Protestdemonstration bei Alcatel-Lucent in Stuttgart
Philipp Vollrath hielt eine Rede über die Personalabbaupläne der Konzernleitung. Es gehe nun wirklich um das Schicksal aller einschließlich Familien.
Philipp betonte, dass die Zeit gekommen ist, dass man etwas für seine Zukunft tut, z. B., falls sich die Geschäftsleitung als taub erweist, die Mehrarbeit verweigert.
Eine Delegation von Lucent-Mitarbeitern war zur solidarischen Untertützung der Protestaktion aus Nürnberg eingereist.
Auf den Plakaten zeigten die Demonstranten ihren Unmut über die Entscheidungen des Top-Managements. Nach der Rede bewegten sich die Demonstranten zum Vorstandgebäude, vor dem der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Eberhard Süssmuth eine Rede hielt. Er sagte, dass man noch keine konkreten Zahlen wisse, dennoch das Schlimmste zu befürchte habe.
Sollte sich jedoch die Zahl von 480 für Stuttgart, die bereits über einige Ecken, inzwischen auch in den Stuttgarter Nachrichten bekannt geworden ist, auch bestätigen, wäre das eine Katastrophe, die mit aller Kraft vermieden werden muß. Er erwähnte die kommenden Treffen mit der Geschäftsleitung und riet den Mitarbeitern mehrmals, am kommenden Dienstag gleich nach der Versammlung die Arbeit niederzulegen.
Der Druck auf die Geschäftsleitung soll damit allmählich erhöht werden. Süssmuth lobte, dass so zahlreiche Kollegen anwesend waren. Danach wurde der Geschäftsleitung vom Betriebsrat die Forderungen der Belegschaft in schriftlicher Form ausgehändigt.
Nach etwa 15 Minuten hielt Reynaldo Zavalla, Vorsitzdener des Betriebsrates vom Standort Nürnberg, eine kurze Rede, in der er betont, dass alle Standorte solidarisch miteinander fest verbunden sind, so eng so dass kein Blatt zwischen denen passt.
Als Beispiel eines intelligenten Managements erwähnte er den Fall der Firma Puma: Trotz Einkunftseinbrüchen hat das Management beschlossen die Investitionen zu erhöhen, nach dem Motto: Unser Ziel ist nicht ein Sprint-Läufer zu sein, sondern ein Marathonläufer, also mit Weitsicht und Ausdauer zum Erfolg.
Dann berichtete Vollrath, dass das gerade vorhin stattgefundene kurze Zusammentreffen mit dem Management zum Presäntieren der schriftlichen Forderungen, enttäuschend gewesen sei. Die zuständigen Personalleitern, die per Konferenzschaltung eingeschaltet waren, müssen anteilnahmslos und unbeeindruckt gewesen sein. Er meinte, das ist erst der Anfang und als nächstes kommt die Mehrarbeitsverweigerung, bis das Management zur Vernuft kommt.
Zur Unterstützung der Protestaktionen in Nürnberg am Freitag fahren die Kollegen von Stuttgart nach Nürnberg, meinte Vollrath. Die Aktion ging 15.15 Uhr zu Ende.
"Ihren Unmut zeigten rund 1000 Stuttgarter Mitarbeiter gestern in einem Demonstrationszug über das Firmengelände"