KBR Stelllungnahme vom 17. Juli 2006

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am vergangenen Freitag hat die Geschäftsführung von CSC in Deutschland uns über das Programm "Mitarbeiter werben Mitarbeiter" informiert. Danach wird die erfolgreiche Vermittlung von Neueinstellungen mit 4.000 bzw. 5.000 Euro prämiert.

Da diese Ankündigung an alle Beschäftigten von CSC in Deutschland versandt wurde, sieht es der Konzernbetriebsrat als seine Aufgabe an, dazu Stellung zu nehmen.

An diesem Programm kritisieren wir insbesondere die folgenden Punkte:

Wir haben kein Verständnis für eine solche Aktion, wenn gleichzeitig der Abbau jedes vierten Arbeitsplatzes bei CSC in Deutschland betrieben wird.

Wir kritisieren, dass durch dieses Programm diejenigen von uns vor den Kopf gestoßen werden, mit denen das Unternehmen über eine Auflösung verhandelt oder denen es betriebsbedingt kündigt, während auf der anderen Seite Prämien für die Anwerbung von Personal mit oft ähnlichen Skills ausgesetzt werden.

Das Geld, das hier für die Vermittlung neuer Mitarbeiter ausgegeben wird, übersteigt aus unserer Sicht deutlich den Betrag, der in den vergangenen Jahren pro Kopf in unsere Ausbildung investiert wurde, und würde in vielen Fällen ausreichen, um die jetzt vom Verlust ihres Arbeitsplatzes Betroffenen in die im Internet öffentlich ausgeschriebenen Positionen hinein zu entwickeln.

Diese Kritik haben wir gegenüber der Geschäftsführung geäußert und sie zudem aufgefordert zu prüfen, ob das Geld für Werbeprämien und Abfindungen nicht besser und zukunftsorientierter für eine Aus- und Weiterbildung des eigenen Personals investiert werden kann ein entsprechendes Qualifizierungsprogramm ebenso prominent wie die Aktion "Mitarbeiter werben Mitarbeiter" anzukündigen.

In einer ersten Stellungnahme hat die Geschäftsleitung zwar Gesprächsbereitschaft signalisiert und Informationen über das bestehende Ausbildungsprogramm angekündigt.

Leider gibt es aber bisher kein Anzeichen dafür, dass sie von ihrem Konzept des Personalaustauschs abrückt.

Wir gehen davon aus, dass die zuständigen lokalen Betriebsräte weiterhin jede einzelne Einstellung sehr kritisch prüfen und Einstellungen dort verhindern, wo Kolleginnen oder Kollegen mit vergleichbaren Skills vom Verlust ihres Arbeitsplatzes bedroht sind.

Darüber hinaus kann jede/r Einzelne sich über offene Stellen im IntraWeb oder im Internet informieren und sich auf passende Stellen bewerben (auch wenn die genannten Anforderungen nicht vollständig erfüllt sind) die ggf. notwendige Weiterbildung einfordern oder seinen Betriebsrat auf diesen Bildungsbedarf aufmerksam machen

Wir hoffen, dass CSC seine soziale Verantwortung für die Arbeitsplätze in Deutschland ernst nimmt und durch ein entsprechendes Programm versucht, den Personalabbau da zu reduzieren, wo er durch Um- oder Weiterqualifizierung vermeidbar ist.

Für den Konzernbetriebsrat:

Thomas Kirchhoff
KBR-Vorsitzender