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Auto's müssen, Menschen sollen pflichtversichert sein.

erstellt von valter zuletzt verändert: 16.08.2008 09:56
Die Gesundheitsreform sieht erst ab 2009 eine allgemeine Pflichtversicherung für alle Menschen vor.

Das ist ein Schreckgespenst für so manche, besonders auch private Krankenversicherungen (PKV), dass alle Menschen gegen Krankheit versichert werden müssen - wie alle Auto's eine Haftpflichversicherung haben. Dann müßten sie ja auch die schwierigen Fälle versichern, die schon krank sind und Geld kosten, Versicherungsjournal vom 7.1.08.

Wenn es nach den Versicherungen ginge, gäbe es nur gesunde Menschen. Dann hätten sie keine Kosten und könnten an ihnen bombig verdienen. Dann wüßte jeder, was solche Versicherungen wollen, kassieren!

Warum es so schrecklich ist, daß alle versichert sein müssen, wenn doch alle Auto's pflichtversichert sein müssen, zeigt das den Wert der Menschen im Land. Deshalb geht ein Sturm der Entrüstungen durch die Versicherungs-Funktionäre, die mit billigen Argumenten andere Beteiligte am Gesundheitskuchen, die Pharam-Industrie, Ärzteverbände für sich gewinnen wollen, SWR vom 8.1.08.

(6) Kommentare

Anonymer Benutzer 09.01.2008 07:22
Die Pflichthaftpflicht der Autos gibt es nur deshalb weil sie eine Gefahr darstellen. Man muss sich nicht dagegen versichern, man kann auf ein Auto verzichten. Und es gibt bei der PKW-Haftpflicht auch keinen Gesetzgeber der eine Prämie vorschreibt, die eine Unterdeckung bedeutet. Im Gegenteil Fahranfänger zahlen bis zu 250% der kalkulierten Durchschnittsprämie.
Wenn ein KFZ-Halter seine Prämie nicht zahlt wird er nicht belohnt, sondern sein Wagen wird stillgelegt. Er wird nicht wie in der Krankenversicherung belohnt.
In der PKV streubt sich mit sicherheit niemand dagegen, auch Kranke aufzunehmen, das geschieht jeden Tag. Man verlangt nur, dass jeder eine seinem Risiko entsprechende Prämie zahlt und nicht, dass sich jemand von Gesetzes wegen bereichern darf.
Anonymer Benutzer 09.01.2008 18:19
Die Krankenversicherung als Geschäft zuzulassen, das zumindest zu einem guten Teil auf dem Rücken der gesetzlich Versicherten ausgetragen wird, passt zu unserer schönen Wirtschaft,in der es eben nur ums Geschäfte machen geht.

Und die abhängig Beschäftigten sind auch hier wieder die nützlichen Idioten genau d a f ü r!!

Anonymer Benutzer 10.01.2008 07:38
Mal abgesehen davon das mehr als die Hälfte der PKV-Unternehmen Versicherungsvereine sind in denen die Versicherten Mitglieder und somit Inhaber sind. Was ist an einem Vertrag verwerflich, der dem Versicherten Sicherheit und die Gewissheit gewährt, dass der Vertrag nicht einseitig von der Versicherung geändert werden kann, während 90 % der Willkür des Gesetzgebers unterworfen sind und lediglich die Gewissheit haben, dass nichts sicher ist. Man denke nur an die gestrichenen Leistungen und einseitig eingeführten Eigenanteilen. Was ist der Schutz der GKV denn wert, wenn man im Monat über 500€ an Beiträgen zahlen muß und gleichzeitig gezwungen wird den tatsächlichen Bedarf durch Zusatzversicherungen zu decken? Wer den Himmel der Einheitsversicherung geniessen will, sollte erwägen nach Großbritannien überzusiedeln. Die dortige staatliche Einheitsversicherung zeigt nur zu deutlich was man von staatlichen Eingriffen halten darf. Nicht die Krankheit bestimmt die Versorgung sondern die Kassenlage. In GB hat man keine freie Arztwahl und nötige Operationen efolgen nicht bzw. man wird nach Warteliste operiert (sofern man noch lebt). Da ist es nicht verwunderlich, dass gerade in GB private Zusatzversicherungen (Die tatsächlich Vollversicherungen) eine lange Tradition haben. Das einzige was dort erreicht wurde ist, dass die Einheitsversicherung eine echte Zweiklassenmedizin geschaffen hat, in der fürwahr nur Reiche eine echte medizinische Versorgung geniessen.
Anonymer Benutzer 10.01.2008 10:47

"Was ist so schrecklich an einem Geschäft?"

