Hat Neoman in Salzgitter eine Chance?
Gleich nach den Meldungen über die vom MAN mit Restrukturierung bezeichneten Kahlschlag der Busherstellung, erscheinen die Absichtserklärungen der Gewerkschaft, SZ vom 11.7.07 und Giessener Anzeiger vom 12.7.07.
Doch der Kahlschlag war vorhersehbar, indem scheibchenweise nach Salamitaktik immer mehr Arbeit in das polnische MAN Werk abwanderte, FTD vom 11.7.07. Und die Gewerkschaft hat dem Treiben zugesehen und sich um "sozialverträgliche Abwicklung":../Vergleich gekümmert, ohne sich mit den Beschäftigten über wirksame Gegenmaßnahmen zu unterhalten.
Es ist daher nur zu begrüßen, wenn die IG-Metall es diesmal ernst meint und alle noch verfügbaren Mittel einsetzt, um das Ausbluten des Salzgitterer Standortes zu verhindern. Schließlich verliert sie selbst auch wertvolle Mitglieder.
Ein wirksamer Kampf der Gewerkschaft darf sich nicht länger auf die Räume des Wolfenbütteler Kaninchenzüchtervereins beschränken. Alle Kräfte müssen gebündelt eingesetzt werden, die Grabenkämpfe im Betriebsrat beendet und kritische Kollegen unterstützt statt gebremst werden. Nur mit allen gemeinsam, den Wolfenbütteler, Salgitterer und Peiner Bürger kann etwas aus einer Gegenwehr werden. Die doch so starke IG-Metall kann nun zeigen, was sie wirklich gegen einen Konzern anrichten kann, wie gut ihre Verbindungen zu betroffenen Gemeinden, Städten und benachbarten Gewerkschaften, auch in Polen sind.
In Polen und der dort aktiven Gewerkschaft kann in so einem Auslagerungskampf der Schlüssel liegen, weil dort auch klar ist, daß sie nur solange Arbeit bekommen, wie der Lohn billig ist. Bei den nun kommenden Demonstrationen werden sie ebenso erwartet wie die Familien und Kaufleute aus Salzgitter, die 500 gute Kunden verlieren sollen.