Die GPQ ist im Haus!
In der letzten Woche stellte Herbert Hansel, der Chef der GPQ, sich und seine Transfer-Gesellschaft auf mehreren Informations-Veranstaltungen in der AEG vor. Die einzelnen Veranstaltungen unterschieden sich aber kaum.
Es war mehr eine Werbeveranstaltung. An Information kam nicht mehr, als anschließend auch auf mageren drei DIN_A5-Seiten verteilt wurde. Hansel haute auch ziemlich aufs Blech, und behauptete, daß über 80% der bisher durch die GPQ geschleusten Kollegen wieder eine Arbeit hätten.
Das ist eine Behauptung, die wir bezweifeln: Die Zahl widerspricht früheren, auch gegenüber der Presse gemachten Angabenn der GPQ. Da wurden von der GPQ selbst Zahlen von 70 und 50% genannt. Sehr uneinheitlich! Die 80% klingen also alles eher wie frei erfunden!
Von der GPQ Betroffene schätzen den Erfolg der GPQ auf eher 30%! Wir sollten uns also nicht viel von Hansels Unternehmen erwarten.
Den Vorwurf des Unternehmers weist Herbert Hansel übrigens empört von sich: "Die GPQ ist von Kollegen für Kollegen". Und hier wirds reichlich albern. Die GPQ lebt vielleicht von Kollegen, vor allem von entlassenen Kollegen. Aber für Kollegen? Die GPQ ist ein ganz normales Unternehmen, das von den Folgen von Betriebsschließungen lebt. Sobald es keine Entlassungen mehr gibt, wär die GPQ schnell pleite.
Unverschämt wurde Hansel, als er darauf hinwies, daß es in der GPQ nur 60% bzw 67% des letzten Lohns und kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt, und dazu meinte: **"Aber das habt ihr ja selbst so entschieden, daß ihr hier lieber etwas weniger, und dafür lieber etwas mehr Abfindung bekommt!" - Wir hatten da bekanntlich nichts zu entscheiden! Es waren Neugebauer und Wechsler, die lieber die pressewirksamen 1,8% wollten, und dafür massive Abstriche in anderen Bereichen akzeptierten. Normal sind in ähnlichen Fällen nämlich 80% des letzten Lohns!**
Falsch war auch Hansels Behauptung, daß die "Unkündbaren" (Er meinte damit wohl die Schwerbehinderten) "nicht mehr unkündbar" seien, **weils ja keine Produktion mehr gäbe**. Als ehemaliger Betriebsrat müsste Herbert Hansel eigentlich wissen, daß das so einfach nicht geht.
Der "Gemeinschaftsbetrieb AEG" existiert schließlich weiter, mit den gleichen Kunden, der gleichen Leitung, den gleichen Produkten! (Und für die nächsten zwei Jahre auch dem gleichen Betriebsrat, der wurde ja ausdrücklich für diesen Gemeinschaftsbetrieb gewählt!)
Es muß also in jedem Einzelfall überprüft werden, ob eine Weiterbeschäftigung in den verbleibenden GmbHs möglich ist. Darüberhinaus muß das Versorgungsamt einer Kündigung zustimmen! Und dazu muß erst jeder Betroffene gehört werden. Also nicht ins Bockshorn jagen lassen!