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Über'n Tellerrand ge­schaut

erstellt von autolenken — zuletzt verändert: 16.08.2008 09:44
Über'n Tellerrand ge­schaut... Wir sind nicht allein – hier in der Fabrik, hier in Deutschland... über'n Tellerrand ge­schaut: In anderen Ländern, ande­ren Fab­riken die glei­chen Angriffe vom Kapital. Gemeinsame Gegenwehr jetzt!

Ford Russland – Der Kampf geht weiter!

Vor Weihnachten '07 hatten die Kolleginnen & Kol­legen ihren Streik unterbrochen, die Werks­lei­tung hatte weitere Verhandlungen an­ge­bo­ten und ver­sprochen auf weitere Repression zu verzichten. Klingt bekannt, oder? Auch die Erfahrungen bei Opel-Bochum oder AEG-Nürnberg haben ge­zeigt: “Traue niemals ihren Worten”. Kurz nach Streik-Ende hat das Management von Ford die Entlassungen des Gewerkschaftsvorsitzenden Alexej Etmanow und seines Stellvertreters Wladimir Les­sek ange­kündigt und noch 40 andere Kol­leginnen und Kollegen zu sanktionieren.

Da hat die Belegschaft den Streik wieder aufge­nom­men. Gut gemacht! Aus dem wirtschaftlichen Streik kann jetzt ein politischer Streik werden, wo das Recht auf Streik durchgesetzt wird. Wir un­terstützen Euren Kampf und drü­cken euch alle Daumen – Haltet durch!

Stuttgart – Spanien

Am 21. Dezember 2007 haben sich die Kolle­gen und Kolleginnen des Werkes "Frape Behr" in Barcelona in der Fabrik eingeschlossen. Mehr als 300 ArbeiterInnen sollen entlassen wer­den, die an­deren unter wesentlich schlechteren Arbeits­be­din­gungen weiterarbeiten. Frape Behr ist ein Toch­terunternehmen von "Behr Industries" – Au­to­mobilzuliefer-Mul­ti mit Sitz in Stuttgart.

Im neuen Jahr haben sich Kämpfe um Frape Behr ra­dikalisiert: Am 3. Januar blockierten die Kolle­gIn­nen die Strasse Ronda Litoral in Barce­lona. In der Zwischenzeit hat das Mana­gement die zeit­wei­se Total­schließung beantragt – wegen angeb­li­cher "Sicher­heits­bedenken". Am 11. Ja­nu­ar wurde außer­dem den ersten Kollegen ge­kün­digt. Die Fir­men­leitung hat zusätzlich mit dem Ver­such rea­giert, die Be­leg­schaft aus­zu­sper­ren. Die Kol­le­gen bekamen je­doch Wind da­von und besetzten er­neut die Fa­brik bevor die Aus­sper­rung wirksam wur­de. Der Kampf geht weiter!

Bergbau Polen - Streik am 31.01.'08 beendet

Aus der Zeche Budryk hat der polnische Staat 2007 einen Ge­winn von 13 Millionen Euro gezo­gen, trotzdem müssen die Bergbauarbeiter für einen Hun­ger­lohn arbei­ten. Tausende ehemals ent­lassene Kum­pel müssen außerdem für Zeit­ar­beits­firmen zu noch mieseren Bedingungen schuf­ten. Ihre Ausrüstung ist schlecht, sie werden per­ma­nent unter Druck ge­setzt. Die Kumpel habe sich dagegen zur Wehr gesetzt und für die Ver­bes­serung ih­rer Arbeits- und Lebens­bedin­gun­gen pro­testiert. Als die Verhandlungen mit der Ge­schäfts­füh­rung gescheitert waren, bestreikten sie 46 Tage die Zeche Budryk im südpolnischen Ornontowice. Zeitweise besetzten 150 Bergleute einen Schacht in 700 Metern. 200 Kumpel blo­ckier­ten an der Ober­flä­che. 34 Kumpels im Berg­werk waren im Hun­ger­streik. Die Medien hetzen gegen den berechtigten Kampf. Streikbrecher wurden eingesetzt. Jetzt gab es einen Kom­pro­miss! Ihre Löhne sollen um durch­schnitt­lich 10% stei­gen – ein Krümel vom Kuchen, den die Kum­pel ohne ihren Kampf gar nicht erreicht hätten...

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