Widerstand gegen die gepante Restrukturierung
erstellt von admin
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zuletzt verändert:
22.08.2008 08:52
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Mir fallen dazu mehrere Optionen ein: 1. Öffentlichkeitsarbeit. Bisher ist in den Medien wenig bekannt über die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen. Das muss sich ändern. Am besten indem wir die Medien mit aussagekräftigen Informationen füttern. Welche Standorte geschlossen werden sollen, wo abgebaut wird. Welchen Schaden dies auch für die regionalen Strukturen bedeutet. 2. Sind die Kunden informiert? Die Kunden werden weder begeistert sein, wenn Sie im Helpdesk oder bei den Resolvern auf englisch sprechende Inder treffen. Das entspricht sicher nicht einem zufrieden stellenden Support. 3. praktische Aktionen: Vielleicht lässt sich ja eine Kundgebung vor der Zentrale der Geschäftsleitung in Wiesbaden organisieren. Wir sollten einfach mal sammeln welche sinnvolle Möglichkeiten es gibt sich gegen die anstehenden Entlassungen zu wehren und den Preis für die Re-Strukturierungen zu wehren. Ich hoffe die Diskussion ist damit eröffnet.
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Vorschlag zu 1. Öffentlichkeitsarbeit: Artikel im Stellenmarkt einer überregionalen Zeitung (z.B. Süddeutsche, FAZ) veröffentlichen. Titel: Profitabler IT Helpdesk sucht neuen Auftraggeber, da alter inzwischen neues Hobby entdeckt hat. Abdruck der letzten Aktienverkäufe bei CSC (fast ausschließlich Transaktionen des CSC Aufsichtsrates) Anschließend bin ich sicher, daß sich die Süddeutsche oder andere Medien für die geplanten Maßnahmen von CSC interessieren werden.
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diese Plattform kann genutzt werden um alle MitarbeiterInnen und Mitarbeiter anzusprechen und einzubeziehen. Alle sind betroffen, selbst die, die für die aktuellen Restrukturierungsmassnahmen nicht nominiert sind oder werden. Es sollte ein Prozess aufgesetzt werden. BR und MitarbeiterInnen. Informationsfluss, Identifikation von Handlungsoptionen in jeder Phase des Prozesses, z.B. Prüfung der Argumentation seitens des Arbeitgebers, Prüfung von Alternativen, z.B. Kurzarbeit, organisierte und konstruktive aber von seiten der Belegschaft klare gemeinsame Haltung usw. Sicher sind unter uns die nötigen Projectmanagement Skills vorhanden.Der Start kann hier stattfinden, also beteiligt euch, du bist Deutschland, du bist CSC
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Gute Idee, Öffentlichkeit herzustellen. Dazu wäre es nützlich zu wissen, wo bisher bei CSC Stellenabbau angekündigt wurde. Ich kann Zahlen aus Bonn+Wiesbaden beitragen. In Bonn+Wiesbaden sind ca 260 - 300 ITler der Zürich (Zurich Financial Services, weltweit tätige amerikanisch-schweizer Versicherung) zur CSC outgesourct worden (der Bereich GTS (= Global Transformation Solutions) nimmt solche outgesourcten IT-Firmenteile auf). Es handelt sich um den Großteil der Zürich-IT in Deutschland. In einer BV Mitte Juni 2006 wurde von 118 FTE (full time e...(employees?) gesprochen, die im Geschäftsjahr 2007 (also zum 31.3.2007) entlassen werden sollen. Da wir eine Menge Teilzeitkräfte haben, könnte die Zahl der betroffenen MitarbeiterInnen tatsächlich höher sein. Die Verlautbarung, dass diese Mitarbeiter in anderen Bereichen der CSC (als Consultants z.B.) unterkommen könnten, halte ich für Vernebelungstaktik. Die Arbeit der zu entlassenden KollegInnen soll in Zukunft in Indien erledigt werden. Geplant war, dass die ersten Inder im Juni 2006 nach Bonn kommen, um von KollegInnen eingearbeitet zu werden. Das hat bis jetzt noch nicht geklappt.
