28. September 2005 Info vom BR - Lages
Liebe Kollegen und Kolleginnen!
Werfen wir mal einen Rückblick auf die letzte Betriebsratsversammlung.
Die Zahlen, die uns der Vorstandsvorsitzende Weinmann vorführte, sind aus meiner Sicht recht fraglich.
Wie die Differenz zwischen den Kosten der verschiedenen Länder zustande kommen und was dabei alles einbezogen wurde (Lebensumstände, staatliche Leistungen usw.) bleibt offen.
Glaubwürdig war meines Erachtens seine Schilderung, wie es zu dem Forderungskatalog des Vorstandes kam.
Man hätte sich in Verhandlungen begeben müssen, aber es muss da auch klar gesagt werden: Bis hierher und keinen Schritt weiter!
Und dies nicht nur gesagt, sondern auch eingehalten werden. Wir können keine weiteren Abstriche beim Einkommen zulassen und weitere Leistungsverdichtungen sind, schon aus gesundheitlicher Sicht, nicht mehr hinnehmbar, zumal die Belegschaft z. Zt. unaufhaltsam altert.
Hier muss unbedingt etwas getan werden.
Weitere Produktivitätszuwächse sind nur arbeitsorganisatorisch und konstruktiv zu erreichen.
Ein Thema der Versammlung (und eines Info-Blattes) war die Nichteinhaltung von Betriebsvereinbarungen.
Wo aber bitteschön hat der Betriebsrat/Bereichsbetriebsräte nachweislich, also schriftlich, umgehend bei Feststellung reagiert? Alles auf die „Freiwilligkeit" der Mitarbeiter abzuwälzen bringt nichts und der Sinn von Betriebsvereinbarungen wird verdreht.
Woche für Woche wird von den Bereichsbetriebsräten die Zustimmung zur Mehrarbeit empfohlen und kritische Nachfragen dazu missachtet. Leider kam ich, durch die zeitlich schlechte Lage der Betriebsversammlung und die Vorgaben der Tagesordnung (Absicht?!), erst sehr spät (14.40 Uhr) mit meinem Beitrag an die Reihe.
Zu diesem Zeitpunkt verfolgten leider nur noch 100-150 Kolleginnen und Kollegen die Versammlung.
Nach meinem Redebeitrag gingen noch mal Ludewig und Buchholz in die „Butt". Ludewig verwechselte dabei einige Dinge, z.B. die von Potrykus geforderte Abmahnung gegen mich und die mir erteilte Betriebsverfassungsrechtliche Abmahnung, die seiner und Potrykus Meinung nach rechtens sei.
Dazu ist am 19.10.05 die Güteverhandlung am Arbeitsgericht BS und dann wird man weiter sehen.
Ein Rechtsbeistand wurde mir seitens des Betriebsrates verweigert, weil die Abmahnung richtig sei und der Betriebsrat nur notwendige Kosten verursachen darf.
Es sind schon ziemlich niedrige Beweggründe, die die IGM-Fraktion im Betriebsrat veranlassen, einen Rechtsanwalt zur Überprüfung einer konstruierten Abmahnung zu verweigern.
Auch wollte Ludewig den Eindruck vermitteln, Stutz und ich würden stunden- bis tagelang im BR.-Büro sitzen und Akten ansehen und somit die Arbeit der Sekretärin behindern.
Dies ist nicht der Fall. Wir versuchen uns auf die BR-Sitzungen so vorzubereiten, wie es die Geschäftsordnung des Betriebsrates vorsieht.
Entweder der Betriebsbetreuer Ludewig erhält falsche Informationen oder er will falsche Informationen weitergeben.
Sachdienlich hinsichtlich des mehrfach genannten gemeinsamen Handelns ist dies keinesfalls.
Bernhard Lages