Ethik und Kapital
In einem Interview der Frankfurter Runschau nimmt der Ökonom Hans Nutzinger Stellung zur Ethik in der Verantwortung von Unternehmen gegenüber ihren Beschäftigten. Das ist eine ganz andere Ethik, als die der Handelskette Wal-Mart, die vom Wuppertaler Arbeitsgericht in die Schranken gewiesen wurde, weil sie als Disziplinierungsinstrument mißbraucht wurde, Netzwerk IT vom 16.6.05.
Mißbrauch und Nutzen der Ethik liegen also dicht nebeneinander. Gern würden Unternehmen eine Firmenreligion haben und die Menschen damit kontrollieren, weil es ganz zu offensichtlich ist, daß sie selbst das Gegenteil ethischer Maßstäbe an sich selbst anlegen. Ist die immer noch andauernde Weigerung gegen "Veröffentlichung der Supergehälter":../../../valter/politik/2005-05-17.9942868757 etwa ethisch?
Lassen wir uns von ethischen Fachleuten helfen, etwa bei den Fragen in GEO Wissen über Sünde und Moral:
- Wie wird man ein besserer Chef? Durch kreatives Nichtstun und ethisch-spirituelle Kompetenz.
- Wie man die ethisch-spirituelle Kompetenz erlernt? Mit klösterlicher Geduld.
Leider fehlt oft ein Pater Anselm Bilgri, der in seiner "Andechser Schule des Führens" gestresste Manager auf den Pfad der Tugend zurück führt. Und wann endlich gehen die Herren Ackermann und Kleinfeld nach Andechs zu einem Intensivkurs?
Es ist schon ein bißchen komisch, mit welchen "Kritiken" manche glauben, dem Kapitalismus beikommen zu wollen.
Wer meint, mit ethisch reinen Managern ginge der Kapitalismus in Ordnung, was hat der denn a m Kapitalismus für eine Kritik. K e i n e!
Leute, die den Kapitalismus begriffen haben, stellen sich Fragen nach "Ethik und Kapital" nicht: Was sollte die denn zur Klärung beitragen?
Also: ein schönes Thema für welche, die den guten Kapitalismus gegen den schlechten verteidigen wollen.