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Immer wieder nutzlose Versuche Ethik für die Wirtschaft zu verwenden

erstellt von valter zuletzt verändert: 12.08.2009 14:05
Mit Geschäftsethik und Compliance disziplinieren Unternehmen ihre Mitarbeiter unter angeblich ethischen Vorzeichen, die nicht einmal die Vorstände erfüllen. Die Entlassungsproduktivität geht mit und nach der Krise weiter.

Oberfächlich klingt es meist gut, wenn Unternehmen die Diskriminierung , Schikanen und Maßregelungen von Mitarbeitern verhindern wollen und für die Menschenrechte und Arbeitsrecht sind. Dahinter steht aber der Versuch der Unternehmen, das Verhalten der eigenen Mitarbeiter zu beeinflussen. Es hat so etwas wie Gehirnwäsche an sich.

Die Bezeichnungen der Unternehmensprogramme sind vielfältig, beispielsweise nennen sie sich allgemeine Unternehmensrichtlinien oder -ziele, Verhaltenskodex oder Unternehmensethik, und leiten sich meist von den Verfehlungen ab, die von den eigenen Vorständen oder denen der Wettbewerber bekannt sind. Damit werden dann die eigenen Mitarbeiter traktiert ohne Rücksicht auf mögliche Wiederholungen. Meist werden sogar die Vorstände, bei denen die Verfehlungen eher stattfinden können, von den Unternehmensprogrammen ausgenommen.

Im Falle des Handelsriesen Wal-Mart hatten Gerichte bereits festgestellt, dass keine Ethik drin sein muss, auch wenn es drauf steht. Doch die Versuche hören nicht auf, von den eigenen Fehlern mit Hilfe der Ethik für Beschäftigte ablenken zu wollen. Dass Beschäftigte zum Arbeiten und Geldverdienen kommen, will ihnen nicht eingehen. Es gibt sogar Unternehmen, in denen gleichzeitig Ethik gepredigt und entlassen wird. Wenn die Firmen mit diesem offensichtlichen Widerspruch konfrontiert werden, bleiben die Antworten meist aus.

Ethik in der Kurzarbeit ist bis jetzt noch nicht thematisiert worden.

Wie sehr es Unternehmen um Arbeitsrechte geht, sieht man auch an Abmahnungen in den Fällen, in denen sich Beschäftigte gegen diese Pseudo-Wirtschaftsethik wehren.

Als Gipfel der Unverschämtheit wird gern auch eine Petzestelle oder Kummerkasten unter Umgehung der Betriebsvertretungen eingeführt, über die man ethische Verfehlungen anderer berichten kann. Wer dann glaubt, über zu hohe Boni von Vorständen petzen zu können, muß sich bald eines Besseren belehren lassen.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 13.08.2009 15:45
diese viel gelobte"Ethik für die Wirtschaft" ist ein feigenblatt für das unternehmertum, aber nur in sogenannten wirtschaftlich guten zeiten!!

in "schlechten" zeiten schert sich die wirtschaft einen scheissdreck um "Ethik"!!

meint der jägermeister