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Immer noch kein Wettbewerb der privaten Krankenversicherungen

erstellt von valter zuletzt verändert: 11.01.2009 14:44
Der Wettbewerb der privaten Krankenversicherungen (PKV) untereinander funktioniert offenbar nicht, wenn sie weiter nur Beiträge erhöhen.

Die privaten Krankenversicherungen (PKV) erhöhen weiter Beiträge, AFP vom 11.1.09, was auf immer noch nicht funktionierenden Wettbewerb untereinander schliessen läßt. Auch nach der Gesundheitsreform haben die PKV den Versicherten noch immer nicht als Kunden entdeckt und spielen weiter wie ein Kartell damit, dass die Versicherten auf sie angewiesen sind. Das wird wohl insbesondere für ältere und mit Risiken Vorbelastete solange weitergehen, bis die gesetzlichen Kassen wieder für alle geöffnet werden.

Bisher ist ein Versicherungswechsel ohne Gesundheitscheck mit der Möglichkeit der Ablehnung nur im Basistarif möglich. Damit werden Wechsler gezwungen, zuvor in den strittigen Basistarif zu gehen, wenn sie keine Ablehnung riskieren wollen,; denn welche PKV versichert schon gern erhöhte Risiken. Schließlich sind PKV in erster Linie Versicherungen, bei denen Krankenversicherung nicht der Hauptzweck sondern das Risiko sind.

Eigentlich gibt es immer noch keine private Versicherung, der es um die Versicherung gegen Krankheit sondern um das Abkassieren der Versicherten geht. Die private Versicherung gegen Krankheit muß erst noch mit viel mehr Transparenz und Öffentlichkeit ihrer Leistungen gefunden werden, wenn Versicherte zum Kunden werden sollen.

Es ist auch nicht erkennbar, ob sich das Kartellamt vom Finanzministerium abhängige um die PKV kümmert, ob ihre weitere Weigerungstaktik gegenüber Versicherten ein Kartellverstoss ist. So können die PKV dem Gesundheitsministerium weiter auf der Nase herumtanzen und sich am Gesundheitskuchen bedienen.

