Electrolux-Boykott wird fortgesetzt
Sozialforum Nürnberg 8. März 2006
PRESSEMITTEILUNG
Job-Killer Electrolux - Ich kaufe nix!
Streikende bei AEG-Hausgerätewerk Nürnberg - Wird Käuferboykott gegen Electrolux fortgesetzt?
In einer Sondersitzung nach Beendigung des Streiks befaßte sich das Sozialforum Nürnberg mit dem weiteren Vorgehen der Käuferboykottkampagne "Job-Killer Electrolux, ich kaufe nix". Ziel der Kampagne war, den Streik der 1750 Beschäftigten und der IG Metall gegen die Werkschließungsabsicht des Electroluxkonzerns durch einen Käuferstreik zu unterstützen.
Eingeleitet wurde die Aktion durch die spektakuläre Geräterückgabeaktion vor dem Werktor am 20.12.2005 nach der Bekanntgabe der Werkschließungspläne durch Electrolux. Mit einer Unterschriftenaktion vor Betrieben und Supermärkten wurden innerhalb einer Woche über 3000 Unterschriften für den Boykott von Electroluxgeräten gesammelt. Mit der Online-Liste unter www.jobkiller-electrolux.de wurde diese Kampagne bundes-weit und europaweit verbreitet. Durch über 500 Erwähnungen in den Medien wurde für mehrere Millionen Menschen der Boykott bekannt.
Das Ziel, durch Streik und Käuferstreik die Werkschließung zu verhindern, wurde zwar nicht erreicht. Doch der daraus entstandene Druck auf den Electroluxkonzern führte zu dem Sozialtarifvertragsabschluß. Darüberhinaus sieht sich der Konzernmanager Herr Horst Winkler veranlaßt, ab sofort das lädierte Electrolux-Image und die "Premiummarke AEG" mit einer Aufstockung des AEG-Marketingetats zu restaurieren. Nach dem Rückgang des Umsatzes um 40% ist der materielle Schaden laut Herrn Winkler erst Ende des Jahres festzustellen (siehe Nürnberger Nachrichten 01.03.2006, S. 3).
Für die Zukunft bleibt die Sorge um das Werk Rothenburg. Es ist bekannt, daß der Electroluxkonzern über die AEG Nürnberg hinaus 10 seiner 17 Werke in Westeuropa verlagern oder schließen will.
Um so dringender ist die Fortsetzung der Käuferboykottkampagne "Job-Killer Electrolux, ich kaufe nix" über das Lokale hinaus.
Deshalb hat das Nürnberger Sozialforum beschlossen, die Internetkampagne www.jobkiller-electrolux.de bundes- und europaweit fortzuführen.
Der eindrucksvolle 6-wöchige Streik der 1750 Beschäftigten mit der IG Metall und der Käuferstreik sowie die breite Solidarität können ein Beispiel sein für den Widerstand gegen die globale Werks- und Arbeitsplatzvernichtung zur Gewinnmaximierung der Konzerne.