Restrukturierung bei CSC
erstellt von Honey Pot
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zuletzt verändert:
27.12.2014 01:12
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Ich bin eine Betroffen der Massnahmen - stinksauer, fustriert und auch ein wenig paralysiert.
Unsere Firma schreibt Gewinne und kündigt Neueinstellungen an. Von der Restrukturierungsmaßnahme sind ca. 5000 Entlassungen in Europa betroffen. Währendessen wird bei CSC Indien die 5000.tenste Einstellung gefeiert. Wer soll das verstehen?
Auf Betriebsversammlungen werden vom Management die Entlassungen bedauert und gleichzeitig Gewinnzahlen gepostet, die mit weiteren Umstrukturierungsmassnahmen erreicht werden.
Alles zum Wohle der Aktionäre. Es wird an uns appelliert weiter proffesionell unseren Job zu machen, bis zum letzten Tag - die neuen Kolleginnen einzuarbeiten - geduldig auf die Bedürfnisse und den Support der Kunden einzugehen.
Dies alles um das Missmanagement unserer Geschäftsführung aufzufangen.
Das fällt mir wirklich schwer.
Am betroffenen Standort Immenstaad sind soweit mir bekannt ca. 110 Menschen beschäftigt. Wenn mensch den offiziellen Zahlen von 500 Entlassungen glaubt, lässt sich einfach ausrechnen, wieviel Beschäftigte an anderen Standorten den Re-Strukturierungsmassnahmen zum Opfer fallen werden. Wer neue Infos hat, möchte diese doch bitte hier posten, damit wir möglichst alle auf den gleichen Stand kommen.
Bitte erklärt doch mal einem Nicht-CSC'ler was die Kürzel GIS, GTS bedeuten, welche Standorte das sind, welche Qualifikationen noch gesucht und welche verlagert werden.
Besonders interessant scheint mir eine genauere Interpretation des Bereiches [url href="http://www.csc.com/solutions/applicationoutsourcing/"]outsourcing[/url] Wo ist der Bereich? Wen und was will er outcourcen? Ist das ethisch vertretbar, so einen Bereich zu haben, der sich selbst outsourcen könnte?
Zu deiner Frage was die Kürzel GIS, GTS bedeuten: GIS (Global Infrastructure Services)und
betrifft die Beschäftigten, die beim Helpdesk, Fieldservice etc. arbeiten. GTS ( Global Transformation Solution ) und betrifft Beschäftige im Bereich SAP etc.
Aufgelöst werden sollen vermutlich die Standorte in Immenstaad am Bodensee und Luton in England. Welche Standorte konkret betroffen sind ist im Moment nicht ganz klar. Vermutlich aber alle wo die Kunden sind, die betreut werden. Das reicht von Berlin, über die neuen Bundesländer über die Alten. In Europa so ca. knapp 5000 - in Deutschland 500.
Qualifikationen werden hier vermutlich bei clevereren Managern, bzw. Outsourcing Experten gesucht. Ansonsten wird in momentane Billiglohnländer, wie Indien, Spanien, Osteuropa ausgelagert. Gesucht werden IT-Experten mit den unterschiedlichsten Applikationskenntnissen.
Eine Interpretation des Bereiches Outsouring folgt.
Betriebsverammlungen gab es ebenfalls in Hamburg und Mannheim. In Hamburg sollen wohl auch Stellen abgebaut werden. Hat jemand konkrete Zahlen?
Am Standort Mannheim sollen bei GIS/MDS 45 Stellen abgebaut werden? Und es gibt das Gerücht, dass in Ungarn ein Helpdesk aufgebaut werden soll. Hat jemand genauere Informationen und kann die Zahlen bestätigen?
In England sollen 1200 Stellen abgebaut werden und vier Standorte geschloßen werden. Gibt es dazu nähere Informationen?
Die Öffentlichkeit war ja auch gegeben.
