gegeben? Das letzte Geschäftsjahr, war auch das beste Geschäftsjahr in der noch kurzen Geschichte der MAN TURBO. Trotz guter Zahlen, hat man uns kurz vor Weihnachten zum Dank gedroht. Wir müssten mehr arbeiten und man würde uns nicht in die Tasche greifen wollen, so unser Vorstandsvorsitzender, der sich letztes Jahr seine Bezüge mal um 30% erhöht hat. 2004 wurde bei uns eine Pesonalkosten-Optimierung durchgeführt und ca. 80 Arbeitsplätze abgebaut (also ca. 5%). Nun schreibt man in der Zeitung, dass wir eigentlich 50 bis 100 Leute einstellen könnten. Dies soll aber nur geschehen, wenn man sich auf günstigere Tarife und mehr Flexiblität (was immer man darunter zu erstehen hat) einläßt. Vieles läuft bei uns im Unternehmen sehr schlecht und die Unsicherheit und Unzufriedenheit wächst stetig. Viele sind der Ansicht, dass das Management erst mal die Hausaufgaben machen und das riesige Verbesserungspotenzial ausschöpfen sollte. Die Kürzung der Gehälter und Löhne bzw. die Erhöhung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich ist die einfachste und primitivste Methode den Profit zu erhöhen. Mittlerweile regiert bei uns der Dilettantismus und nicht mehr der gesunde Menschenverstand. Mitarbeiter haben keinen Wert und sind ein lästiger Kostenfaktor. Die kriegen nie den Hals voll. Wir müssen die Abwärtsspirale stoppen, bevor sie richtig in Fahrt gerät. Wir brauchen eine geschlossene Belegschaft und kämpferische Betriebsräte bzw. Gewerkschaften. Und es wird Zeit, dass wir denen auf die Füße treten, die uns verraten und/oder mit der Geschäftsführung auf der Kosten der Belegschaft kummeln. [icon:g7/]
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Lieber Kollege, was die beabsichtigte Lohnkürzung durch ERA angeht, hast du sicher recht.Aber wir sollten nicht so sehr auf die Problemfälle in den eigenen Reihen starren, sondern den Gegner, den MAN Vorstand und die Unternehmerverbände ins Visier nehmen.Die letzte Betriebsversammlung demonstrierte doch gegenüber dem Vorstand große Geschlossenheit, angefangen vom BR-Vorsitzenden bis zu den Diskussionsbeiträgen.Und diese Einheit im Handeln müssen wir täglich festigen und verteidigen.Differenzen müssen wir intern klären.
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[quote]Und diese Einheit im Handeln müssen wir täglich festigen und verteidigen. Differenzen müssen wir intern klären.[/quote] Es ist immer wieder verblüffend zu sehen, daß sich der Gegener und einige "Interessenverteter" in ihrer Vorgehensweise kaum unterscheiden. Warum sollten Differenzen "intern" geklärt werden? Meint Ihr allen Ernstes, daß der Arbeitgeber nicht weiß, was los ist? Die Einzigen, die Ihr mit dieser Vorgehensweise ausschließt, ist die Belegschaft! Nur duch Transparenz - mitsamt einer öffentlichen Diskussion aller Differenzen - können die KollegInnen selbstbewußt und informiert auftreten und sich nicht von gutgemeinten "Interessenverteter", die Information für sich behalten, in die Irre führen lassen und vor vollendeten Tatsachen stellen.
