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Übergänge gestalten

erstellt von jackpeter — zuletzt verändert: 15.12.2014 23:49
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  • Übergänge gestalten

    Abgeschickt von jackpeter am 18.Dezember 2005 12:04
    Die Phasen psychischer Bewältigung und beruflicher Neuorientierung (Vortrag eines Psychologen zur Einstimmung der Vorgesetzten bei Personalabbau) 1. Schock 2. Verleugnen, Verdrängen 3. Aggression 4. Niedergeschlagenheit 5. Trauerarbeit 6. Trennung
  • Maßnahme der Arbeitgeber

    Abgeschickt von jackpeter am 18.Dezember 2005 12:17
    Maßnahmen der Arbeitgeber in den Trennungsphasen zur Erreichung des Trennungsziels 1. Schock Vorgesetzer wird angewiesen Verständnis zeigen, aber dabei zu betonen, dass die Situation nicht zu ändern ist 2. Verleugnen, Verdrängen Vorgesetzer wird angeweisen, dem Mitarbeiter immer wieder klar und deutlich zu sagen, dass die Trennung vom Unternehmen unvermeidbar ist. 3. Aggression PA könnte auf die Idee kommen geistige Gummizellen zum Austoben schaffen, geeignet sind interne Foren, Veranstaltungen mit dem Ziel, dass die Aggression sich dort austobt, totläuft, Widerstand nicht entstehen kann. Es wird begonnen, den Mitarbeiter zu isolieren, zu vereinzeln, damit er mit seiner hoffnungslos erscheinenden Situation alleine bleibt (Freistellung, Wegversetzung aus dem bisherigen sozialen Arbeitumfeld); möglichst schnelle Herbeiführung der Phase "Niedergeschlagenheit" 4. Niedergeschlagenheit Trennungsgespräche über Trennungsgespräche. Ein niedergeschlagener, isolierter Mensch will nur noch eins: Raus aus der Firma, die ihn nicht mehr haben will. Die Folgen, wie Hartz IV werden verschwiegen. 5. Trauerarbeit Unterstützung des Mitarbeiters bei seinem Gedanken die Firma zu verlassen. Aufzeigen neuer Chancen, z.B. durch eine Beschäftigungsgesellschaft. Verschwiegen wird, dass es dort keine Beschäftigung gibt und es sich eigentlich um eine Entsorgungsgesellschaft handelt. Beispiele aufzeigen, in denen Menschen gleichen Alters, gleicher Ausbildung einen gut bezahlten Arbeitsplatz gefunden haben. Sagen, "wenn Sie nur wollen, dann schaffen sie es!" 6. Trennung
  • Was verändert ein Mitarbeiternetz?

    Abgeschickt von jackpeter am 18.Dezember 2005 12:24
    Wie kann ein Mitarbeiternetz der Trennung entgegenwirken? 1. Schock Menschliche Unterstützung durch Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, die sich in gleicher Lage befinden. Gefühle sind kein Tabu, keine Schwäche, sondern Ängste und Unsicherheiten, das Bedürfnis sich in einen Schutzraum zurückzuziehen sind eine ganz normale Reaktion auf unnormale Ereignisse. Die Erfahrung, meinem Kollegen, meiner Kollegin geht es genau wie mir, bricht Isolation auf und hilft den ersten Schock zu überwinden. Der Vorgesetzte ist plötzlich nicht mehr der alleinige Ansprechpartner. 2. Verleugnen, Verdrängen Andere sind da, die von der Realität erzählen, wenn man gerade dabei ist sich einzureden, dass es wohl ein Irrtum gewesen ist, dass man ausgesucht wurde. Andere wurden auch ausgesucht, Kollegen, die bessere oder gleiche Leistung gebracht haben. Andere sind da, die von der Realität erzählen, von der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz: Zu alt, hört man ihn erzählen, knapp über 40 ist er. 3. Aggression Blinde Wut kann sich zusammen mit anderen in Wehren umwandeln. Man erfährt von seinen Rechten, von denen man zuvor nichts wusste. Man erfährt wie man sie einfordert. Man steht nicht alleine vor Gericht. Die Kolleginnen und Kollegen begleiten einen und stärken einen den Rücken. Sie sind zu Prozessreisenden geworden, damit niemand alleine ist. Man erzählt der Welt hier im Internet, was geschehen ist, damit die Menschen es erfahren, damit die Kolleginnen und Kollegen von der eigenen persönlichen Erfahrung profitieren können, Fehler, die man vielleicht selbst gemacht hat, vermeiden können. Man erfährt Tipps, um selbst Fehler zu vermeiden. Man erfährt, wo gemobbt wird und hilft. Die Öffentlichkeit wird aufmerksam, die Presse liest und schreibt irgendwann auch über unsere Situation. Der Stellenabbau geht nicht mehr still und leise über die Bühne. 4. Gemeinsame Gegenwehr Durch die Aufhebung der Isolierung, durch Gespräche und Diskussionen, durch Erfahungsaustausch, durch Aufbau von Wissen, durch Trösten und Ermutigen ist Solidarität entstanden, die in eine gemeinsame Gegenwehr mündet. Gegenwehr heißt hier - Gemeinsam für jeden die individutelle Lösung zu finden. 5. Perspektive durch Stärke Gemeinsame Gegenwehr führt aus Hoffnungslosigkeit hin zu neuen Perspektiven, unter denen auch der Erhalt des Arbeitsplatz sein kann.
  • Was muss man selbst tun?