V. Honeycut hat die Zahlen (5000) aus den USA öffentlich genannt (und schon stieg der Kurs). Also gemanaged werden dann ausschließlich eigene Interessen (Tantieme) und der shareholder value. (Sagt da einer was von Heuschrecken? Die kommen von draussen. Im Inneren wirken Parasiten)
NCI ist eine gute Seite, um zu lesen, wie eine Auseinanderstzung ablaufen kann. Es gibt auch dort einiges zu lernen. Allerdings sollte man die damaligen Randbedingungen kennen.
Die Kolleginnen und Kollegen haben sich solidarisiert, sich vernetzt und haben gekämpft. Der Betriebsrat und die IGM haben damals mitgekämpft. Der Betriebsrat hat allen Kündigungen widersprochen. Siemens hat beim Arbeitsgericht fast alle Prozesse verloren. Was man bei NCI mitnehmen kann, ist wie die Kolleginnen und Kollegen ernetzt haben und wie Emotionen eine Rolle in einer Auseinandersetzung spielen können.
Und wie sieht es bei CSC aus? Ist die Situation von den Ausgangsbedingungen gleich?
Ich befürchte, daß die Lage bei CSC so wird, wie es bei [url href="../../../../man-nci"]MAN Salzgitter[/url] war - die Kolleginnen und Kollegen müssen alleine kämpfen. Dazu muss man vielleicht erwähnen, daß sie dabei Rechtsgeschichte schrieben. Aber nachlesen sollte das man besser selbst!
Sucht jemand Arbeit? CSC bietet 15 Ausbildungsplätze an
http://de.country.csc.com/de/mcs/mcs360/1723.shtml
Im Fiscaljahr 07 sollen 4300 Stellen vorwiegend in Europa abgebaut werden. Anschießend nochmals 700. So wurde es öffentlich bekannt gegeben. 1200 in England und ca. 260 in Deutschland. Wo bleibt der Rest? Es ist bekannt, daß die Geschäftsführung nicht rechnen und logisch denken kann, bzw will. Dein Verdacht scheint deshalb nicht unberechtigt. Vielleicht kann der GBR weiterhelfen und diese Frage beantworten. Daß der GBR nicht von alleine drauf kommt oder will, Antworten schuldig bleibt, spricht nicht unbedingt für die Kompetenz dieses Gremiums und es liegt der Verdacht nahe, daß wir im unklaren gelassen werden sollen. Ein Grund mehr Infos zu sammeln und an GBR, BR und der Geschäftsführung diesbezüglich Anfragen zu stellen.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Im Fiscaljahr 07 sollen 4300 Stellen vorwiegend in Europa abgebaut werden. Anschießend nochmals 700. So wurde es öffentlich bekannt gegeben. 1200 in England und ca. 260 in Deutschland. Wo bleibt der Rest? Es ist bekannt, daß die Geschäftsführung nicht rechnen und logisch denken kann, bzw will. ... Daß der GBR nicht von alleine drauf kommt oder will, Antworten schuldig bleibt, spricht nicht unbedingt für die Kompetenz dieses Gremiums und es liegt der Verdacht nahe, daß wir im unklaren gelassen werden sollen.[/quote]
Bei Dir hapert es aber offensichtlich auch deutlich an Logik und Kompetenz, denn wenn Du (falls Du überhaupt ein CSC-Mitarbeiter bist) auch nur einmal über Deinen Tellerrand hinaussehen würdest, fiele Dir sicherlich auf, dass die CSC Deutschland Services GmbH nicht die einzige CSC-Gesellschaft in Deutschland ist und die Zahl 260 nur einen kleinen Teil des in D geplanten Personalabbaus darstellt. Im übrigen besteht Europa auch nicht ausschließlich aus D und GB.
Also wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Antwort auf: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Abgeschickt von Honey Pot am 29.Juni 2006 19:12Getroffene Hunde bellen - anders ist vor allem dein Schlußstatement nicht zu interpretieren. Dir muss es offensichtlich ziemlich unangehm sein, wenn öffentlich diskutiert wird. Die Frage sei erlaubt, warum?
