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Flugblatt des Nürnberger Sozialforums vom 18.November 05

erstellt von AEG zuletzt verändert: 16.08.2008 17:28
In dem Flugblatt informiert das Sozialforum über die Probleme mit Transfer-Gesellschaften und Abfindungen, sowie über die Gründung der Solidaritäts-Arbeitsgruppe "AEG bleibt"

Keinen „3.Weg“ für die AEG! - Das wäre der der „Anfang vom Ende“!

Die Forderungen der IGM-Mitgliederversammlung sind klar und eindeutig:

  • Garantie des Erhalts des Standorts Nürnberg, bis mindestens zum Jahr 2010
  • Garantie für Stückzahl und Produkte in jetziger Höhe
  • Garantie für Investitionen und Erhalt der Vorfertigung
  • Keine weitere Zerstückelung der AEG

Der „3.Weg“, wie er dem Elektrolux-Vorstand Winkler vorschwebt, führt in die Sackgasse! Genau­so wie der „Ein-Produkt-Betrieb“ oder verringerte Stückzahlen über die Europa-Chef Bygge laut nachdenkt. Eine Teil-Schließung wäre der Anfang vom Ende: Dann ist 2007 auch der Rest weg!.

Vorsicht Falle! Der Trick mit Abfindungen:

  • Die Abfindungs-Summen klingen oft sehr hoch. ABER:
  • Zuerst langt der Staat kräftig hin, und verlangt Steuern und Sozial-Abgaben. Wer einen Abfindungsvertrag unterschreibt, bekommt meistens eine Sperre beim Arbeitslosengeld. (Gilt als selbst gekündigt!)
  • Wer nach einem Jahr immer noch arbeitslos ist, muss dann erst einmal seine Abfindung verbrauchen bevor er vom Staat Geld be­kommt.

Vorsicht Falle! Der Trick mit den Beschäftigungs- oder Transfer-Gesell­schaften:

  • Alle Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass aus diesen Gesellschaften heraus so gut wie niemand eine neue Arbeit findet! Auch die dort angebotenen Kurse und Umschulungen sind meist völlig nutzlos. Eine reine Beschäftigungs-Therapie!
  • Transfer-Gesellschaften dienen nur der leichteren Ent­sorgung von Mitarbeitern, am Kündigungsschutz vor­bei

    Die Unternehmen benutzen die Transfer-Gesellschaften, um den Mitarbeitern den Verlust ihrer Arbeitsplätze schmackhaft zu machen, und um Unruhe im Betrieb zu verhindern.

  • Weder Abfindungen noch nutzlose Umschulungs-Kurse sind eine Lösung! Beschäftigungs-Gesellschaften sind Einbahnstraßen in die Arbeitslosigkeit!

Es geht bei der AEG und Electrolux um den Erhalt aller Arbeitsplätze !

Erwerbstätige und Erwerbslose Hand in Hand - Gemeinsam verändern wir das ganze Land

Die Kampagne „AEG bleibt!“ schließt alle mit ein. Alle Teile des Werkes und alle Kolleginnen und Kollegen. Andersrum gesagt: es darf kein Vorschlag kommen, der die Schließung eines Teils des Werkes vorschlägt und mit spaltet. Die Kollegen beim Trockner müssen in der AEG bleiben.

  • Alles andere wäre nur ein langsamer Tod auf Raten.

    Der internationale Aktionstag war ein Erfolg. Alle - sei es in Spanien, Schweden und auch in Polen - sind betroffen.

  • Wie BR-Vorsitzender Dix gesagt hat: "Das ist kein Kampf Ost gegen West, son­dern aller Kollegen und Kolleginnen bei Electrolux gegen das Management."
  • Es gibt offensichtlich die Kontakte zu den anderen Werken. Es gilt, diese Kontakte auszubauen und Ideen und Vorstellungen auszutauschen.
  • Die Kolleginnen und Kollegen der AEG stehen nicht allein. In der Re­gion interessieren sich viele von außerhalb für euren Kampf und wollen ihn unterstützen.
  • Electrolux ist verwundbar. „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“, wie die IG-Metall sagt. Ein Streik trifft Electrolux dort, wo es am meisten weh tut: Im Geldbeutel.
  • Electrolux ist verwundbar. Ein Boykott der von vielen unterstützt wird, tut sehr weh. Selbst Großkonzerne geben schnell auf. So wie damals Shell gezwungen wurde, auf die Versenkung einer Öl-Plattform in der Nordsee zu verzichten.