0. Das Geschäft

1. Einer muß es bezahlen

2. Geschäft und Versorgung sind doch völlig unterschiedliche Zwecksetzungen
Wieso reicht der Zweck Gesundheitsversorung nicht aus und warum soll er nur stattfinden können, wenn einer später mehr Geld in der Tasche hat als voher?

Zu was das führt,wird doch ganz offensichtlich im Gesundheitswesen und in der Lebensmittelindustrie wo als Quintessenz herauskommt: gesunde Lebensmittel und Geschäft gehen nicht zusammen.

3. Die Zwecke der Konsumenten als Konsument sind nicht die Zwecke einer Produktion fürs Geschäft. Die Zwecke der Konsumenten als Konsument sind Hebel für die Zwecke des Geschäfts.
Also haben die Konsumenten nichts anderes als die Stellung eines nützlichen Idioten fürs Geschäft.


Zu deinen Behauptungen:

Aus der staatlichen Einrichtung von Zwangskassen, die gewährleisten sollen, daß ein "Gesamtlohn" der Beschäftigten für was reichen soll,wozu ein normaler Lohn eben nicht reicht, folgt schon, daß es um eine gute Versorgung nie und nimmer gehen kann.

Daraus den Schluß zu ziehen, die Lösung dafür wären "private Krankenversicherungen", ist schon verkehrt!

Wieso soll eine Versorgung, in die auch noch ein Geschäft einkalkuliert ist, weniger kosten als ohne Geschäft?

Deshalb sind deine Beispiele, die für sich genommen der Sache nach stimmen mögen, logisch verkehrt in Zusammenhang gebracht.

Aus der (vom Staat gewollten) Verbilligung der Arbeit fürs Kapital (u.a. "Senkung der Lohnnebenkosten")folgt eben eine schlechtere und/oder teuerere Gesundheitsversorgung für Zwangsversicherte. Dies ist aber nicht dem Umstand geschuldet, daß Krankenversicherung als Geschäft erst ab einem bestimmten Salär zugelassen ist - soll heißen: Die PKV als Heilsbringer für alle Sterblichen ist die verkehrte Antwort auf den vorliegenden Sachverhalt!
Anonymer Benutzer 10.01.2008 12:22
Die staatliche Erzwingung in ein Zwangssystem entspräche einem Steuersystem.In einem Steuersystem ist der Kranke aber der Willkür der Politik ausgeliefert. Die Leistungen werden nicht am realen sondern am fiktiven Bedarf festgelegt. Bereits in der heutigen GKV unterliegt der Versicherte dieser Willkür, da die Höhe der im Krankheitsfall zu erbringenden Leistungen nicht garantiert sind. Man nehme nur das Beispiel Zahnersatz. der Leistungsanspruch ist mittlerweile von 80& auf 60% abgesunken, gleichzeitig wurde eine Festbetragsregelung eingeführt bis zu deren Höhe die 60% erstattet werden. Das bedeutet mitnichten eine optimale Versorgung, da für die Festbeträge in der Regel kein Zahnersatz nach dem Stand der Technik erstellt werden kann, so wird z.B. nur ein herausnehmbarer Teilersatz anstelle einer Brücke angesetzt (Dabei ist diese Lösung nicht nur Kosmetisch unakzeptable sondern bedeutet in der Regel eine Schädigung der verbliebenen gesunden Zähne die die Prothese halten).

Kein Zwangssystem welches in der Welt existiert, funktioniert im Sinne von optimaler Versorgung bei günstigen Preisen.
Die Schweizer Bürgerversicherung ist als System gescheitert, da auch hier die Kosten galoppieren (Wohlgemerkt in der Schweiz gibt es nicht einmal eine Vollversicherung, da Zahnbehandlung Privatvergnügen ist). Der englische NHS als rein Steuerfinanziertes System ist am Ende und zeichnet sich lediglich dadurch aus, dass er Kostengünstig ist. Dafür ist die medizinische Versorgung auf dem Niveau eines Entwicklungslandes.

wenn die GKV mit 90% der Bevölkerung nicht funktioniert wird sie mit 100% auch nicht funktionieren.

Die GKV ist als System sozial ungerecht und Belastet im besonderen nur einen Teil der Bevölkerung. Wieso müssen 20% der arbeitenden Bevölkerung mehr als 50% der Beiträge aufbringen, wenn eigentlich der soziale Ausgleich eine Sache des Steuersystems und der Sozialhilfe ist.
Anonymer Benutzer 09.01.2008 13:01
und wer zahlt mir die KFZ-Haftpflicht, wenn ich sie mir nicht leisten kann?