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Genauere Zahlen könnte sicher der GBR geben, wenn er denn daran Interesse hätte Öffentlichkeit herzustellen. Eingearbeitet werden sollen offensichtlich indische Kollegen an verschiedenen Standorten. So geschehen in Berlin, wo ein indischer Kollege zur Einarbeitung aufgetaucht ist. Er soll die Aufgabe ehemaliger Bombardier-Mitarbeiter übernehmen, die nach dem Out-Sourcing von Bombardier nach CSC für CSC arbeiten. Ob die betroffenen SAP-Kollegen auf eine andere Stelle versetzt werden, oder im nächsten Jahr entlassen werden, ist im Moment unklar. An kleineren Standorten sollen die Dienste durch externe Firmen erledigt werden. Von der Geschäftsführung gibt bisher keine klaren Aussagen, was mit den betroffenen MitarbeiterInnen passiert. Es ist daher mehr als wichtig, dass sich die Beschäftigten an den Standorten austauschen und das Forum für Informationsaustausch nutzen, um einen Überblick zu bekommen. Möglichst mit konkreten Zahlen, mit denen wir an die Öffentlichkeit gehen können. Es wäre wünschenswert, wenn sich Betriebsräte an den Diskussionen beteiligen würden. Offensichtlich ist aber auch, dass die Geschäftsführung dem GBR den aktuellen Stand nicht mitteilt. Von daher liegt es auch an den Beschäftigten Informationen an den Betriebsrat weiterzuleiten und Druck aufzubauen.
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Mitte August sollen 2 Kanadier nach Immenstaad kommen, um dort den internen Support nach Montreal verlagern zu helfen. Die Geschäftsleitung unternimmt also bereits konkrete Schritte zur Auslagerung, obwohl offiziell die Informationsphase zwischen Betriebsräten und Geschäftsleitung noch läuft. Geschäftsleitung versucht vollendete Tatsachen zu schaffen!
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Der folgende Beitrag wurde heute von unserem Comment-Spam-Filter falsch eingestuft. Sorry! Dave Netzwerk IT ********************* CSC INDIA sucht hunderte z.b Application Developper und Tester (offshore) und recht viele mit Deutsch-Kenntnissen. Hier ein Ausschnitt aus einem Stellenangebot Tester: .." Knowledge about German Life insurance and (better), Life Insurance Administration Systems, also Life Insurance Product Systems (Must have, Experienced) German language skills- Passable spoken :" Das passt doch alles sehr gut zusammen.
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diese Ausschreibung bezieht sich wohl auf CSC Stellen beim Kunden ZFS, der ja bekanntlich in diesem Segement arbeitet.
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Es sieht so aus, daß die Geschäftsleitung vor hat den Helpdesk von Immenstaad nach Prag zu offshoren. In diesem Zusammenhang sucht CSC für ein Helpdesk deutsch und englisch sprechende neue MitarbeiterInnen. Eine offizielle Stellungnahme gibt es bisher aber nicht. Ebenfalls gibt es das Gerücht, dass versucht wurde abzuchecken den Support für Basell nach Irland zu verlagern. Der Kunde Basell bestand aber auf deutschsprachigen Support, so dass dieses Vorhaben verworfen wurde. Desweiteren ist die Verlagerung von Remote-Diensten nach Indien ebenfalls im Gange, bzw. wird es kein Zufall sein, wenn indische Arbeitskräfte für genau diese Stellen derzeit eingearbeitet werden.
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Auf der Betriebsversammlung am 3.08.06 in Immenstaad, informierte die Geschäftsleitung darüber, dass innerhalb der nächsten 2 Wochen mit einer Entscheidung zu rechnen ist, in welche osteuropäische Stadt alle Arbeitsplätze des Service Desk Immenstaad verlagert werden. Die Arbeitsauslastung der Mitarbeiter des Helpdesk ist hoch, so hoch, dass sie seit Jahren nur durch zusätzliches Personal von Zeitarbeitsfirmen bewältigt werden kann. Die Qualifikation der Mitarbeiter ist überdurchschnittlich - genauso wie die seit Jahren konstant hohe Lösungsrate aller Anrufe beim ersten Kundenkontakt. Natürlich hat deutsche Qualität ihren Preis - aber auch einen Namen - überall auf der Welt. Auch die Geschäftsleitung ist mit den Leistungen und der Professionalität der Mitarbeiter des Helpdesk Friedrichshafen mehr als zufrieden. Geschlossen werden muss der Helpdesk nur, weil nach Meinung der Geschäftsleitung, die Personalkosten in Deutschland einfach zu hoch sind. Verständlich, dass eine Verlagerung der Arbeitsplätze in die Weltstadt Prag - eine Stadt mit bereits jetzt hohem Lohnniveau - naheliegt. Die Entscheidung ist längst gefallen. Die Personalverantwortlichen des Service Desk befinden sich bereits auf dem Weg nach Luton, um sich für die nächsten Meilensteine auf dem Weg des Abbaus der Arbeitsplätze der ihnen anvertrauten Mitarbeiter instruieren zu lassen. Traurig aber wahr! Der Manager, der den Service Desk in Immenstaad aufgebaut hat, der jeden einzelnen Mitarbeiter eingestellt hat, sorgt jetzt aktiv dafür, dass jeder dieser Arbeitsplätze aus Deutschland verschwindet. Wo sind die Zeiten, in denen Mitarbeiter ihren Führungskräften vertrauen konnten? Vom Mitarbeiter erwartet man Loyalität dem Unternehmen gegenüber - doch wo bleibt die Loyaliät und Glaubwürdigkeit des Managements den Mitarbeitern gegenüber??? Es ist nur beruhigend zu wissen, dass mancher Manager zur Zeit schlecht schlafen kann...
