Pressemitteilung - IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben zum Stellenabbau bei CSC vom 22.09.06
CSC ist ein bekannter großer industrieller Dienstleister für IT-Lösungen.
Fast 60 Beschäftigte sollen vom Personalabbau in Immenstaad betroffen sein. Auf einer Betriebsversammlung vor wenigen Tagen wurden die Beschäftigten im Immenstaad - dort sind rund 100 Arbeitnehmer tätig - über die bisherigen Verhandlungen der Arbeitnehmervertretungen mit der CSC Geschäftsleitung informiert. Es wird zentral - da weitere Standorte neben Immenstaad betroffen sind - in Wiesbaden, dem Sitz der CSC Unternehmenszentrale in Deutschland, verhandelt.
Das sogenannte Help-desk in Immenstaad, welches nach Auffassung der renommierten Unternehmensberatung ISA Consult, die der Gesamtbetriebsrat hinzugezogen hat, um ein Alternativkonzept zu erarbeiten, hervorragende Qualität und Produktivität liefert, soll nach Prag verlagert werden.
- Arbeitsplätze - ade - hier am Standort.
Ob damit der Standort in Immenstaad längerfristig überhaupt noch Überlebenschancen hat, ist zu bezweifeln.
Lilo Rademacher, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, wies auf oftmals auch ökonomische Sinnlosigkeit solcher Verlagerung hin.
Hier am Standort gibt es qualifizierte Fachkräfte, die ein hohes Niveau an IT-Dienstleistungen liefern. Dafür spricht die hohe Zufriedenheit der betreuten deutschen Kunden.
Dieses Niveau wird - wenn überhaupt - nur längerfristig - schon wegen der Sprachbarriere - in Prag zu erreichen sein. Reine Renditeüberlegungen – so Lilo Rademacher - auf der Betriebsversammlung - führen immer wieder zu ökonomisch sinnlosen Entscheidungen. Den Vorstellungen von rein höheren Profiten, die die Shareholder in Amerika erwarten, folgend, werden solche Verlagerungen vorgenommen.
Osteuropa, Indien ..... sind die „Traumstandorte“ gerade für die Verlagerung von ITDienstleistungen im Vokabular dieser Unternehmer.
Betriebsrat und Beschäftigte am Standort in Immenstaad haben die Forderung nach Erhalt des Help-deks (hoch qualifiziertes Call-Center) hier in der Region erhoben. Gerade weil zukünftig auch neue deutschsprachige Kunden gewonnen werden sollen und die Zufriedenheit der jetzigen sehr hoch ist, macht sich CSC mit diesem Schritt der Verlagerung ein wichtiges Geschäftsfeld kaputt.
Für die Beschäftigten - das wurde auf der Betriebsversammlung deutlich - geht es um sehr viel. Es geht um ihre Arbeitsplätze und es geht langfristig um den Standort in Immenstaad.
Jedem der Betroffenen ist klar, findet er keine neue berufliche Perspektive – folgt nach 12 Monaten Arbeitslosigkeit unweigerlich – Hartz IV. Das gilt es zu verhindern - so die Belegschaft!
IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben gez.Lilo Rademacher 1. Bevollmächtigte