Fernfahrerproteste in Europa
Die aus einer Facebook-Gruppe hervorgegangene Fahrervereinigung Actie in de Transport hatte am letzten Samstag dem 22.3.2014 zu einer Demonstration in Dresden aufgerufen. 300 Teilnehmer*innen fanden sich nach einer Sternfahrt von 80 LKW's zur Kundgebung ein. Die lokale Presse berichtet ausführlich und wohlwohlend über die Anliegen der Kraftfahrer.
Hier gibt es einige Bilder der Aktion: Foto 1 , Foto 2 , Foto 3 , Foto 4 und Foto 5.
Die Deutsche Verkehrszeitung berichtet über eine Hafenblockade in Le Harve, Frankreich durch aufgebrachte LKW-Fahrer, über die auch in einschlägigen Foren debattiert wird. Hintergrund ist die Einführung eines neuen Reservierungssystems zum Abholen der Container, die den Spediteuren noch längere und natürlich unbezahlte Wartezeiten beschert. Auf der anderen Seite des großen Teichs, im kanadischen Vancouver begann am 26. Februar ein Wilder Streik der Hafentrucker . "Both unionized and non-unionized truckers are now on strike at Port Metro Vancouver in Canada. 1,400 non-union drivers in the United Truckers Association went out on February 26, 2014. Up to 400 drivers from the Unifor-Vancouver Container Truckers’ Association went out today, March 10, 2014."
Welche soziale Sprengkraft sich durch seit 20 Jahre sinkende Löhne und Überausbeutung a la Manchesterkapitalismus in der europäischen Logistik angestaut haben, zeigt die Tatsache, dass auch hierzulande - ähnlich wie in Kanada - die Aktionen von gewerkschaftlich nicht-organisierten Fahrern ausgehen. So streikten Ende Februar erfolgreich die philippinischen Kraftfahrer der dänischen Spedition Dinotrans in Lübeck.
Auch bei der Mobilisierung zum Europäischen Aktionstag am 3. Mai 2014 stehen die etablierten Gewerkschaften in der letzten Reihe. Fahrerorganisationen wie KCD und Actie in de Transport rufen zusammen mit unzufriedenen Lokführern , Beschäftigten der von Ausschreibung bedrohten Berliner S-Bahn , Pflegekräften und weiteren Betroffenen zu einer Sternfahrt in Berlin und Kundgebung vor dem Brandenburger Tor auf.
Wenn es hier in Europa weiter so geht, werden sich noch mehr Fahrer zusammen tun