NEIN zu den geplanten Massenentlassungen!
Bei der Bekanntgabe der Fusion von Alcatel und Lucent wurde von Frau Russo und Herrn Tchuruk ein Abbau von 10 Prozent der Belegschaften angekündigt.
Kaum ist zudem ein Quartal (v.a. in den USA) nicht so gut gelaufen, setzt Frau Russo nach und droht uns nun den Abbau von 12.500 Stellen an. 1,7 Milliarden Euro Einsparungen will sie so in drei Jahren generieren, 300 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant.
Die Vernichtung von 12.500 Existenzen mit all ihren Folgewirkungen für die Familien ist ihr dafür gerade recht. Geldgier kennt keine Schranken.
Was soll man da von den Unternehmensgrundsätzen halten, die folgendes formulieren: „Die Verpfl ichtung, Geschäfte auf ethische Art und Weise zu tätigen, gehört zu unserem gemeinsamen Unternehmenserbe“ und „jede(r) von uns ist verantwortlich dafür, sich im Geschäftsleben im höchsten Maß ethisch korrekt zu verhalten.“
Dabei sind Nachteile auch für den Konzern offensichtlich: Mit den Menschen, die jetzt teuer entsorgt werden sollen, geht wertvolles Know-How verloren. Dieses rücksichtslose und kurzsichtige Vorgehen der Konzernleitung werden wir nicht hinnehmen.
Wir fordern nachdrücklich, Mittel für Investitionen in die Zukunft des Unternehmens und der Beschäftigten zu nutzen.
Statt „shareholder value“-Mentalität fordern wir: - keine Entlassungen - Erschließung neuer und zukunftsträchtiger Geschäftsfelder - Investitionen zur Standortsicherung in den einzelnen Ländern
Eine Personalplanung, die sich nicht an vorhandener Arbeit orientiert, sondern an einer willkürlichen Einsparvorgabe (Kosten = Köpfe), lehnen wir ab.
Heute finden bei Alcatel-Lucent weltweit Aktionen gegen die geplanten Massenentlassungen statt. In Frankreich z.B. wird gestreikt, da dort die konkreten Abbauzahlen bekannt wurden. Wir sind mit diesen Aktionen solidarisch.
Bei uns ist davon auszugehen, dass auf der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 22. Februar 2007 genauere Zahlen bekannt gegeben werden.
Deshalb werden wir auch an diesem Tag zu Aktionen aufrufen. Wir bitten Sie jetzt schon, sich daran aktiv zu beteiligen.
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Auf Initiative der IG Metall haben sich in Frankfurt Vertreter der IGM-Betriebsräte aus den Alcatel-Lucent-Betrieben Stuttgart, Berlin und Nürnberg getroffen.
Wir wollen die anstehende Fusion zwischen der Alcatel SEL AG und der Lucent GmbH begleiten und dabei gemeinsam über unsere Arbeitsbedingungen in den einzelnen Bereichen diskutieren.
Diese Fusion muss ein Erfolg werden, weil es letztendlich um unsere Arbeitsplätze geht.
Wichtig ist dabei, dass wir uns als Belegschaften und Arbeitnehmervertreter nicht gegeneinander ausspielen lassen, sondern das für uns Beste aus beiden Unternehmenskulturen in das neue Unternehmen einbringen. Unser gemeinsames Ziel ist: Gute Arbeitsbedingungen erhalten und ausbauen.
Auf dem Frankfurter Treffen haben wir dazu einen Aufgabenkatalog erarbeitet. Damit wir gemeinsam diskutieren und erfolgreich arbeiten können, müssen wir die Strukturen und Arbeitsbedingungen in den Betrieben bei Alcatel und Lucent genau kennen.
Wir haben deshalb vereinbart, Arbeitsgruppen aus den Betriebsräten beider Unternehmen zu bilden, die folgende Themen bearbeiten werden:
- Arbeitszeit - Entgelt/Prämie/Leistungsbeurteilung - Ausbildung - Betriebliche Weiterbildung - Menschen mit Behinderung
Wir werden Sie über die Ergebnisse der Arbeitsgruppenarbeit informieren.
Nur Arbeitnehmervertreter, die sich gemeinsam für Ihre Interessen stark machen, werden Sie wirkungsvoll vertreten. Die Klammer ist für uns dabei die IG Metall, die uns beim Zusammenwachsen unterstützen wird. Mit dem Treffen in Frankfurt haben wir die Grundlage für eine Zusammenarbeit der Betriebsräte von Alcatel und Lucent gelegt. Unterstützen auch Sie uns für eine solidarische Zukunft.
Herausgeber: Gesamtbetriebsrat der Alcatel-Lucent Deutschland AG, Eberhard Süßmuth GBR-Vorsitzender, Rolf Engert Stellv. GBR-Vorsitzender;
Verantwortlich: Hans Baur, 1. Bevollmächtigter IG Metall Stuttgart, Theodor-Heuss-Str. 2, 70174 Stuttgart
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