Da liegt es nahe Kommentare im eigenen Sinne zu verdrehen. In dem Kommentar ging es um den Stellenabbau bei CSC ganz allgemein und nicht ausschließlich um die CSC Deutschland Services GmbH. Weiter wurde in den beiden Kommentaren zuvor festgestellt, dass zwischen der öffentlich bekannt gegebenen Zahl von 4300 - wenn man die 1200 in England + 260 in Deutschland abzieht, ca. weitere 2800 Stellen abgebaut werden sollen, wo Menschen noch nichts von Ihrem Glück wissen und demnächst vielleicht arbeitslos werden.
Offensichtlich bist du ja ein Insider. Da die Geschäftsführung ja zwischenzeitlich das meiste als Spekualationen und Gerüchte abtut, wäre es doch wunderbar, wenn du mit deinem Wissen nicht hinterm Berg halten würdest.
Kleine Anmerkung noch zum Schluß. Von unterschiedlichen Meinungen und kontroversen Diskussionen lebt das Forum. Dies schließt solidarische, kritische Kommentare und Artikulationen ein. Also bitte auf dem Teppich bleiben.
:zz:
Also noch mal in anderen Worten:
CSC hat in Deutschland mehrere Gesellschaften, nicht nur die CSC Deutschland Services GmbH. Die hier des öfteren genannten 260 beziehen sich ausschließlich auf den geplanten Abbau bei der Services. Aber auch bei den anderen CSC-Gesellschaften in Deutschland wird es in nicht unerheblichem Personalabbau geben, der den dortigen Mitarbeitern bereits mehrfach kommuniziert wurde; man braucht also kein Insider zu sein, um darüber Bescheid zu wissen (außer Du definierst Mitarbeiter als Insider). Diese Informationen sind innerhalb des Unternehmens allgemein bekannt. Deshalb sehe ich auch keinen Grund darin, diese hier nochmals wiederzugeben. Auch in vielen anderen mir bekannten Ländern sind die Mitarbeiter bereits informiert. Ob wirklich in allen betroffenen Ländern weiß ich natürlich nicht; zumindestens in diesem einen Punkt hast Du Recht: Es könnte sein, dass es einige Mitarbeiter gibt, die noch nichts davon wissen, dass in ihrem Land Personal abgebaut wird; ich halte das jedoch für recht unwahrscheinlich.
Für meine Formulierung entschuldige ich mich, aber ich kann keinen Sinn daran erkennen, dass Personen, die bekannte Informationen ignorieren (entweder weil sie keine Lust haben, sie sich zu besorgen oder weil sie garnicht zum Unternehmen gehören, was ich in Deinem Fall vermute) hier regelmäßig auf gewählte Gremien einschlagen. Es scheint mir eher so, dass Du als Außenstehender versuchst, einen Keil zwischen Belegschaft und deren Interessenvertretung zu treiben. Und das ist weder solidarisch noch kritsch...
Dann noch mal anders - Mitarbeiter definiere ich nicht als Insider. Spannender wird es aber bei der Frage, welchem Mitarbeiter welche Informationen zur Verfügung stehen. Offensichtlich dir mehr als vielen anderen KollegInnen. Oder irre ich da? Es ist bekannt, dass es auch bei anderen CSC-Gesellschaften zu Personalabbau kommt.
Es geht nicht darum auf gewählte Gremien einzuschlagen. Offensichtlich empfindest du das aber so. Es geht auch nicht darum, einen Keil zwischen Belegschaft und deren Interessenvertretung zu treiben. Aber wessen Interessen vertrittst du denn und wie sieht das konkret aus? Was spricht dagegen Informationen zu veröffentlichen, gemeinsam zu diskutieren und praktische Schritte zu ergreifen. Wo ist da der Keil den du vermutest - außer du fühlst dich durch öffentliche Diskussionen, das Bedürfnis gemeinsam zu diskutieren unter Druck gesetzt.