Aktuelle Information gibt's unter http://www.netz­werkit.de/projekte/aeg

Persönliche Erfahrungen eines Kollegen mit einer Beschäftigungsge­sellschaft:

„Selber bin ich auch für einige Monate in der Transfer-Gesellschaft gewesen und habe daraus gelernt, "Nie wieder". Für mich ist eine Transfer-Gesellschaft nur eine Möglich­keit der Unter­nehmer, die Beschäftigten schnell und problemlos loszuwerden.

Ich war in einer Transfer-Gesellschaft von Mypegasus. Ich würde niemand mehr empfehlen, freiwillig die alte Firma zu verlassen, um in eine Transfer-Gesellschaft zu wechseln. Ich hätte es einfach aus­sitzen sollen.

Man hat es einfacher, wenn man direkt aus der Arbeit kommt. Ich hatte Probleme, wieder eine neue Stelle zu finden, durch die Zeit in der Transfer-Gesell­schaft. Wenn ich doch einmal zu einem Gespräch eingeladen wurde, dann war es deshalb, weil die Firma gedacht hat, ich hätte in der Transfer-Gesellschaft gearbeitet. Als ich aber erklärt habe, dass ich dort nur Weiterbildung mache, habe ich sofort Ablehnung verspürt.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich die erste Zeit sehr glücklich war, mal nicht arbei­ten zu müssen. Aber die Mo­nate vergehen sehr schnell, und man sollte die Zeit nicht vertrödeln. Ich hatte gedacht, dass es einem mal gegönnt sei, eine kurze Zeit zu pausieren. Aber es ist nicht so. Ich hatte dann sogar von Zeitarbeitsfirmen Absagen, die wollen einen auch nicht mehr, wenn man eine Pause hatte.“

Was „Unternehmer“ selbst über Beschäftigungs-Gesellschaften bzw. Transfer-Gesellschaften denken:

„Sind durch Betriebs-Änderungen oder Kostendruck Maßnahmen zum Personalabbau fällig, geht das nicht selten mit teuren Kündigungsklagen, Abfindungen, Unruhe im Unternehmen und einem schlechten Image in der Öffentlichkeit einher. Um das zu vermeiden, können Sie eine so genannte Transfer-Gesell­schaft gründen.

Innerhalb dieser Transfer-Gesell­schaft gibt es hauptsächlich zwei Maßnahmen: Die Transfer-Maß­nahmen und das Transfer-Kurzarbeitergeld, kurz Transfer-Kuge­nannt. Ihre Beschäftigten können direkt vom bestehenden Beschäftigungsverhältnis in das der Transfer-Gesellschaft wechseln, dabei ist es auch möglich, dass diese von einem externen Dienstleister unterhalten wird."

Quelle: Transfergesellschaft - Personal sozialver­träglich abbauen http://www.t-online-business.de/c/49/76/43/4976438.htm

**Transfer-Gesellschaften sind nur dazu da, uns zu vertrösten, ruhig zu halten, und uns möglichst bequem loszu­werden!**

Arbeitsgruppe "AEG bleibt" des Sozialforums Nürnberg:

Das letzte Plenum des Sozialforum beschäftigte sich mit dem Kampf der Belegschaft bei AEG und hat eine Arbeitsgruppe „AEG bleibt“ ins Leben gerufen.Als erste Aktion sammeln wir Unterschriften mit den Forderungen:

  • ALLE Arbeitsplätze bei der AEG und Electrolux müssen erhalten bleiben
  • Der Kampf gegen Erwerbslosigkeit beginnt in den Betrieben
  • Nein zu Entlassungen und Betriebsschließungen

**Wir hoffen auf eine aktive, von gemeinsamen Interesse getragene Solidaritätsbewegung in der Stadt Nürnberg zur Rettung aller 1750 Arbeitsplätze bei der AEG. Es ist selbstverständlich, dass wir auch den Kampf der anderen gefährdeten Electrolux Betriebe ebenso unterstützen.**

Kontaktadresse: Walter Bauer, Tel.: o911 / 225036, Fax 0911 / 2726027, E-Mail: Gostenhof@web.de

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