Vernachlässigte Gesundheitsstationen
So mancher Betrieb hatte eine betriebliche Krankenstation für die Beschäftigten. Sie konnten dort fachgerecht erste Hilfe bekommen. Arbeitsmediziner residierten in den Stationen, um von dort aus die Arbeitsplätze nach Gesundheitskriterien zu untersuchen.
Doch auch die Gesundheit ist bei manchem Betrieb dem Rotstift zum Opfer gefallen. Es lag an der immer kleineren Belegschaft und auch an der Durchsetzung der Mitbestimmung. Schließlich konnten Betriebsräte sich der Auslagerungswut zur Wehr setzen, solange die medizinischen Dienste besonders geschützt sind.
Doch in der Hektik von Verhandlungen über Sozialpläne haben manche Betriebsräte ihre Medizinstation verdrängt, trifft es doch nur Einzelne im gegensatz zu Hunderten, die bei Sozialplänen zum Opfer falscher Geschäftspolitik werden.
In den immer kleiner werdenden Belegschaften mit immer höherer Arbeitsdichte werden medizinische Dienste wichtiger den je, Wissenschaft vom 24.2.07.
Die nächste Gesundheitsreform muß daher die letzten Medizinstationen erhalten und neue dort schaffen, wo anstelle einzelner Betriebe ein Konglomerat von Betrieben entstanden ist, die in der Menge der zu betreuenden Personen wieder so groß sind, daß auch hier Dienste vor Ort nötig sind. Werden aber solche Betriebsparks vernachlässigt, kann Michael Moore hier eine Fortsetzung des Sicko Dokumentarfilmes drehen.
Sicher ist diese nicht zulässig, aber Strafen drohen nur wenn der Mitarbeiter nachweisen kann, dass gegen den Datenschutz verstoßen wurde.