"Streikfront bei AEG scheint zu bröckeln" - stimmt das?

Am Freitag, 10. Feb schrieb das Handesblatt: [quote]Die IG Metall zögert mit der Ausweitung des AEG-Streiks auf die Ersatzteilsparte in Rothenburg. Nach einer nur knapp gewonnenen Urabstimmung will man zunächst die weitere Entwicklung abwarten.[/quote] Am Sonntag, 12. Feb 2006 berichtet das Handelsblatt, daß der Schuld für die Schließung bei der IGM liege: [quote]"AEG in Nürnberg würden wir jetzt nicht schließen, wenn die Gewerkschaft sich unserem Vorschlag damals nicht verweigert hätte", sagte Straberg.[/quote] Daß dieses Statement mehr als frech ist, liegt auf der Hand. Was vielleicht unklar ist: diese Erklärungen und die Drohungen, AEG früher zu schießen, haben Methode und sind nicht gerade neu. Die [url href="http://www.global-labour.org/lambert2.htm"]Erfahrungen der australischen Gewerkschaften[/url] sind im Internet lesbar. Dort liest man, daß die Erpressungen Methode haben. Electrolux hat zuerst durch Zugeständnisse der Gewerkschaft soviel Geld wie möglich aus dem Standort rausgeholt. Anschließend hat sie trotzdem den Standort dicht gemacht und die Arbeit in ein Billiglohnland verlagert. Hoffentlich macht die IGM nicht den gleichen Fehler und spielt dieses üble Spiel mit.

Angesichts der Ausweitung der Streiks im öffentlichen Dienst von "Bröckeln" zu reden, ist wohl eher als Wunschdenken zu werten. Jeder Kollege erkennt, was für Kräfte sich hier entfalten, die unmittelbar seinen Kampf stärken und zum Verständnis der Gesamtsituation beitragen. Und genau das wird gefürchtet. Je mehr sich die verschiedenen Kämpfe durchdringen und die Kollegen erkennen, daß es es ihnen allen um das gleiche geht, desto stärker werden sie qualitativ. Also versucht man es nochmal mit diversen Spaltkeilen: Jung und Alt (Automobilindustrie und Hartz)), Ossi /Wessi, ist auch schon fast nostalgisch, Ausländer/Deutsche, vielleicht auch noch Mann und Frau. Da werden aber die Verdi-Frauen nicht mitspielen. Das ist Ausdruck von Defensive der Gegenseite - wie auch die Drohung mit der früheren Schließung von AEG. Wer nichts mehr als die nackte Drohung mit der Existenzvernichtung hat, der hat halt sonst keinen Trumpf mehr in der Hand. Dann muß man so spielen daß man gewinnt. Mit allen Trümpfen und viel Hirn. Gruß Friederike