Vielleicht kannst du der Belegschaft dein Wissen mitteilen. Vielleicht wachen dann mehr Beschäftigte auf und begreifen, dass wir alle betroffen sind. Vielleicht ist genau der wichtige Schritt, daß wir uns zusammenschließen und nicht denken, wir sind an dem einen Standort oder der anderen Gesellschaft alleine.
Einen ersten Schritt hast du ja gemacht, indem du mitdiskutierst - weiter so. Vielleicht geht ja aber auch mehr, als sich gegenseitig zu beschuldigen.
Es gibt jetzt eine offizielle Stellungnahme von Frau Gudrun Wittig, dass das Helpdesk in Immenstaad nach Prag ausgelagert wird. Begründet wird dies mit Kostenersparnis. Wie sich dies rechnen lässt - dass weiss wohl nur die Geschäftsführung. Denn Prag ist kostentechnisch nicht gerade die Billiglohnstadt.
Nicht offiziell ist, dass zum 1.10.2006 ein Gebäude angemietet wurde und die ersten Supporttätigkeiten anlaufen sollen. Bestimmt ein Zufall, dass für den IT-Support eines globalen Konzerns ab sofort Mitarbeiter gesucht werden.
Die Erfassung auszulagernder Funktionen läuft auf Hochtouren - "queue koordinatoren"... ich bin mitarbeiterin aus wiesbaden. konkrete Info, die ich am freitag von einem kollegen mitbekommen habe ist, daß die funktion der sogenannten "queue koordinatoren" europaweit auf den pruefstand kommt. es werden zielpersonen definiert, deren funktion nicht sprachabhängig sind und damit ohne wimpernzucken nach sonstwohin ausgelagert werden können. bitte postet hier rein, wenn euch so etwas auch in anderen bereichen auffällt. der entlassungsreigen ist nicht zu ende.
Deine Einschätzung lässt sich bestätigen. In Immenstaad wird das gleiche versucht. Der lokale Standortverantwortliche ist derzeit bemüht herauszufinden, in welchen Ländern für welchen Account SprachSkill notwendig ist, auch in Bezug auf "Queue Koordinatoren". Es gibt Länder in denen die Anwender nicht englisch und auch nicht deutsch sprechen. Eine Verlagerung deshalb nicht unproblematisch ist. Das zeigt auf, daß das Management sehr unkoordiniert und chaotisch reagiert. Vielleicht eine Möglichkeit für uns Druck aufzubauen.
Die Mail-Box aus der besorgte Mitarbeiter in Immenstaad einen in englischer Sprache verfassten Brief an Mr.Ricks, das globale Management und die Presse schickten, wurde offensichtlich durch das Management gesperrt. Reaktionen auf den Brief können so nicht beantwortet werden. Das riecht nach Zensur und ist ein weiteres Indiz, dass die Geschäftsführung kein Interesse an einer konstruktiven Auseinandersetzung hat und die Öffentlichkeit scheut. Es ist aber auch ein Hinweis, dass die Beschäftigten auf dem richtigen Weg sind und der öffentliche Druck noch erhöht werden muss.
Lange haben wir gewartet, dass ein Umdenken in der CSC Geschäftsführung stattfindet und sich Manager doch noch ihrer Mitarbeiterverantwortung bewußt werden. Lange waren wir ruhig. DAMIT IST SCHLUSS! Es geht um unseren Arbeitsplatz, um unsere Zukunft! Schluss in Deutschland mit amerikanischer Firmen- und Managerkultur und falschen Ethikphrasen! Schluss mit der von deutschen Managern geförderten Verlagerung von deutschen Arbeitsplätzen in Billiglohnländer!
Prag ist eine schöne Stadt, aber nicht unbedingt attraktiv genug. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Rekrutierung für das Help-Desk ein wenig ins Stocken geraten ist, bzw. einige Applikationsfachkräfte im nachhinein abgesprungen sind. Vielleicht ist der Ruf von CSC aber auch nicht mehr der Beste.
Auf Basis von Ploneboard