Streik bei Neupack: kämpferischer Auftakt
Die Beschäftigten der Verpackungsfirma Neupack GmbH & Co. KG befinden sich seit dem 1. November in einem unbefristeten Streik. Ihr Ziel ist ein Tarifvertrag.
Heute, am 1. November, sind die ArbeiterInnen der Neupack GmbH & Co. KG in den unbefristeten Streik getreten. Die Hauptforderung der Beschäftigten ist ein Tarifvertrag.
Bei Neupack, werden seit ca. 50 Jahren Verpackungen, wie z.B. Joghurtbecher, produziert. In den Standorten Stellingen und Rothenburg/Wimme arbeiten ca. 200 Beschäftigte. Besitzer ist die Krüger-Sippe, eine Unternehmer-Familie, die sich selbst zu Hamburgs „ehrbaren Kaufleuten“ zählt. Spätestens bei dieser Selbstbetitelung, sind feudale Unternehmensführung und Gutsherrenart nicht mehr weit. Und bei Neupack ist dies in einer neuen Qualität zutage getreten. Seit Jahren hat es keine Lohnerhöhungen gegeben, Urlaub, Arbeitszeiten usw. sind völlig ungeregelt. Die kämpferischen und organisierten Kollegen werden seit geraumer Zeit mit alle möglichen Mitteln von der Unternehmensführung bekämpft und behindert. Besonders hervorzuheben ist die Kündigung des Betriebsratvorsitzenden unter der fadenscheinigen Begründung falsch abgerechneter Fahrtkosten. Versuche einen Tarifvertrag zu verhandeln wurden bis heute von den Krügers verhindert.
Der Streikauftakt verlief für die Kollegen dann auch erfolgreich. Die Beteiligung war gut, und es gelang auch einige von denen, die zuerst noch arbeiten wollten zu überzeugen sich am Streik zu beteiligen. Mehrere Versuche von Streikbrechern und leitendem Personal die Effektivität des Streiks zu mindern konnten unterbunden werden. Einfahrten zum Werksgelände wurden mit Autos blockiert und der direkte Zugang zum Gebäude wurde für über eine Stunde von den KollegInnen blockiert, so dass Streikbrecher keinen Zutritt zum Gebäude erhielten. Auch der zukünftige Besitzer, ein Neffe des aktuellen Besitzers, konnte nur mit Hilfe eines Securitybeamten in das Gebäude gelangen. Erst nachdem die Polizei erschien wurde die Blockade einer Einfahrt aufgelöst. Es wurden noch viele kämpferische Reden gehalten und leitendes Personal, das zur Arbeit erschien, wurde mit Namen und Funktion im Betrieb von den Streikenden vorgestellt. In Gesprächen mit KollegInnen wurde berichtet, dass die Führungsebene Prämien angeboten hat wenn sie sich nicht an dem Streik beteiligen sollten.
Erfreulich ist auch die rege Teilnahme und Solidarität aus anderen Betrieben, aber auch von UnterstützerInnen aus dem gewerkschaftlichen und linken Spektrum. Auf diesem Erfolg lässt sich aufbauen. Wir hoffen auf einen erfolgreichen Verlauf des Streikes.
Wichtig ist weiterhin die Solidarität aus anderen Betrieben, und von allen solidarischen KollegInnen und Strukturen. Unterstützt die Streikposten und Aktionen, schafft Öffentlichkeit für den Streik und zeigt den KollegInnen bei Neupack aber auch den Krügers, dass die Streikenden nicht alleine sind!
Für eine Solidarität über alle Branchen und Beschäftigungverhältnisse hinaus! Arbeitskämpfe vernetzen!