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In der Computerwoche vom 16.08. und auch im Pressespiegel des Projektes findet sich ein Artikel zur Stellenstreichung. Dazu hat CSC Details bekannt gegeben. Danach sollen 2600 Stellen bis Ende März in Europa gestrichen werden. Wenn an die Medien Details weitergegeben wurden, frage ich mich warum wurden die Beschäftigten, die ja konkret betroffen sind nicht über weitere Details informiert? Ich kann mich dem vorherigen Beitrag nur anschließen. Ob manche Manager zur Zeit schlecht schlafen ..., das wäre schön. Bestimmt könnten wir Beiträge leisten das Management unter Druck zu setzen und für mehr schlaflose Nächte zu sorgen. Überall protestieren Beschäftigte gegen Stellenabbau und schaffen Öffentlichkeit - bei CSC ist es leider immer noch viel zu ruhig.
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Warum nehmen wir das alles nur so hin? Was haben wir zu verlieren außer unserer Angst? Wir spüren alle, egal in welchem Bereich wir arbeiten, dass der Druck steigt, die Fehler des Managements mit dem Offshoring in Grenzen zu halten. Während in Luton die Manager vermutlich mit Sekt den Vertragsabschluss für die Verlagerung des Helpdesk`s nach Prag feiern, stehen uns die Schweissperlen auf der Stirn. Der Service leidet jetzt schon und wir können uns die Klagen der Kunden anhören. Die SLA`s sind kaum noch zu halten. Neue Kollegen die unsere Arbeit übernehmen sollen rocken die Server runter und wir sollen Schadensbegrenzung betreiben. Wir sollen neue Kollegen aus Indien einlernen mit dem Wissen, dass die unseren Arbeitsplatz übernehmen werden. Das alles ohne Struktur und mit völligen Chaos. Die ganze proffesionelle Arbeit, die von uns geleistet wurde - passe - interessiert niemanden mehr. Ich habe einfach keine Lust mehr der HansWurst für Sekttrinkende Manager zu sein. Höchste Zeit, dass wir Sand im Getriebe der Umstrukturierung werden. Klar wir machen weiter unseren Job - dafür werden wir ja auch bezahlt. Aber mehr auch nicht. Wir können Sand im Getriebe sein - keine Arbeitsverweigerung, aber jede/r kann sich überlegen, wo wir nur unseren Job tun und lächelend mit Lächeln und Entspannung zuschauen, wie unseren Mangagement die Firma runterrockt, Sekt trinkt, sich feiert - aber bitte ohne uns.
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Trapp, trapp, trapp…. die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Nach bisher unbestätigten Gerüchten aus dem Buschfunk, verlässt uns eine Managerin aus der Geschäftsführung in Wiesbaden und widmet sich einer neuen Aufgabe. Bleibt nur die Hoffnung, dass noch mehr kalte Füsse bekommen und die Erkenntnis Einzug hält, daß Sie letztendlich sich selbst längerfristig Ihren Arbeitsplatz wegrationalisieren. Vielleicht kommt an dieser Stelle so langsam die Erkenntnis, dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Mit dem Unterschied, dass das Management auf Tauchstation geht. Nach wie vor gibt es keine offiziellen Stellenungnahmen, ob das Helpdesk in Immenstaad nach Prag verlagert wird und ob die Verträge bereits unterschrieben sind.
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Das Gerücht hat sich bestätigt. Petra Scheungraber von HR verlässt nach einer Stellungnahme der Geschäftsführung das Unternehmen.
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Das war ja eine gute Idee das Radrennen in Ravensburg zu besuchen und auf den Stellenabbau bei CSC hinzuweisen. Vom 13.09 bis 17.09 findet bei uns die Drei-Länder-Tour der Radprofis statt. Stationen sind Kassel,Wiesbaden, Mannheim und Frankfurt und das CSC-Team ist mit prominenter Besetzung dabei. Ich denke es ist Pflicht unser CSC-Team mit ausdrucksstarken Transparenten und Flugblättern anzufeuern, wie das die Kollegen in Ravensburg vorgemacht haben. Ein sportlicher Erfolg wäre die Kollegen in Süddeutschland mit pressewirksamen öffentlichen Aktionen zu toppen.
