IGM- Info vom November 2005

erstellt von manoman zuletzt verändert: 18.08.2008 11:18
Eine Information der Vertrauensleute von NEOMAN Bus

NEOMAN Salzgitter

Bus - Kompetenz - Center: der Flyer selbst

Risiken und Chancen der neuen Busstruktur !

Standortsicherung gefordert

Peter Buchholz - Vertrauenskörperleitung:

Am 2. November wurden wir und anschließend die Belegschaft von der Geschäftsführung über die Planung der künftigen Busproduktion in Salzgitter informiert.

Die Details könnt ihr in dieser Info nachlesen.

Ein wichtiger Kernpunkt: Es sollen in Salzgitter weniger Komplettbusse produziert werden, dafür mehr Chassis.

Mit diesem Programm wird es nicht leichter, die Rentabilitätsvorgaben des Vorstandes zu erfüllen. Das heißt: Obwohl die Buszentrale nach Salzgitter kommt und wir zum Bus-Kompetenz-Center aufsteigen, brauchen wir ein Standort- und Beschäftigungssicherungspapier, in dem auch die Produktpalette festgeschrieben wird, wie sie mal im Eckpunktepapier 2001 vorgesehen war: Komplettbusse/Niederflurfahrzeuge (ausreichender Anteil) Ausstattungsbusse (Anlieferung von Auslandswerken, FOC/HOCChassis, Bodengruppen, Craddle-Antriebsmodule, CKD- und Teile-Sätze.

*»Zukunft 2012« für NEOMAN Bus !*

Nur so verlieren wir keine weitere Fertigungstiefe und können die Beschäftigung langfristig sichern. Das muss drin sein.

Schließlich konnten alle Bereiche im laufenden Jahr ihr Ergebnis verbessern, wie die Financial Times Deutschland berichtet. Auch ein Verdienst der Beschäftigten. Doch noch ist das Fünf-Punkte-Papier des Vorstandes nicht vom Tisch. Deshalb fordern die Betriebsräte aller Standorte und die IG Metall eine Vereinbarung zur Standortsicherung für München, Nürnberg, Salzgitter und Gustavburg.

Wir fordern Gespräche über ein Konzept »Zukunft 2012« für MAN-Nutzfahrzeuge und NEOMAN. Auch wenn wir künftig zwei Betriebsräte in Salzgitter haben werden, müssen wir gemeinsam mit den LKW-Kolleginnen und Kollegen für den Standort kämpfen.

Komplettbusse reduzieren?

Chassis-Produktion

Laut Geschäftsführung ist der Chassisbedarf gestiegen. Deshalb sollen in Salzgitter künftig nur noch zwei statt vier Komplettbusse pro Tag gebaut werden.

Zum Ausgleich soll die Chassis-Produktion erhöht werden. Die Holzfußböden und das Pegulan sollen zur Kostensenkung aus Polen angeliefert werden. Zur weiteren Produktivitätssteigerung sollen die Bänder nach dem »Supermarkt-Prinzip« eine kommissionierte Anlieferung bekommen.

Diskussionsbedarf über Produktpalette

Semi-Fahrzeuge

Außerdem sollen keine Semi-Fahrzeuge mehr in Salzgitter gebaut werden. Begründet wird diese Entscheidung mit dem Argument, dass » Semi-Fahrzeuge nur eine Fertigungstiefe von 20 bis 25 Prozent gegenüber einem Komplettbus haben«.

Ferner sollen nur noch Komplettbusse gebaut werden, die wo Prozent dokumentiert sind.

Betriebsrat: Was ist, wenn der Chassis-Markt einbricht? Dann reicht unsere Fertigungstiefe nicht.

Können wir die Zoo-prozentige Dokumentation sicherstellen? Kann das Lager ad hoc liefern? Fehlteile im Supermarkt gibt es nicht, weil es Ausweichprodukte gibt? Wir können keine Holzplatten für Glasscheiben einbauen.

Wir haben hierzu einen erheblichen Diskussionsbedarf und alternative Vorschläge.