    Abgeschickt von jackpeter am 18.Dezember 2005 12:29
    Miteinander reden, die Kolleginnen und Kollegen im Büro, auf dem Gang, beim Mittagessen ansprechen, Email-Adressen, Telefonnummern austauschen, sich treffen, hier im Forum aktiv mit diskutieren, berichten, was in der Firma gerade geschehen ist, Fragen stellen, Antworten geben. Kurz die Sache, die einen betrifft, zu seiner Sache machen. Sie in die Hand nehmen. Selbst bestimmen und nicht über sich bestimmen lassen.
  • Was man auf jeden Fall gewinnt

    Abgeschickt von jackpeter am 18.Dezember 2005 12:35
    Erfahrung, Selbstbewusstsein und neue Freunde - und vielleicht erhält das gemeinsame Tun den Arbeitsplatz - wie bei Siemens München Hofmannstraße, MAN und anderen. Probiert es, macht mit. Alles was ihr braucht ist ein wenig Engagement, aber angesichts von Hartz IV könnte sich diese Investition lohnen. Der Satz: Man kann eh nichts machen, wird nur dann wahr, wenn jeder in seiner Isolierung verharrt. Er wird ad absurdum geführt, wenn jeder beginnt, sie einfach aufzubrechen. Probiert es aus. Macht mit. Was habt Ihr zu verlieren? Nichts! Gewinnen aber könnt Ihr viel.
  • Re: Übergänge gestalten

    Abgeschickt von macdet am 19.Dezember 2005 02:53
    einfach ein guter Beitrag! macdet http://mobbing-gegner.de/ http://blog.mobbing-gegner.de/ http://forum.mobbing-gegner.de/ http://wiki.mobbing-gegner.de/ PS:wahsinn diese Power! PS:noch moinmoin ev. bald plone :)
  • Re: Übergänge gestalten

    Abgeschickt von jackpeter am 21.Dezember 2005 00:59
    Ich habe genau die Erfahrung gemacht. Erst Verständnis durch den Vorgesetzen. Gleichzeitig hat er mir aber immer wieder gesagt, dass mein Arbeitsplatz nicht zu retten sei und das es besser für mich wäre, wenn ich mich umschaue. Ich sei gut, sagte er, ich finde bestimmt was. Im nächsten Schritt kam dann die Aussage, die Herausforderung anzunehmen, und den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Er meinte ich zermürbe mich bei SBS nur und verspiele Chancen. Ich weiß, dass es vielen meiner Kollegen auch so geht. Vielleicht können wir SBS-ler damit beginnen, dass die Betroffenen (und wer ist das nicht) gemeinsam zum Mittagessen gehen und statt über das Wetter über unsere Probleme reden. Danke für Euren Beitrag. Er macht mir Mut und ich hoffe, er macht vielen anderen auch Mut, etwas zu tun.
  • Re: Übergänge gestalten

    Abgeschickt von jackpeter am 22.Dezember 2005 23:42
    von Anonymous User Ich weiß, dass es vielen meiner Kollegen auch so geht. Vielleicht können wir SBS-ler damit beginnen, dass die Betroffenen (und wer ist das nicht) gemeinsam zum Mittagessen gehen und statt über das Wetter über unsere Probleme reden. DANN TUT DAS! ES HILFT EUCH. ICH GLAUBE NICHT, DASS DIE SEIT JAHREN BEKANNTEN STRATIEGEN HIER ETWAS HELFEN. DIE HABEN SICH DARAUF EINGESTELLT. WIR KÖNNEN DARAUF GEZIELT REAGIEREN. ES IST KREATIVITÄT GEFRAGT. UND DIE IST DA.
  • Re: Übergänge gestalten

    Abgeschickt von jackpeter am 22.Dezember 2005 23:56
    *Ich habe genau die Erfahrung gemacht. Erst Verständnis durch den Vorgesetzen. Gleichzeitig hat er mir aber immer wieder gesagt, dass mein Arbeitsplatz nicht zu retten sei Unterschrift ja oder nein, es ist die Zielvorgabe deines Vorgesetztén. Und er quält und unterdrückt sich, bis er sie hat. Und sicher seine Prämie für die Erreichung seiner Vorgabe! Was wills du???? Was willst du für dich? Ist dein Arbeitsplatz ganz objektiv betrachtet noch zu retten? Inder hin oder her? Nebenbei, auch dieses, bin ich ober- oder unter- indier, splielt eine Rolle.
  • Re: Übergänge gestalten

