Sie sind hier: Startseite Projekte Mitarbeiter-Netzwerk der Beschäftigten des MAN Konzerns Aus dem Betrieb Der Kuhhandel bei Neoman Salzgitter

Der Kuhhandel bei Neoman Salzgitter

erstellt von valter zuletzt verändert: 18.08.2008 10:11
MAN und IGM einigen sich auf den Verlust von 400 bis 500 Arbeitsplätzen in Salztter durch Verlagerung der NEOMAN Busfertigung nach Polen

Noch am 7. September 2007 demonstrierten die Beschäftigten des Neoman Busbau in Salzgitter auf der Werkszufahrt zum Haupttor MAN, IGM in einer öffentlichen Betriebsversammlung. Die Forderungen des Betriebsrates waren schon vorsichtig genug, weil sie eine Verlagerung des Busbau vorausahnten, jedoch dafür Ersatzarbeitsplätze forderten.

Inzwischen ist die Verlagerung durch eine Einigung zwischen Firmenleitung und IGM nach Presseinformation 51/2007 perfekt:

  • Sanierung: MAN verlagert Busfertigung nach Polen, Zeit vom 14.9.07
  • MAN verlagert Busfertigung von Salzgitter nach Polen Wirtschaftswoche vom 17.9.07.

Bei der Verlagerung sollen 900 von 1360 Arbeitsplätzen im LKW Bau gerettet werden. Die Braunschweiger Zeitung sieht 970 Arbeitsplätze als gerettet an. Einzelheiten des Vertrages, insbesondere die Dauer der Rettung sind noch unbekannt.

Offen bleibt auch, was aus "400 bis 500 Arbeitsplätzen":news20070711-001 wird, die bei dieser Einigung verlorengehen. Mit Spannung wird noch erwartet, wie die sozialverträgliche Entsorgung angeblich ohne betriebsbedingte Kündigung funktionieren soll.

Skeptiker sind mit dieser Einigung gar nicht zufrieden; denn sie glauben sogar, daß es nach der Einigung nun dem LKW Bau an den Kragen gehen wird, newsclick vom 15.9.07.

Weitere Einzelheiten diskutieren die Betroffenen in dem MAN Projekt dieser Plattform.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 21.09.2007 16:33
Nun eine Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse :

Info der Tarifkommission:

Liebe Kolleginnen und Kollegen
Am Donnerstag den 30.08.07 fand die erste Verhandlung über das Thema Standort- und Beschäftigungssicherung nach der Urlaubszeit statt.
In den letzten Wochen tagten fünf Arbeitsgruppen, die Informationen zu verschiedenen Themen zusammen tragen sollten, z. B. Kapazitätserhöhung Lkw, Erhalt Buszentrale in Salzgitter usw.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen waren enttäuschend. Es war keine Bereitschaft der Bus-Geschäftsführung erkennbar, die eigenen Planungen in Frage zu stellen und mögliche Alternativen zu suchen. Zum anderen fiel den Arbeitgebervertretern zu den von ihnen immer wieder angekündigten Ersatzarbeitsplätzen so gut wie nichts ein.
Die IGM-Verhandlungsführerin Martina Manthey, forderte die MAN/NEOMAN-Vertreter ultimativ auf, endlich die laufend zugesagten Ersatzarbeitsplätze konkret zu benennen. Außerdem stellte sie fest, dass der Charakter einer Bus-Zentrale in Salzgitter erhalten bleiben muss.
Ein NEOMAN-Vertreter zeigte sich überrascht: „Da brauchen wir ein paar Wochen Zeit zu“.
Anschließend bat die Arbeitgeberseite um eine Verhandlungsunterbrechung.
Nach einer längeren Pause, teilten die Herren Dr. Klein und Dürr der IGMVerhandlungskommission mit, am Mittwoch den 05.09.07 werden in einer Vorstandssitzung mögliche Ersatzarbeitsplätze für Salzgitter ermittelt, deshalb schlugen sie vor, die für Dienstag den 04.09.07 geplante Verhandlung ausfallen zu lassen und stattdessen am Freitag den 7.09.07 die nächste Verhandlung durchzuführen. In diesem Termin werden die Planungen für
Ersatzarbeitsplätze mit uns diskutiert. Die Arbeitgebervertreter haben verstanden, dass die IGM-Verhandlungskommission deutlich formuliert hat, ohne die Vorstellung von Ersatzarbeitsplätzen in ausreichender Zahl und entsprechender Qualität gibt es keine Verhandlungsbasis.
Unabhängig von der am 06.09.07 statt findenden Betriebsversammlung NEOMAN wird es am Freitag den 07.09.07 eine Informationsveranstaltung für die Lkw und Busbelegschaften im angemessenen Rahmen geben.