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Der Begriff "Interessensvertreter" weist bereits auf das Problem hin.Wir müssen unsere Interessen selbst in die Hand nehmen. Das ist auch der Zweck dieses Netzwerkes hier.Differenzen innerhalb der Belegschaft müssen natürlich sachlich ausgetragen werden. Sie "intern" zu klären, verstehe ich so, dass diese Fragen z.B. innerhalb der IGM-Mitgliedschaft offen diskutiert werden, ein Standpunkt erarbeitet wird um gemeinsames Handelns zu ermöglichen. Nichts freut einen Unternehmer mehr, als eine durch Fraktionskämpfe zersplitterte Belegschaft.Davon haben wir bei MAN in den letzten 30 Jahren schon genug abschreckende Beispiele erlebt. "Teile und herrsche", das war das Prinzip der englischen Imperialisisten bei der Kolonialisierung. Es ist bis heute eine wichtige Methode der Unternehmer. Wir müssen über INHALTE diskutieren. Jammern über "schlechte Interessensvertreter" bringt nicht weiter. Wie begegnen wir der geplanten 30%-Lohnkürzung durch die Abschaffung des Leistungslohnes, mit dem wir bis Ende 2006 rechnen müssen? In diesem Sinne: Reinhardt Meyer
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Ein Interessenvertreter ist einer, der die Interessen seiner Mitglieder oder Wähler vertritt. Daß ist das, was Gewerkschaften tut. Du als VK-Leiter der IGM bist ein Interessenverteter per Definition. Du vertrittst die IGM im Betrieb. Hier im Netzwerk IT wird unterschieden zwischen Interessenvertretung und Interessenwahrnehmung. Netzwerk IT leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Siehe unsere [url href="/faq"]haeufig gestellte Fragen[/url] und die [url href="/projekte/cinram/faq"]Anleitung[/url] bei unserem Projekt cinram. Daß Du inhaltliche Auseinandersetzung innerhalb der IGM führen möchtest, ist unverständlich, weil es nicht nur IGM-Mitglieder im Betrieb gibt. Wenn die Diskussionen nur dort stattfinden, schließt Du alle andere aus. Im Netzwerk IT möchten wir alle einschließen. Gewerkschaftszugehörigkeit spielt für uns keine Rolle. Belegschaftsmitglieder können am besten handeln, wenn sie wissen, worum es geht und von sich aus die Entscheidung treffen können, mitzumachen bzw. wenn sie in der Lage sind, selbsttätig zu werden und ihr eigenes Schicksal in die Hand nehmen zu können. Dafür ist Offenheit gefragt - ein Prinzip von Netzwerk IT und etwas was die Arbeitgeber nicht haben können. Ein anderes Beispiel von einer offenen Auseinandersetzung mit sehr viel Information findest bei [url href="../../../../sz"]MAN Salzgitter[/url]. Jetzt was zu den Inhalten. Du fragst: [quote]Wie begegnen wir der geplanten 30%-Lohnkürzung durch die Abschaffung des Leistungslohnes, mit dem wir bis Ende 2006 rechnen müssen? [/quote] Eine einfache Antwort habe ich nicht. Jedoch gibt es ein paar Ansatzpunkte. Zumindest kenne ich ERA so, daß der Betriebsrat alle Arbeitsplätze bewerten und jeder Eingruppierung zustimmen muß. Was ist dann bei Euch gelaufen? Ich gehe davon aus, daß der VK über das Tun und Lassen des BRs bescheid weiß. Oder kann es sein, da Du von einer 30%-Lohnkürzung schreibst, daß die Sache bereits gelaufen ist?
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Hallo, in den MAN - NEOMAN Werken (München / Salzgitter/ Gustavsburg / Nürnberg / Plauen/ Pilsting/ Stuttgart) Steckt das Projekt ERA noch in den Kinderschuhen. Das heißt, die ERA - Fragebögen wurden verteilt in den Werken. Ca. 30 % der Werker haben diese Bögen zurück gegeben. Warum nur 30 % ? Die IG-Metall sowie die BR´s im Betrieb und die Geschäftsleitung haben keine Aufforderung / Aufruf gestellt diese Bögen zu einem Zeitraum Abzugeben. Davon abgesehen, sind diese aufgeführten Organe schlecht Qualifiziert. Keiner kann genau ERA erklären geschweige den, die Belegschaft, Explizit aufklären zu können.
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[em] Wie begegnen wir der geplanten 30%-Lohnkürzung durch die Abschaffung des Leistungslohnes, mit dem wir bis Ende 2006 rechnen müssen? [/em] Die Antwort hat Reinhardt Meyer doch schon gegeben! [em]Wir müssen über INHALTE diskutieren.[/em] Hinweg mit den käuflichen Revoluzern. [icon:g34/]
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