(6) Kommentare

siegg 11.01.2009 19:54
Der letzte Satz nennt den Kern des Übels.
Was sollen wir Versicherte denn machen. Heute, 11.01.2009, im Presseclub "Nachgefragt" äußerte diese Misslage ein Anrufer genau so treffend. Ein offenes Geheimnis ist es, dass die Versicherung Allianz die sogenannten Etablierten Parteien im Bundestag mit üppigen Geldmitteln ausgestattet hat. Das ist nur eine Versicherung. Der Bürger für den die von diesen gewählten Politiker doch da sind, ist gegen diese unzähligen "Heiligen Kühe", gnt. Lobbyisten, doch machtlos.
Der Einwurf mit dem Kartellamt ist mir neu, aber interessant. Der Gesetzgeber hat nun auch noch dafür gesorgt, dass alle der PKV zuzuordnenden Unversicherten von diesen gegen hohe mtl. Gebühren wieder eingefangen werden können. Wichtiger noch, niemand kann aus den Fängen mehr heraus. Bis zur letzten Stunde seiner Tage werden Beiträge, feine Prämien vereinnahmt. Ein Sieg der Assekuranz, obwohl die zum Schein dieses als Nachteil darstellen.
Bis zur Einbringung des Gesetzentwurfs GKV-WSG 2007 war es vorgesehen, dass ein Wechsel von der PKV in die GKV möglich sein sollte. Gegenläufig der Wechsel der freiwillig in der GKV versicherten in die PKV möglich sein. Das Wechselrecht der PKVversicherten in die GKV wurde in der Nacht des 04.07.2006 vom gemeinsamen Koalitionsausschuss der Regierungsparteien CDU/CSU und SPD gekanzelt. Noch Fragen bitte, in den Protokollen nachzulesen.
Ungeheuerlich, der Staat untermauert ein Kartell, um darauf zurüchzukommen.
Bezgl. des Basistarifs argumentieren die PKVen "Recht verdreht".
Dazu eine Einlassung der DKV auf deren Page: http://www.dkv.com/gesundhe[…]3_88226_88230.html#rep86483
"Die Höhe der Beiträge des Basistarifs richtet sich nach dem
Eintrittsalter und dem Geschlecht des Versicherungsnehmers, nicht nach
seinem Gesundheitsstatus. Der Höchstbeitrag orientiert sich am
durchschnittlichen Höchstbeitrag (532,80 EUR in 2008) in der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Ab Januar 2009 wird der
Höchstbeitrag gesetzlich fixiert.
Der Basistarif ist einheitlich gestaltet, die Leistungen sind bei allen
Versicherungsunternehmen identisch. Auch die Nettobeitragskalkulation
ist brancheneinheitlich, somit können lediglich die
unternehmensindividuellen Aufwendungen (Verwaltungsaufwendungen,
Schadenregulierungsaufwendungen) zu unterschiedlichen Beiträgen führen.
Allerdings dürften diese Unterschiede nur marginal sein. Zudem gilt die
Beitragskappung auf die Beiträge inklusive der unternehmensindividuellen
Aufwendungen."
Zugegeben wird, dass man Verwaltungsgebühren (.....aufwendungen) vereinnahmt, ist doch was. Über die Zinsen der vereinnahmten Gelder wird nichts gesagt. Ach ja, da gibt es noch Aktionäre und sonstige die ausgehalten werden.
Man stelle sich vor, da oben auf Wolke seven, die schauen dem Treiben des Gesundheits-un-wesens zu. Nur kurz, Gelder einsammeln,Gelder verwalten, Gelder auszahlen, versagen, genehmigen usw.,die lachen Tränen, dass es auf der Erde nur so regnet. Wir haben doch eine Gruppe im Staat die es vormacht wie es besser funktioniert, die nach den Beihilfevorschriften des Bundes und der Länder und sonstiger. Jeder zahlt mtl. nichts, bei Inanspruchnahme einer med. Leistung tritt der Nehmer in Vorleistung und bekommt es nach seiner finanziellen Leistungsfähigkeit erstattet, vom Dienstherren. Bei Überführung der gesetzlich Versicherten in das System bekommen diese die Erstattung vom Finanzamt.
Riesige Ressourcen an guten Verwaltungsleuten und Milliarden von Geldern bleiben in den Taschen der bisherigen Zahler.
Stimmt, wer mit den Erstattungsbeträgen nicht zufrieden ist, kann sich versichern, aber ganz ohne Zwang. Der Erstatter, das Finanzamt, erhöht die Steuern z.B. um 0,1%, genug nach dem heutigen Steuer/Gebühren/Abgabenaufkommen in Bund, Land und Gemeinden.
Anonymer Benutzer 12.01.2009 17:06
Hallo Valter, aus Deinem Artikel spricht Unzufriedenheit und sogar Verärgerung über die KV-Branche. Den Kartellvorwurf und angeblich mangelnden Wettberwerb kann ich aber keinesfalls nachvollziehen, ganz im Gegenteil. Vielleicht kurz zu mir, ich habe vor vielen Jahren mal ein Versicherungsfachwirtstudium IHK abgeschlossen, und in den 90ern auch viele Jahre aktiv Krankenversicherungen verkauft. Heute bin ich in einer IT Firma tätig und schreibe u.a. auch für Finanzportale, z.B. http://www.beraterkreis-private-krankenversicherung.de. Aus Gesprächen mit Vertriebsleitern und Vertriebsvorständen weiß ich, dass der Wettbewerb in der PKV-Branche sehr intensiv ist und um jeden einzelnen Kunden gekämpft wird. Dein Wunsch nach einem Versichererwechsel ohne Gesundheits-Check ist für mich nicht nachvollziehbar. Es handelt sich um private Unternehmen und denen muss doch gestattet sein, selbst zu entscheiden, ob Sie jemanden als Kunden haben wollen, oder nicht. Wenn Du eine Versicherungsgesellschaft besitzen würdest, die Häuser gegen Feuer versichert, würdest Du dann wissen wollen, ob bauliche Brandschutzbestimmungen eingehalten wurden?; ob es sich um ein Holz- oder Steinhaus handelt?; ob ggf. hinten am Haus schon Rauch aufsteigt? Nur mit solchen Infos läßt sich doch eine risikogerechte Prämie kalkulieren.

Ein Versicherungszwang ohne Gesundheitsprüfung wäre sicherlich auch möglich, müßte aber politisch gewollt sein. Wenn ich persönlich zu entscheiden hätte, würde ich diesen auch einführen, und zeitgleich alle Aufnahmeschranken (Pflichtversicherungsgrenze für Angestellte, Versicherungspflicht für Künstler und Landwirte, etc.) für die PKV aufheben. Ich glaube an den mündigen Bürger und daran, das JEDER selbst entscheiden kann, ob er sich gesetzlich oder privat versichern will, nicht nur Selbständige und angestellte Spitzenverdiener. Die PKV-Branche wäre zu diesem Schritt ohne Frage sofort bereit.

