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Auf Kriegspfad - wie wir Konzernen entgegentreten können

erstellt von AEG zuletzt verändert: 22.08.2008 09:05
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  • Auf Kriegspfad - wie wir Konzernen entgegentreten können

    Abgeschickt von AEG am 26.Januar 2006 19:04
    [strong]Auf dem Kriegspfad![/strong] Die modernen Unternehmensführungen sehen sich selbst gerne als elitäre Kriegerkaste, so wie einst die Samurai in Japan. Mit Hilfe sogenannter Motivationstrainer üben sie sogar in Seminaren, wie man sich auf den großen Wirtschaftskrieg, die Übernahmeschlachten und die Kämpfe um Marktanteile, Umsatzanteile und Profite motiviert. Beschwörungsformeln („Alles ist möglich!“) und Schlachtrufe („Tschakka!“) werden eingesetzt, um die Hormonausschüttungen zu bewirken, die die Manager für diesen Krieg präparieren. Alles maßlos übertrieben? Hierzu zwei Zitate aus einer Beschwörungsrede von Hans Stråberg, CEO von Electrolux (CEO heißt übrigens Chief Executive Officer, was ebenfalls dem Militärischen entlehnt ist), die er auf einer sogenannten Kick Off-Veranstaltung 2006 gehalten hat: [em]"2006 is the time to go for the kill, we can do it!"[/em] und [em]"War and business have one thing in common, the one with the initiative usually wins."[/em] Zu den „Kriegsschauplätzen“ gehören natürlich auch die Produktionsverlagerungen, Frontbereinigungen, das Plattmachen von Produktionsstätten, wie z.B. aktuell das AEG-Werk in Nürnberg. Diese „Kriegsmanagerkaste“, die wie Legionäre auch schnell einmal das Unternehmen wechselt, für das es tätig ist, zeichnet sich durch eine bedingungslose Orientierung auf die Verwertung des Kapitals aus, für das sie sich jeweils gerade verdingen. Dies schließt eine weitgehende Gleichgültigkeit sowohl gegenüber den Gebrauchswerten ihrer Produkte als auch gegenüber den Produzenten, also den Beschäftigten, ein. Für sie gibt es zwei zentrale Kampffelder: Die „Kostenfront“ (v.a. die Lohnkosten und speziell die „Lohnnebenkosten“) und das Marketing. An der „Kostenfront“ galt ihnen früher v.a. Rationalisierung, Automation und Re-engineering als wichtige Strategien, aber seit mehreren Jahren tritt die schlichte Erpressung der Beschäftigten und das Spiel mit deren Angst immer mehr in den Vordergrund. An der „Marketingfront“ gilt ihre Hauptsorge dem Wert der Marken, ihrer Bekanntheit und ihrem Image. Heerscharen von Beratern, Werbeagenturen, Markt-forschern usw. werden damit beschäftigt, den Markenwert (neudeutsch: „brand value“) zu bestimmen und zu steigern. An der „Kostenfront“ ist der Streik die wirksamste Antwort auf die Zumutungen und Erpressungsversuche. Wir erleben das zur Zeit beim Streik der AEG-KollegInnen. An der „Marketingfront“ schmerzt einen Konzern wie Electrolux besonders eine öffentlichkeitswirksame Boykottkampagne gegen seine Marken. Zugleich schafft der Boy-kott eine Möglichkeit für viele BürgerInnen, darüber ihre Solidarität mit dem Kampf der Beschäftigten auszudrücken und der Konzernspitze klar zu verstehen zu geben, dass man mit ihrem Kurs nicht einverstanden ist. Und genau so, wie ein Streik „schmerzen“ muss, also die Produktion empfindlich stören muss, damit er wirksam wird, muss auch ein Boykott wehtun, also eine (auch internationale) Dimension errei-chen, die dem Markenwert spürbar schadet. Deshalb die Kampagne des Nürnberger Sozialforums „Job-Killer Electrolux – Ich kaufe nix!“ Deshalb die Unterschriftenaktion unter http://www.jobkiller-electrolux.de , die wir als WASG KV Nürnberg/Fürth/Mfr. untersützen. Harald Weinberg WASG Nürnberg/Fürth/Mfr.
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