Die IGM-Verhandlungskommission

Info der örtlichen Geschäftsleitung:

Verhandlungen zum Standortvertrag Salzgitter
Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
am 30.08.07 hat eine weitere Verhandlung zwischen Geschäftsleitung
der NEOMAN, GE H in Salzgitter und der Verhandlungskommission
der Arbeitnehmer stattgefunden.
Der Termin diente einer Beurteilung von Ergebnissen, die im letzten Monat in
Arbeitsgruppen erzielt worden waren. Soweit es die Lkw-Seite betrifft, handelte es sich dabei um die Fragenkomplexe Einführung des Entgeltrahmentarifvertrages,Ausbildung und Qualifizierung und – das wichtigste Thema – mögliche Kapazitätserhöhungen in den drei Sparten HW-S, um eventuell Beschäftigte aus dem Busbau aufnehmen zu können.
Zu diesem letzten Themenkomplex ist in einer Arbeitsgruppe erarbeitet
worden, dass in allen drei Sparten HW-S zur Abarbeitung des Programms 2008 ,142 Beschäftigte zusätzlich zum gegenwärtigen Personalstand aufgenommen werden können. In der Braunschweiger Zeitung wurde einen Tag später berichtet „450 Busbauer könnten ins Lkw-Werk wechseln“. Diese Meldung können wir uns nicht erklären; die Zahl kann von Seiten MAN nicht bestätigt werden.
Die Arbeitnehmervertreter in der entsprechenden Arbeitsgruppe und die Werkleitung haben darüber hinaus klar gesagt, dass alle Unterstützungsmaßnahmen für die NEOMAN-Belegschaft geprüft und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Wir werden aber gemeinsam nur solche Lösungen akzeptieren, die nachhaltig sind.
Unter „nachhaltig“ haben wir verstanden, dass kein Personalüberhang bei HW-S entsteht und die Arbeitsplätze somit auch weiterhin sicher bleiben.
Eine Entscheidung hierüber ist jedoch nur im Rahmen einer Gesamtlösung denkbar.
Diese konnte trotz der konstruktiven Gesprächsatmosphäre noch nicht gefunden werden.
Die Verhandlungen mit der großen Kommission werden im Laufe des September 2007 fortgesetzt. Um eine Gesamtlösung zu erleichtern, werden zurzeit unter Beteiligung des Vorstandes in München Untersuchungen zu Ersatzarbeitsplätzen für den Standort Salzgitter angestellt.



Salzgitter,den 14.09.2007

Einigung auf Eckpunkte zur Standortentwicklung
Die MAN Nutzfahrzeuge vereinbarten mit den Arbeitnehmervertreter in Salzgitter am 14. September Eckpunkte, wie der Standort zukunftsfähig aufgestellt werden soll.
Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um die Bussparte von MAN insgesamt wieder rentabler zu gestalten und gleichzeitig betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
Die Fertigung von Bus-Fahrgestellen (Chassis) wird in Salzgitter neu strukturiert und mit Investitionen in eine neue Montagelinie zu einem Kompetenz-Center weiterentwickelt. Zusätzlich soll ein neues Logistikzentrum entstehen mit rund 220 Mitarbeitern, mit dem künftig mehrere Außenläger ~ gebündelt werden. Außerdem wechseln circa 250 Mitarbeiter in die wachsende Lkw-Produktion am Werk Salzgitter. Die Fertigung von Niederflurbussen wird künftig an bestehenden Standorten in Polen stattfinden. MAN investiert bis 2012 rund 60 Mio. Euro in den Standort, um ihn langfristig zu sichern. Zur Nutzung notwendiger Synergien werden zentrale Funktionen verlagert, genaueres ist noch Gegenstand weiterer Gespräche.
Auf Basis des Eckpunktepapiers soll nun zügig eine detaillierte Vereinbarung geschlossen werden. „Wir sind froh, dass wir damit allen Mitarbeitern eine tragbare Lösung anbieten und die notwendigen strukturellen Verbesserungen erreichen", betonte Joachim Dürr, Geschäftsführer von NEOMAN, der Bustochter von MAN Nutzfahrzeuge. „Es war uns von Anfang an sehr wichtig, Kündigungen zu vermeiden und gemeinsam mit den Arbeitnehmern Lösungen zu finden, die allen auch wirklich weiterhelfen", sagte er. Die Maßnahmen werden bereits 2008 sowie in den Folgejahren zu erheblichen Ertragsverbesserungen führen, unter anderem durch Synergien mit dem Lkw-Bereich.
Seit Ende Juli wurden mehrere Verhandlungen zur Bussparte in Salzgitter geführt, um den Busbereich der MAN Nutzfahrzeuge Gruppe zukunftssicher und ertragsstärker zu machen. Gleichzeitig war es erklärtes Ziel der Geschäftsleitung betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Beides kann nun auf Basis des Eckpunktepapiers erreicht werden

Intranet Informationen von der MAN Nutzfahrzeuge AG


Hintergrundbericht zur Busproduktion in Salzgitter vom 20.09.2007

In einem Hintergrundbericht wird sich mit der Geschichte der Bus-Produktion in Salzgitter beschäftigt, die vor gut 100 Jahren mit dem Bus-Pionier Heinrich Büssing begann.

Für Firmenkenner in der Region sei die Verlagerung der letzten Bus-Produktionslinien aus dem Salzgitter Werk ein weiterer Schritt der Abnabelung von MAN von seinem einstigen Bus-Hauptwerk.

Weiter heißt es , in der Branche werde geunkt, dass MAN sich die Schwierigkeiten im Bus-Geschäft selbst zuzuschreiben habe.

Nicht nur, dass der Konzern seinen Konkurrenten Solaris selbst aufgebaut habe, indem er einem seiner Manager die Gründung des Unternehmens erlaubte - seit MAN selbst in Polen und der Türkei fertigt, seien immer öfter Qualitätsprobleme aufgetreten, welche die Preise nicht rechtfertigen.


Soweit eine kleine Zusammenfassung der „wichtigsten“ Ereignisse der letzten Wochen am
Werksstandort Salzgitter.