Betriebsratswahlen in Nürnberg am 10.5.06
Im Lucent's Nürnberger Betrieb ist es erstaunlich still. Wenn überhaupt finden Gespräche hinter verschlossenen Türen statt. Es soll alles wie normal aussehen, jedenfalls vor der Wahl.
Die beiden Listen der Betriebsratswahl haben sich kaum zu der bevorstehenden Übernahme von Lucent durch Alcatel geäußert, der sich ab Sommer schon auswirken kann. Danach wäre ein selbstbewußter Betriebsrat sehr wichtig, der sich auf seine Aufgaben stürzen muß, Mitarbeiter zu vertreten.
Solange aber die Belegschaft nicht so recht weiß, wer ihn am Besten vertreten kann, ist ein Wahl-Aufruf, wie ihn die Geschäftsleitung bereits gestartet hat, wenig erfolgreich, es sei denn es soll blind gewählt werden; denn Persönlichkeitswahl ist wieder ausgeschlossen.
Ob die Geschäftsleitung mit dem Wahlaufruf noch etwas anderes bezweckt, als ihre Truppen zu mobilisieren, die Manager Liste zu wählen ist nicht zu erkennen. Es läßt sich sicher darüber streiten, ob das bereits eine Wahlbeeinflussung ist.
So kann nur vermutet werden, daß die für den Einzelnen besseren Kämpfer in den Reihen der Gewerkschaftsliste sind. Wollen Manager-Kandidaten mehr als den eigenen Posten retten? Über die Arbeit im Betriebsrat, in dem beide Listen jetzt auch schon sind, war vor dem Wahlkampf nur wenig zu vernehmen.
Schließlich hat die Manager-Mehrheit des bisherigen Betriebsrates sogar das Ethik Programm des US Konzerns abgesegnet. Würden die TecManager ähnlich bei Synergie-Entlassungen vorgehen, die sich schon angekündigt haben.
Ob diese und ähnliche Vermutungen ausreichen, ein Kreuz bei der Betriebsratswahl vom 10.5.06 zu machen, wird man in 2 Tagen am Ergebnis sehen.