Und der Begriff "Abkassieren", also Prämien einsammeln und gleichzeitig keine Gegenleistung bieten ist meines Erachtens nach auch nicht angebracht. Ich bin seit 1990 selbst privat krankenversichert, übrigens bei einem Versicherungsverein a.G., nicht bei einer Aktiengesellschaft und hatte in dieser Zeit natürlich auch reichlich Gelegenheit, die Leistungen meiner PKV und auch die der behandelnden Ärzte zu testen. Zusammen gefasst: Die PKV hat immer ohne Murren gezahlt, gleichzeitig aber mehrmals Abkassiermanieren von Ärzten gerügt: Da wurden angeblich Zähne behandelt die ich gar nicht hatte und telefonische Beratungen abgerechnet, wenn ich lediglich einen Termin vereinbart hatte.
Die PKV Versicherungsunternehmen weisen Ihre Verwaltungskosten und die Verwaltungskostenquote übrigens jedes Jahr aus. Machen die Beihilfestellen der Länder das auch?

beste Grüße

Axel
Anonymer Benutzer 14.01.2009 08:06
Niemand hat etwas dagegen, dass chronische "Verkehrsunfaller" 250% Prämie für Ihr Auto zahlen müssen. Niemand würde ein brennendes Haus versichern und niemand würde eine Ware unter "Einstandspreis" verkaufen.
Und wenn jemand es dennoch tut, so geht er pleite.

Von der PKV wird nun aber genau dieses Verhalten verlangt. Wenn man den Basistarif sauber kalkuliert, ist ein Beitrag erforderlich der bereits beim 21 Jährigen einen höheren Beitrag auslöst als der gesetzlich vorgeschriebene Höchstbeitrag.

OK die PKV geht davon nicht pleite, denn die Zeche zahlen die Versicherten, die vorgesorgt haben und immer versichert waren. Diese müssen nun das Defizit ausgleichen. Sie müssen für Leute einstehen, die Ihre Beiträge nicht zahlen oder betrogen haben.
Anonymer Benutzer 14.01.2009 09:09
Eigentlich wollen die privaten Krankenversicherungen nur Gesunde versichern, wenn sie Kranke als Risiko betrachten, rauswerfen oder abzocken wollen. Machen wir aus der PKV eine Gesundenversicherung PGV, das waere ehrlich.
Anonymer Benutzer 14.01.2009 13:33
Jeden Tag versichert die PKV selbstverständlich auch Kranke. Die Beiträge sind auf einen Gesunden kalkuliert und werden entsprechend um Zuschläge bei Vorerkrankungen erweitert.
Das Problem ist die Politik, die gut verdienende mit "Gewalt" in der GKV hält (schliesslich bringen 25% der Versicherten in der GKV mehr als 80% der Beiträge auf), sodass diese meist erst in höherem Alter (und damit mit entsprechenden Erkrankungen) in die PKV wechseln dürfen.
 
Und noch einmal aus Krankheit wird man nicht gekündigt (das hat es noch nie gegeben) wer aber beim Antrag unehrlich war, wurde folgerichtig rausgeworfen (Strafe muss sein! oder wollt Ihr Diebe belohnen?)

Wenn hier jemand abzockt, dann ist es die Politik die gutverdienende in der GKV abzockt.
600€ im Monat sind zuviel aber wenn man meint kinder und Ehefrauen für umsonst versichern zu müssen, muss man eben einige Leute abzocken
Anonymer Benutzer 14.01.2009 09:47
.............GKV, PKV, "PGV"

.die Claceure der Krankenversicherungen sind gewisse „Gierkräfte“ dahinter, Aktionäre u.s. Darum weg mit den gesetzlichen Zwangsversicherungen, die sind Schuld an der scheinbar ewigen Misere, Überführung in das System der Gruppe, der Millionen in Bund und Ländern, die ohne diesen Zwang besser auskommen. Riesige Ressourcen von Euros und gut Ausgebildeten, die dann z.B. in Versicherungen frei werden, braucht die Wirtschaft. Bitte zu bedenken, 17 (i.W. Siebzehn) Gesundheitsministerien, mit Ministern, hat die Bundesrepublik Deutschland.