    Abgeschickt von jackpeter am 26.Dezember 2005 12:34
    [quote:Anonymous User format="text/plain"]Was wills du???? Was willst du für dich? Ist dein Arbeitsplatz ganz objektiv betrachtet noch zu retten?.[/quote] Genau das haben wir uns vor 3 Jahren auch gefragt. Und alle die es wagten zu kämpfen haben heute noch immer ihr Gehalt von Siemens und auch einen mehr oder weniger sinnvollen Arbeitsplatz. Nur wer nicht kämpft hat bereits verloren - soviel steht fest. Versucht es doch einfach mal - ihr werdet sehen es ist gar nicht so schwer zu einem Aufhebungsvertrag nein zu sagen. Eure Chefs haben es weitaus schwerer nach oben zu erklären, warum sie euch nicht überzeugen können. Und wenn ihr euch trefft, dann könnt ihr auch gemeinsam Strategien entwickeln, gegen eventuelles Mobbing. Wir können doch nicht so einfach zulassen, dass alle unsere Arbeitsplätze irgendwohin verlagert werden. Je mehr sich wehren um so schwieriger wird es für alle Firmen. Wir müssen unsere Politiker wachrütteln - und die ersten sind bereits aufgewacht - das dürft ihr mir glauben. Drum kämpft um eure Arbeitsplätze und um eure Existenz. Wir können uns jetzt nicht auf die anderen verlassen!
  • Re: Übergänge gestalten

    Abgeschickt von jackpeter am 27.Dezember 2005 18:27
    Hier ein Auszug aus einer Weihnachtsmail: "Wir hatten 2003 - vorhergesagt von allen - keine Chance gegen den Siemens Konzern. Warum aber haben wir trotzdem gekämpft? Aus zwei Gründen: 1. Die Existenz war bedroht 2. Wir empfanden, dass hier tiefes Unrecht geschieht und wir dies nicht hinnehmen dürfen. Mit den Kündigungsschutzprozessen und weiteren Prozessen gegen nicht vertragsgemäße Beschäftigung, Versetzung, Abmahnung verteidigten wir nicht nur uns selbst, sondern das Recht an sich. Diese Verteidigung des Rechts hat geholfen, dass Siemens nicht mehr am Gesetz vorbei kündigen kann. Hätten Heribert und Leo (damaliger BR-Vorsitzender und stellvertretender BR-Vorsitzender) damals ihr Tun an den Erfolgsaussichten ausgerichtet, hätte es eine Betriebsvereinbarung gegeben, die zur Abwicklung da gewesen wäre, denn es war unmöglich Siemens von der Kündigung von 2600 Menschen abzuhalten. Hätten sie und der BR damals ihr Tun, Widersprüche zu schreiben, an den Erfolgsaussichten ausgerichtet, hätte es keine Weiterbeschäftigung gegeben, denn es war unmöglich 366 Widersprüche qualifiziert in einer Woche zu schreiben. Hätte ich (Inken) damals mein Tun an den Erfolgsaussichten ausgerichtet, gäbe es heute kein NCI, denn es war unmöglich in Mch H alle Betroffenen zusammenzubringen, sie zum gemeinsamen Handeln zu bewegen, dieses Handeln über den langen Zeitraum zu erhalten. Hätten die Jubilare, Schwerbehinderten und Älteren ihre Weigerung zum Airport (mit Aussicht auf Betriebsschließung) zu gehen an den Erfolgsaussichten ausgerichtet, wären sie dorthin versetzt worden, denn es war unmöglich, Siemens - ohne eine feste rechtliche Grundlage dazu (und die hatten wir nicht) - an der Versetzung zu hindern. Hätten wir unser Tun nach dem Bruch mit der IG Metall an unseren Erfolgsaussichten gemessen, dann hätte es keine Reintegration gegeben, denn es war bis dahin unmöglich Siemens ohne Gewerkschaft zum Handeln zu bewegen. Kämpfen, statt ängstlich abwägen, Mut in der Mutlosigkeit zu finden, einzutreten für das Recht, auch wenn es aussichtslos erschien, zeichnete den Kampf Mch H aus. " Genau das kann man durch ein Mitarbeiternetz erreichen. Man muss nur Schritt für Schritt gehen und das beginnt damit, den Kollegen nebenan einfach anzusprechen, dieser wieder einen, beide zwei weitere usw. Und wer sagt, alles dagewesene hilft nicht, weil die sich darauf eingestellt hat, hat sicherlich noch nie versucht es umzusetzen. Es ist nämlich viel einfacher als man glaubt. Das Geheimnis heißt: Brecht die Isolierung auf.
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