Lucent fischt Daten für Pandemie oder Synergie?
Die Vogelgrippe könnte zuschlagen und bei dem Netzwerkausrüster Lucent, wo hauptsächlich Privilegierte schon länger per remote access von zuhause arbeiten, wird nach der Möglichkeit gefragt, ob alle anderen auch von zuhause arbeiten könnten.
Noch ist die Katastrophe nicht da, für die im Zweifel die lokalen Katastrophen Behörden zuständig wären. Diese denken über Medizin und Impfstoffe nach, NZZ vom 29.6.06.
Lucent hingegen fordert kurz vor der Fusion mit Alcatel von seinen Beschäftigten private Daten, ob sie zuhause auch arbeiten könnten. Das bedeutet bei einem Entwicklungsstandort wissen zu wollen, ob zuhause auch ein PC mit Internet Verbindung vorhanden ist.
Wenn dann eine Pandemie - hoffentlich nicht - eintritt wären diese Daten sowieso veraltet. Aber man hätte sie jetzt und könnte damit prima die Synergieeffekte und Entlassungen vorbereiten.
Was stört sich ein Unternehmen am Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung , wenn seit den Terroranschlägen jeglicher Datenschutz infrage gestellt wird? Datenschutz gibt es kaum in den USA und deshalb wird er auch den europäischen Beschäftigten nur gewährt, wenn diese ihn einfordern.
Doch wer sollte sich bei der bevorstehenden Fusion weigern, wenn er dadurch sofort einer der 9000 Kandidaten wird, die dabei über Bord gehen sollen.
Es sieht so aus, als ob hier alle Kontrollen versagen, wenn der installierte Datenschutz nicht einmal wach wird und diese Daten-Fischerei nicht schnellstens beendet.