Betriebsversammlung am 21.09. in Immenstaad – bereitet euch vor, diskutiert und stellt Fragen.
Am 21.09. findet in Immenstaad eine Betriebsversammlung statt, um über die neuesten Entwicklungen im Restrukturierungsprozess von CSC zu informieren. Eingeladen sind die Beschäftigten aus Immenstaad und Kollegen in Frankfurt und München haben die Möglichkeit über Voice-Bridge an der Versammlung teilzunehmen. Eingeladen ist auch die Geschäftsleitung. Ob die Geschäftsleitung das Rückgrat hat, den Beschäftigten Rede und Antwort zu stehen, bleibt abzuwarten. Einem Kommentar bei netzwerk-it ist weiterhin zu entnehmen, dass die IG-Metall als Gast eingeladen ist.
Die Informationsphase ist vermutlich abgeschlossen. Ob es von seiten der Geschäftsleitung Bereitschaft an einem Interessensausgleich gibt ist fraglich, da die Bestrebungen der Geschäftsleitung es vorsehen Anfang des kommenden Jahres den ISG-Support von Immenstaad nach Montreal auszulagern. Dies ist aber erst nach Abschluss der Verhandlungen und Sozialplan möglich. Mit dieser Begründung wurde bisher die frühzeitige Verlagerung des ISG-Supports verhindert. Soweit bekannt gibt es bisher keine Reaktionen der Geschäftsleitung zum Wirtschaftlichkeits-Gutachten der ISA-Consult. Mit Geschäftsstatistiken zu jonglieren und diese im eigenen Interesse zu interpretieren dürfte bei der geplanten Verlagerung des Helpdesks von Immenstaad nach Prag noch schwerer fallen. Immerhin liegt u.a. die Lohnkostensteigerung in Prag bei ca. 10-15 %, eine neu zu schaffende Infrastruktur kostet Geld, Know-How geht ebenso verloren wie Sprachskill. All das kostet Geld. Die Geschäftsleitung hat leider keine Propheten, sonst hätte sie sich diese Peinlichkeit für sich und das Managament ersparen können. Die Off-Shore, Nearshoremassnahmen sind eine politische Maßnahme und nicht orientiert an Auslastung, Qualität oder Service.
Die Informationspolitik und Aktivitäten des GBR wirken bisher wenig transparent. Dazu passt, dass der Kurs gegenüber der Geschäftsführung bisher wenig kritisch und wachsweich wirkt. Dies ist eigentlich nicht weiter verwunderlich. Warum sollten lokale Betriebsräte von weniger betroffenen Standorten sich für Standorte einsetzen, die geschlossen werden sollen. An diesem Punkt überwiegt die eigene Angst in den Focus der Repression der Geschäftsführung zu rücken. Die im GBR vertretenen Betriebsräte sollten sich an dieser Stelle bewußt werden, daß nur in überregionaler gemeinsamer Solidarität der Geschäftsführung Widerstand entgegengesetzt werden kann, Druck aufgebaut und für alle Beschäftigten zufriedenstellende Verhandlungsergebnisse erzielt werden können. So wie es bisher läuft, arbeitet der GBR der Geschäftsführung mehr entgegen, als dass Druck aufgebaut wird. Das muss sich ändern. Sonst verpufft die aufgebrachte Energie engagierter Betriebsräte.
Es ist nichts Neues, dass Geschäftsführungen versuchen in willige und unwillige, nützliche und unnützliche Beschäftigte zu spalten, Know-How Träger und Key-Player zu identifizieren. Den Beschäftigten soll suggiert werden, wenn Sie sich anstrengen vielleicht doch eine Chance zu haben. Vielleicht liebäugelt der eine oder die andere als Know-How Träger weiterhin sich eine Stelle im Unternehmen zu sichern. Viele sind auf der Suche nach einem neuen Job und haben eh mit CSC abgeschlossen. Die Geschäftsführung wird es freuen, wenn wir uns so spalten und gegeneinander ausspielen und uns wie die Lämmer zur Schlachtbank führen lassen. Es ist höchste Zeit, dass die KollegInnen an den verschiedenen Standorten in Kommunikation treten und gemeinsam ihre Forderungen und Strategien diskutieren.
Überlegt euch für die anstehenden Betriebsversammlungen Fragen und nervt die vertretenen Represäntanten mit Fragen. Lasst euch nicht abspeissen mit nebulösen nichtsausagenden Formulierungen. Organisiert einen Stammtisch an dem gemeinsam weitere Schritte diskutiert, organisiert und umgesetzt werden können. Mit einem organisierten Widerstand, Öffentlichkeitsarbeit, Protesten, Aktionen stärken wir die Verhandlungsbasis der Betriebsräte. Die Geschäftsführung reagiert offensichtlich nur auf den Druck und Stress den die Beschäftigten aufbauen und nicht auf Argumente.
Und was haben wir zu verlieren – unseren Job bestimmt nicht. Der ist im nächsten Jahr eh weg.
Die Zeit der Nettigkeiten ist vorbei!!