Ford-Arbeiter aus Genk besetzen die Ford Europazentrale auf dem Kölner Werksgelände
Früh morgens waren etwa 250 Autobauer in 5 Bussen aus Genk aufgebrochen, um in Köln gegen die von Ford angekündigte Schließung ihres Werkes zu protestieren. Ford hat weltweit 2011 136,3 Milliarden US-Dollar Umsatz und 20,2 Milliarden Gewinn erwirtschaftet.
Vor Ort verschafften sich die belgischen Demonstranten offensichtlich Zutritt zum Werksgelände und durchbrachen die Maßnahmen des Werksschutz an Tor 3.
Kurzzeitig hielten die angreisten ArbeiterInnen Gebäude A der Europazentrale von Ford besetzt und forderten Auskunft von Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Hinkelmann. Der Betriebsratsvertreter versuchte seine Kollegen aus der belgischen Belegschaft mit Verweiß auf die von ihnen in Genk geplante Demonstration am Sonntag zu beschwichtigen. Viele der Zuhörer störten Hinkelmanns Rede mit Buh- und Zwischenrufen. Danach setzten sie ihre Besetzungsaktion auf dem Werksgelände fort. Als sie das Werksgelände verließen, gelang es der Polizei, die Protestaktion vom Werksgelände abzudrängen und vor dem zuvor durchbrochenen Tor 3 einzukesseln.
Die Polizei ging mit einem massivem Aufgebot von mehreren Hundertschaften gegen die Protestaktion vor und wirft den Beschäftigten vor, Straftaten begannen zu haben. Offensichtlich, zum Zwecke der Strafverfolgung entschied sich die Polizei, jeden einzelnen im Polizeikessel festgehaltenen Arbeiter mit Personalienkontrolle, Fotografien, Taschen- und Körperkontrollen abzufertigen. In einem empörten Redebeitrag mit dem Megaphon wurde deutlich, dass die anwesenden Beschäftigten, das verantwortliche Managment bei Ford Bernhard Matthes (aus Köln), Phelipe Verbeek (aus Genk) und Stephen Odell( für ganz Europa) für die wahren Verbrecher halten: "Sie und nicht wir sollten kriminalisiert werden!"
Die belgischen Ford Arbeiter fordern:
- Rücknahme aller Schließungspläne und Erhalt aller Werke bei entsprechender Verteilung der Produktion auf die vorhanden Kapazitäten!
- Verlegung der Ford Mondeo Produktion, wie von Ford zugesagt nach Genk!
- Freie Möglichkeit zur Heimreise ohne Strafverfolgung für alle von der Polizei Festgehaltenen!
Die Belegschaft aus Genk ruft zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die Werksschließung am 11. 11. um 12 Uhr im Stadtzentrum von Genk auf.