Vergiftung des Amur durch Sicherheitsmängel in China
Fehlendes Umwelt- und Sicherheitsbewußtsein in China haben zu einer Katastrophe an einem Nebenfluß des Amur, am Songhua geführt. Momentan leidet die Millionenstadt Harbin unter den Folgen einer Explosion im Zusatzwerk des Jiliner Petro-Chemie-Kombinats, durch die Krebs erzeugendes Benzol und Nitrobenzol in den Fluß gelangt, Tagesschau vom 24.11.05.
Hatte die Katastrophe bei der unkontrolliert wachsenden chinesischen Wirtschaft kommen müssen, bei der Menschen und Umwelt keine Rolle spielen. Deshalb haben auch viele Unternehmen ihre Produktion in "Goldgräberstimmung" in das Reich der Mitte verlegt, ohne auf die Randbedingungen zu achten. Haupsache die Menschen sind billig.
Daß auch die Umwelt und die Sicherheit ebenso billig ist, sieht man an den folgen dieses Unfalls, unter dem die Menschen leiden und den China fast ungebremst in das Nachbarland Russland fließen läßt, das sich in den nächsten Tagen mit Massensterben am Fluß selbst beschäftigen darf. Entlang des Amur werden die Menschen künftig wegen dieser Versäumnisse ihr Leben mit Krebsleiden vorzeitig beenden.
Besonders makaber erscheint diese Katastrophe vor der immer wieder berichteten Verlagerung von Arbeit und Fabriken in Billiglohnländer, was auch gleichbedeutend mit Billigsicherheitsländer und Billigumweltländer und Billigmenschenwürdeländer heißen sollte. Die Gier vieler Unternehmen ist ohne Grenzen, wenn sie trotz der sichtbaren Folgen im eigenen Land und bei den Katastrophen immer mehr nach China verlagern. Wieviel Katastrophen müssen noch passieren, bis Regierung und Industrie die Lehren daraus ziehen, daß dieses menschenverachtende Wachstum nicht weiter gehen kann?