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Das in Ravensburg verteilte Flugblatt könnte layout-technisch und inhaltlich verbessert werden. Eine gute Vorlage würde viel Arbeit ersparen für Aktionen bei den nächsten Radrennen. Ob nun in Nürnberg am kommenden Wochenende oder bei der Drei-Ländertour in Hessen. Konkret: Nicht alle Wissen, was CSC bedeutet und was CSC genau macht. Wenn zum Boykott von Produkten aufgerufen wird, dann wissen z.B. alle bei Elektro-Lux was gemeint ist. Wie ist das bei CSC? Sollen wir keine Fan-Artikel der CSC-Radsportler kaufen? Mach ich eh nicht. Wo könnte dann ein Ansatz liegen den Konzern zu treffen? Wünsche mir da Anregungen und ein paar Ergänzungen.
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Die Geschäftsleitung bastelt munter ohne Rücksicht weiter am Off-Shoring und wird kaum ausgebremst. Es gibt nach wie vor keine Stellungnahme von der Geschäftsleitung die wirtschaftlich belegt, daß diese Massnahme notwendig ist. Es ist vermutlich eher das Gegenteil der Fall, bzw. eine politische Entscheidung. Kein normaler Mensch wird doch ernsthaft glauben, daß eine Verlagerung des Helpdesk nach Prag Kosten spart. Das gleiche gilt für die Verlagerung von Applikationssupport nach Indien. Über Jahre erarbeitetes Know-How und damit Seriöusität am Kunden geht verloren. Wenn wir uns noch nicht ganz aufgegeben haben, dann sollten wir alle Möglichkeiten einer Öffentlichkeitsarbeit ausschöpfen, bevor es zu spät ist. Die Presse, das Fernsehen, den lokalen Bürgermeister, Politiker etc. informieren, Protestbriefe schicken, Aktionen organisieren. Vielleicht mag der eine oder die andere denken, wir können das doch eh nicht verhindern. Mag sein, aber ich empfinde es als persönliche Befriedigung, wenn wir es schaffen mit unseren Aktionen, dem Raubrittermanagement das Leben schwer zu machen und vielleicht rollt ja noch der eine oder andere Kopf.
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Für den 21.10.06 rufen die Gewerkschaften zu einem bundesweiten Aktionstag in Berlin, Dortmund, München, Stuttgart und Frankfurt/M auf unter dem Motto: "Das geht besser – aber nicht von allein! Für die soziale Erneuerung Deutschlands. Dieser Termin steht sehr stark im öffentlichen Interesse der Medien und das sollten wir überall nutzen. Geht also mit Transparenten und anderen kreativen Aktionen auf die Demonstrationen und macht auf die Restrukturierungen bei CSC aufmerksam. Der offene Brief der KollegInnen in Immenstaad hat bei der Geschäftsführung den Nerv getroffen. Anders ist es nicht zu erklären, daß das Management an einer Gegendarstellung bastelt und mit Unterlassungsklagen droht. Oder anders ausgedrückt: Der Teufel scheut das Weihwasser, wie CSC die Öffentlichkeit. Daher raus auf die Straße um mit kreativen Aktionen die Öffentlichkeit und die Medien zu erreichen um auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Noch ein kleiner Tipp: Die Gewerkschaften stellen kostenlose Busse zur Verfügung. Schaut einfach auf die Gewerkschaftsseiten, wann und wo die Busse losfahren und meldet euch möglichst noch rechtzeitig an. Arbeitskämpfe die wir nicht führen, haben wir bereits verloren!
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Demos am Wochenende! Streik vor dem Werktor! Hier geht es NICHT NUR um Arbeitsplätze bei CSC. Wir fordern den Rücktritt von rückratlosen, verantwortungslosen Managern, die wissentlich geschäftsschädigende Entscheidungen umsetzen! WIR müssen dafür sorgen, dass nicht noch mehr Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden! Es geht um unsere Zukunft! Es geht vor allem um die Zukunft unserer Kinder. Firmen wie Porsche und Trigema beweisen, dass das Geschäft auch in schweren Zeiten funktionieren kann... Hier zu Lande in die Grube gefahren haben CSC ausschließlich Manager. Um ihren Job müssen sie trotzdem nicht fürchten. CSC hat aber einen Namen, der keinen weiteren Imageschaden verträgt...
