Alcatel-Lucent
Tausend Stellen in Deutschland sollen wegfallen
Der neu fusionierte Telekomausrüster Alcatel-Lucent will in Deutschland tausend Stellen streichen. Das berichten französische Gewerkschaften. Insgesamt sollen 20 Prozent aller Arbeitsplätze wegfallen.
Paris - Fünf französische Gewerkschaften gingen heute in Paris an die Öffentlichkeit. Ihnen lägen Pläne vor, wonach Alcatel-Lucent radikal sparen will, teilten die Arbeitnehmervertreter mit.
Eine Sprecherin von Alcatel-Lucent in Deutschland wollte dies nicht kommentieren. Sie verwies darauf, dass in der deutschen Konzerntochter anders als in Frankreich "in den kommenden Wochen" erst Gespräche mit den Sozialpartnern aufgenommen werden müssten. Für Alcatel-Lucent arbeiten in Deutschland 5000 Menschen. Größere Standorte gibt es in Stuttgart, Nürnberg, Bonn und Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main.
Der US-Konzern Lucent und die französische Alcatel-Gruppe hatten sich im Dezember zum zweitgrößten Anbieter in der Netzwerkbranche zusammengeschlossen. Zurzeit arbeiten rund 79.000 Menschen in 130 Ländern für das Unternehmen. Weltweit will Alcatel-Lucent bis 2009 insgesamt 12.500 Stellen streichen. Laut den französischen Gewerkschaftern sollen Details zu den Stellenstreichungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern voraussichtlich am 23. Februar bei einem konzerninternen Treffen bekannt werden.
In Frankreich sollen laut den dortigen Gewerkschaften 1800 Stellen oder 15 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen. Die Arbeitnehmervertreter beziehen dabei 320 Posten von Zeitarbeitern und bei Zulieferern ein. Die Konzernführung in Paris bezifferte den Abbau auf 1468 Stellen bis Ende 2008 oder zwölf Prozent der Belegschaft.
Die Unternehmensführung will durch Kostensenkungen in Frankreich 1,7 Milliarden Euro sparen. Der Stellenabbau soll möglichst durch freiwilliges Ausscheiden von Mitarbeitern und Frühverrentungen erreicht werden.
2006 sank der Umsatz von Alcatel-Lucent um zwei Prozent auf 18,25 Milliarden Euro. Der Überschuss fiel von 1,67 Milliarden auf 522 Millionen Euro.
wal/AFP/dpa
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