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Patient oder Profit?

erstellt von Morgensonne — zuletzt verändert: 16.08.2008 09:56
Ein Flugblatt von Beschäftigten der Nürnberg Kliniken, dass mit einer wichtigen Aufforderung endet.

Patient oder Profit im Vordergrund?

KollegInnen, sicherlich bietet uns allen (egal an welchem Einsatzort) die momentane Entwicklung, die die sogenannte Gesundheitsreform mit sich bringt, jede Menge Stoff nachzudenken. Die Existenzangst gehört zum Arbeitsalltag, durch die ständigen Umstrukturierungsmaßnahmen, Stationsschließungen, Privatisierung, Betten- und Stellenabbau. Jede/R Einzelne sieht seinen Arbeitsplatz gefährdet und fragt sich, ob er/sie die/der Nächste ist, der/die gehen muss. Das dadurch immer stärker werdende Konkurrenzverhalten untereinander verschärft die sowieso schon vorhandene Arbeitssituation zusätzlich.

Es stellen sich viele Fragen, die ohne Antworten bleiben. So fragt man sich beispielsweise, wie sich das Leitbild der MitarbeiterInnen mit der Umstrukturierung vereinbart? Mit welcher Motivation sollen wir patientenorientiert, qualitätsbewußt, effektiv und engagiert arbeiten, wenn Stellen gestrichen und Stationen geschlossen werden? Wo zeigt sich da die MitarbeiterInnenorientierung? Das Erfassen jeder Leistung am Patienten ist gleichzeitig Erfassung der Personalkapazität. Zurück ins Zeitalter der geteilten Dienste und Gangbetten (die wir schon wieder haben)? Mehr und mehr arbeiten für immer weniger Lohn? Einstellungen ungelernten Personals zur Kostenersparnis? Privatisierung und Outsourcing von Arbeitsbereichen, wie z.B. Reinigungsservice? Der Patient existiert nur noch als Kosten- Nutzfaktor! Weniger Leistung mehr Profit = DRG!

Das die Krankenhäuser heute maximale Qualität und Leistungsfähigkeit bieten können, verdanken sie sicherlich nicht irgendeiner tollen ode politischen Situation. Nein, es ist soweit gekommen, weil viele engagierte und mutige MitarbeiterInnen mit ihrer Arbeitskraft und ihrem Ideenreichtum es soweit gebracht haben. All das soll jetzt Nichts mehr wert sein? Und wie verhalten sich die Gewerkschaften dazu? Ist es ausreichend Tarifverhandlungen zu führen, die unsere Arbeitsbedingungen noch verschlechtern? Für unsere tatsächlichen Probleme sind sie nicht zugänglich oder unsichtbar.

Sicherlich denken viele so, verhalten sich aber sehr ruhig aus der "irrationalen" Angst heraus gekündigt zu werden. Das Gefühl ist spürbar, dass uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird und Nichts dagegen zu machen ist. Wir müssen unsere Sache selbst in die Hand nehmen, solidarisieren wir uns und setzen wir uns gemeinsam dem Druck entgegen. Wehren wir uns gegen Arbeitsplatzabbau und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Oder wollt ihr bei Arbeitslosengeld II landen, oder gar bis 80 arbeiten?

Laßt uns die Kommunikation beginnen......

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