Arbeit schaffen und sichern

Gasangetriebene Fahrzeuge

Die Geschäftsleitung will im Rahmen der Umstrukturierung des Werkes Salzgitter die Kapazität der gasangetriebenen Fahrzeuge erhöhen. Das heißt: auf drei Arbeitsplätze für sechs Busse pro Tag. Damit könnten alle Aufträge abgearbeitet werden.

Prototypen-Technologie-Entwicklung

Das Protec soll um 20 Mitarbeiter aufgestockt werden. Das Know-how Fußboden und Pegulan sollen erhalten bleiben, um Fehler beseitigen zu können. Beschäftigung am Standort.

Mit diesen Maßnahmen würde die tägliche Normaloeuslastung im Zwei-Schichtbetrieb bei einer 37,5Stunden-Woche bei 9 Chassis, 3 Einheiten Bodengruppen und 2 Einheiten Komplettfahrzeuge liegen.

Unter dem Strich würden laut Berechnungen der Geschäftsführung bis einschließlich 2007 rund 5o Mitarbeiter zusätzlich gebraucht.

Betriebsrat: Es ist natürlich positiv zu bewerten, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Aber können wir diese mit der angestrebten Produktpalette halten? Auch das ist ein Thema für die Gespräche über eine Standort- und Beschäftigungssicherung.

Bus-Kompetenz-Center

Elke Behmer, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende:

»Der Neoplan-Standort Stuttgart wird zum Jahresende geschlossen.

Eine traurige Angelegenheit, die unter die Haut geht und uns mitfühlen lässt. Auch dort wurden Beschäftigungsgesellschaften, ähnlich wie bei uns, gegründet, um die Menschen aufzufangen und zu qualifizieren.

Einige Bereiche wie Qualitätssicherung, Buchhaltung, Marketing und gegebenenfalls die Technik sollen nach Salzgitter verlagert werden.

Die betroffenen Kollegin nen und Kollegen werden nun gefragt, ob sie zu uns wechseln wollen.

Für viele eine schwierige Entscheidung, vor allem wenn man eine Familie hat. Für uns bedeutet das, dass einige Planstellen in Salzgitter neu besetzt werden müssen. Sobald wir konkretes wissen, werden wir euch darüber informieren. Da es sich vor allem um Stellen im Angestelltenbereich handelt, planen wir eine gezielte Information für die Angestellten.

*Das Bus-Kompetenz-Center sichert Arbeitsplätze in Salzgitter*

So bitter das für die Stuttgarter Belegschaft ist, so zeigt es aber auch wie wichtig und richtig die Entscheidung für uns war, dass die Konzernzentrale nach Salzgitter kommt.

Dadurch wird der Standort Salzgitter als BusKompetenz-Center aufgewertet. Das ist eine gute Basis, um weitere Zukunftsvereinbarungen für den Standort auszuhandeln.«

Forderungen des Betriebsrats

Die Produktion in Salzgitter langfristig sichern.

Die MAN-Betriebsräte und die IG Metall fordern Verhandlungen über einen Standortsicherungstarifvertrag, der auf die anderen Eckpunkte-Vereinbarungen aufbauen soll.

Unsere Forderungen sind:

  1. Rechtlich belastbare Vereinbarungen zu Standort-und Beschäftigungssicherung für die Standorte Salzgitter, München und Gustavsburg.
  2. Absicherung der Ausbildungsplätze mindestens auf dem derzeitigen Niveau und der Übernahme.
  3. Keine Ausgliederung von Unternehmensteilen im Unternehmen beziehungsweise aus den jeweiligen Standorten.
  4. Festschreibung von »make-or-buy-Verfahren«, sowie deren tarifliche Regelungen.
  5. Festschreibung von Investitionen je bestehendem Standort bis mindestens 2012 sowie die Festschreibung von Produkt- und Fertigungsbereichen sowie deren Nachfolgeprodukte für die jeweiligen Standorte.
  6. Vereinbarung zur Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten im Rahmen des Tarifvertrages.
  7. Keine Ausgliederung der Logistik sowie verbindliche Regelungen für Flexi-Potentiale wie Leiharbeit

Impressum: IG Metall Salzgitter, verantwortlich: Horst Ludewig (V.i.S.d.P.). Fotos: Diana Bogar (7). Druck: Schubert, Salzgitter

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