Boykottaufruf an 20 000 Haushalte in Nürnberg verteilt!
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
22.08.2008 09:05
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Seit Beginn der Boykottkampagne und der Urabstimmung bei AEG wurden in Nürnbergs Stadtteilen bereits mehr als 20 000 (zwanzigtausend!) Boykottaufrufe der organisierten autonomie verteilt. In dem Flugblatt welches in die Briefkästen gesteckt wurde, wird dazu aufgerufen sich mit allen Electrolux/AEG-Belegschaften zu solidarisieren. Außerdem ist die Interseite www.jobkiller-electrolux.de in Riesenlettern drauf, damit sich möglichst viele Menschen auf der Online-Unterschriftenliste eintragen. Hier der vollständige Aufruf (von www.redside.tk) für alle die keinen Briefkasten in Nürnberg haben: Boykottiert AEG-Electrolux Produkte! Electrolux macht das Leben von ArbeiterInnen schlecht Wir kaufen nix! Nach einem Jahr Unsicherheit ist es seit Dezember sicher. Die Leitung des Electroluxkonzern will 2007 das AEG-Werk in Nürnberg endgültig schließen. Wird dieser Plan in die Realität umgesetzt, werden 1750 ArbeiterInnen entlassen, verlieren ihren Lohn. Wir alle wissen was das bedeutet, schon mit einem sauer erarbeiteten Durchschnittslohn gelingt es den wenigsten von uns heute ihren Lebensstandard zu halten. Seit Jahren sinken die Reallöhne und die Preise für alles was Mensch so zum Leben braucht steigen ständig. Entlassung heißt Erwerbslosigkeit, für ein Jahr gibt es mageres Arbeitslosengeld, danach Hartz 4 - sozialer Abstieg auf ein Niveau unter dem Existenzminimum. AEG-Electrolux - ein Beispiel für die im Kapitalismus herrschende Logik Die Electroluxkapitalisten schließen das AEG-Werk in Nürnberg nicht etwa weil niemand mehr Waschmaschinen oder Geschirrspüler braucht. Nein, es ist einfach billiger in Polen oder Rumänien zu produzieren. Wo, bei höheren Arbeitslosenzahlen und noch geringerer staatlicher Absicherung, viele gezwungen sind für einen Bruchteil des hier üblichen Lohns zu arbeiten. Geringere Lohnkosten erhöhen den Profit. Und das Erwirtschaften von Profit ist nun einmal das einzige Ziel, das im Kapitalismus für einen Konzern zählt. Konsequenterweise ist die Werksschließung in Nürnberg dann auch weder der Anfang noch das Ende. Es ist ja nicht das erste Werk, das wir schließen, verkünden die Konzernmanager und fassen bereits neue Pläne ins Auge. Mindestens die Hälfte aller in Westeuropa existierenden Electrolux-Werke, über zehn hört man, ist, im Rahmen dieser einzig auf Maximierung der Profite ausgerichteten Neuorganisation der Produktion, von Schließung bedroht. Electrolux ist dabei nur ein Beispiel. Alle Firmen, egal wie hoch ihre Gewinne auch sind, nutzen die Angst vor der Erwerbslosigkeit, um ihre Belegschaften zu erpressen, unter Druck zu setzen und noch mehr aus ihnen herauszuholen. Es sind nicht, wie uns einige weiß machen wollen, übergierige Heuschrecken in der schwedischen Konzernleitung die hier handeln. Es ist ein Wahnsinn mit System und dieser menschenfeindliche Wahnsinn heißt schlicht und einfach Kapitalismus. Ein unvernünftiges Wirtschaftssystem, das nicht auf die Befriedigung der Bedürfnisse aller Menschen ausgerichtet ist. Ein System, das alles den steigenden Gewinnen von Banken und Konzernen unterordnet. Eine Wirtschaftsweise, die vor keiner Landesgrenze halt macht und in allen Branchen einzig dem Zweck dient: „Profit machen und diesen vergrößern“. Dies gilt bei Siemens und Infineon in München, bei Renault in Frankreich, bei Opel in Bochum, bei Microsoft in den USA und eben auch bei Electrolux in Schweden, Nürnberg, Polen und Rumänien. Was zählt, ist nicht unser Auskommen sondern