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Da hast du völlig recht. Die Demos am Wochenende können nur ein erster Anfang sein offensiver gemeinsam auf die Straße zu gehen und zu spüren dass wir nicht alleine sind. Weitere Aktivitäten sind zwingend erforderlich. Super wäre z.B. uns auf einen Termin zu einigen an dem wir Alle! gemeinsam vor der Geschäftszentrale in Wiesbaden stehen und den Rücktritt dieser Manager fordern. Am besten verbunden mit meiner breiten Pressekampagne. Vorschlag zweite Novemberwoche. Bis dahin bleibt noch ein wenig Zeit zum mobilisieren. Vielleicht lässt sich so etwas als Bundesweite Beschäftigtenversammlung organisieren. Kann sich da jemand schlau machen?
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In Stuttgart waren 45000 auf der Straße. Darunter CSC Mitarbeiter die mit Transparenten gegen Stellenabbau bei CSC demonstrierten. Der DGB Vorsitzende Sommer ging in seiner Rede am Stuttgarter Schlossplatz auf die Entlassungen bei CSC ein.
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Der Stellenabbau geht weiter. Bei EADS stehen 8000 - 23000 Arbeitsplätze zur Disposition. Das könnte ja nun fast dein Eindruck erwecken, daß es bei uns noch human zugeht. Der technische Fortschritt in den letzten Jahrzehnten hat es dem Kapital in der Tat möglich gemacht, die "Zentralisierung" von der "Konzentrierung" zu trennen; jahrhundertelang waren beide Prozesse parallel gelaufen. Heute werden Produktionsmittel und ArbeiterInnen zerstreut. Für die gesellschaftliche Kooperation ist kein gemeinsamer Standort mehr notwendig, sie kann an entfernten Orten technisch gesteuert werden. Das erleben wir ja gerade live. In diesem Sinne ändert sich die Arbeit: Gearbeitet wird heute nicht mehr nach einem von außen diktierten Plan, idealtypisch und starr innerhalb eines sozial stabilen und produktiven Zusammenhang. Arbeit ist heute vor allem eine Aufgabe in einer nicht vorhersehbaren Umgebung, die erst hinterher überprüft wird; Termine und gewünschte Qualität werden dem Arbeiter vom Markt diktiert und er muss sie durch seine Flexibilität sichern. Dieser Prozess ist für das Kapital nicht ohne Risiken; denn die Unterordnung des Arbeiters muss in jedem Zyklus neu konstituiert werden und zwar umso mehr, wenn die Arbeit intentionale Tätigkeit sein soll. Dazu muss die kapitalistische Macht der Integration und Unterordnung das Maximum ihrer integrierenden Herausforderung aufbieten. Das Kapital bemüht sich den ArbeiterInnen das Wissen zu rauben, um es zu verschlüsseln, zu rationalisieren und zu überwachen. Die Arbeit nimmt immer unterschiedlichere Formen an, während gleichzeit das kapitalistische Kommando immer umfassender wird.
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Deine Ausführungen in allen Ehren. Aber praktisch hilft das nicht weiter. In vielen Betrieben, die vom Stellenabbau betroffen sind, fehlt einfach eine Organisierung. Ein Stammtisch, regelmässige Betriebsversammlung, Diskussionen unter den Beschäftigten. Es sind einfach zu wenig, die Zivilcourage zeigen. Dazu kommt, dass die Beschäftigen gegeneinander ausgespielt werden. Ob das die Festbeschäftigten gegen die LeiharbeiterInnen sind, oder auch Festbeschäftigte die zwar wissen, dass es Sie erwischen wird, aber immer noch hoffen, dass der Kelch an Ihnen vorbei geht. Und es braucht dringend KollegInnen die Initiativen ergreifen und Zivilcourage zeigen. Und das nicht nur verbal. Eigentlich haben wir ganz schön viel Macht, wenn wir uns verweigern würden. Denn ohne uns läuft nichts. Was wollen die da oben denn machen, wenn wir im Rahmen unserer Möglichkeiten agieren. Uns dem Knowledge-Transfer verweigern und uns dumm stellen. Wenn wir langsam arbeiten, der psychische Stress uns krank werden lässt und wir einfach Arbeit nach Plan machen. Dann sind wir Sand im Getriebe und die Räder stehen still. Schön wenn es so einfach wäre. Das ist es aber nicht. Ich will an dieser Stelle jetzt nicht desktruktiv werden. Ich empfinde das aber genau so in meinen Arbeitsalltag. Wem kann ich trauen, mit wem rede ich wie es mir geht und mit wem kann ich was planen, ohne befürchten zu müssen im nächsten Augenblick verraten zu werden.
Auf Basis von Ploneboard