die steigenden Einnahmen einer Minderheit von KapitalistInnen. Was tun? Zusammen kämpfen - Für unsere Interessen! Wir müssen aufhören die ständige soziale Unsicherheit, die der Kapitalismus für uns alle bedeutet zu akzeptieren. Veränderung beginnt damit, dass wir nicht länger bereit sind die Sachzwänge des Kapitalismus als die unseren anzunehmen. Wir müssen Schluß damit machen die wachsende Ausbeutung, die sinkenden Löhne, die mit der Erwerbslosigkeit verbundene Armut als unser unveränderbares Schicksal hinzunehmen. Beugen wir uns nicht länger der Drohung, dass; sie uns rausschmeißen, lassen wir uns nicht länger von den sogenannten Arbeitsagenturen einschüchtern und in miese 1 Euro- und andere Niedriglohnjobs zwingen. Unterwerfen wir uns keinen weiteren Tag der Erpressung, dass sie Standorte schließen und in Billiglohnländer abwandern wenn wir nicht klein beigeben. Setzen wir gegen den „Zwang zur Konkurrenz“, durch den wir alle nur verlieren können, unser Prinzip der weltweiten Solidarität. Wehren wir uns endlich gemeinsam und lassen uns nicht länger in ArbeiterInnen und Erwerbslose spalten. Kämpfen wir zusammen und solidarisch, an allen Standorten und über alle Landesgrenzen hinweg. Schluss mit der Ausbeutung – hier und in den sogenannten Billiglohnländern! Eine Gesellschaft in der die Produktion dafür da ist unsere Bedürfnisse, die Bedürfnisse aller zu befriedigen ist ein Ziel für das es sich zu kämpfen lohnt. Und wenn die Banken, Konzerne und auch die Regierung zurecht sagen, es gehe heute nicht, in diesem Wirtschaftssystem, die Bedürfnisse aller zu befriedigen, dann gibt es darauf nur eine Antwort: Dann muss; eben über kurz oder lang dieses unvernünftige Wirtschaftssystem weg, das sich Kapitalismus nennt! Jetzt den Kampf aller Electrolux-Belegschaften unterstützen Aktuell steht, neben zahlreichen anderen Kämpfen, jetzt die Solidarität mit den seit Monaten im Nürnberger Electrolux-Werk kämpfenden KollegInnen auf der Tagesordnung und viele wissen das. An allen Ecken hörte man in den letzten Wochen empörte Kommentare und viele haben beschlossen, keine Electrolux-Produkte mehr zu kaufen. Soll dieser Boykott jedoch tatsächlich Wirkung zeigen müssen wir über die individuelle Verweigerung hinausgehen. Das Sozialforum Nürnberg - ein Zusammenschluss von verschiedenen Organisationen, Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen, in dem wir seit seiner Gründung mitarbeiten - hat deshalb beschlossen, die Idee aufzugreifen und einen kollektiven KäuferInnen-Boykott von Electrolux Produkten zu organisieren. Ziel der Boykott-Kampagne ist es Electrolux sinkende Profite zu bescheren, damit Druck auf die Konzernbosse auszuüben und dadurch den Kampf der KollegInnen zu unterstützen. Alle können da mit machen: Kauf keine AEG-Electrolux Produkte und unterstütze den Boykott-Aufruf des Nürnberger Sozialforums mit deiner Unterschrift, damit wir zeigen wieviele wir sind! Unterzeichnet unter www.jobkiller-electrolux.de den Boykottaufruf des Nürnberger Sozialforums! Solidarität mit den gegen ihren sozialen Abstieg kämpfenden KollegInnen! Lehren wir gemeinsam Electrolux das Fürchten! Boykottiert AEG-Electroluxprodukte! Wir kaufen nix! Lasst auch den Einzelhandel wissen, wie ihr über Electrolux denkt! Packen wir sie da, wo es ihnen weh tut: bei der Realisierung ihrer Profite! Fangen wir an, bestrafen wir einen Konzern und setzen ein Zeichen für hundert andere! Für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung - ein System das die Bedürfnisse aller Menschen befriedigt - weg mit dem Kapitalismus! organisierte autonomie
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