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Neue Jobs fast nur mit Menschenhandel

erstellt von valter zuletzt verändert: 30.09.2010 11:21
Die Abnahme an Arbeitslosen wird fast nur mit Leiharbeit, dem modernen Menschenhandel, erreicht. Leiharbeiter sind bei Arbeitgebern die Sklaven, auf die alle Unternehmensrisiken verlagert werden. Leiharbeiter als Arbeitnehmer 2. Klasse schuften nur und haben keine Rechte, weil sie sonst sofort ersetzt werden.

Die konservative Regierung lobt die Abnahme der Arbeitslosigkeit bei wieder anziehender Konjunktur. Die Milliarden kostende Bankenkrise hat viele Arbeitnehmer um ihre Jobs gebracht. Eine Wiederholung wäre aus konservativer Sicht schon deshalb anzustreben, weil sie die Arbeitnehmer und ihre Gewerkschaften weiter schwächt. Einige Interessenvertretungen beginnen zaghaft nach Regeln für Leiharbeit zu fragen, statt sie abzuschaffen.

Regierung und Unternehmen verdrängen gern, daß die Zunahme an Beschäftigung fast nur bei in Leiharbeit umgesetzt wird. Doch was sind Leiharbeiter in unserem System, die unbegrenzt eingesetzt werden?

  • Leiharbeiter sind jederzeit austauschbar. Sie haben nur einen Leiharbeitgeber, der mit ihnen als Menschen handelt. Sind sie gut vermittelbar, werden sie behalten, sonst endet der Beschäftigungsvertrag schnell aus betrüblichem Grund.
  • Leiharbeiter haben beim Entleiher weniger oder keine Rechte und schuften, um übernommen zu werden. Schaffen sie die Übernahme nicht, werden sie einfach ersetzt. Wenn sie übernommen wurden und die Probezeit überstanden haben, sind sie wieder die ersten, die bei betrieblichen Schwächen rausfliegen, um von vorn bei einem anderen Menschenhändler anzufangen.
  • Leiharbeiter sind fantastisch um gewerkschaftsfreie Zonen zu erweitern; denn Leiharbeiter haben vor lauter Schuften keine Zeit sich zu organisieren. Sie können nicht einmal die gesetzlichen Mindestgrenzen bei Mehrarbeit oder am Wochenende einfordern, denn das verlangen ja gerade der Entleiher und der Leiharbeitgeber, wenn sie das auch nicht offen aussprechen. Eine Kontrolle der Gesetze wie das Arbeitszeitgesetz bei Entleihern und Leiharbeitgebern findet fast nie mangels Personal bei der Gewerbeaufsicht statt.

Leiharbeiter sind die modernen Sklaven der Beschäftigten geworden, gegen die sich auch die Stammbelegschaften ausspielen lassen. Leiharbeiter sind für die fest Beschäftigten vermeindlich der Schutz vor Entlassungen, weil Leiharbeiter zuerst dran glauben, wenn die Konjunktur wieder stottert. Doch wer danach drankommt, mag keiner sehen.

Ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie lange diese Sklaven sich die Ausbeutung gefallen lassen? Warten wir darauf, daß sich ein moderner Spartakus an die Spitze einer Leiharbeiter-Bewegung stellt und mit dem Sklavenhandel aufräumt? Neben all den anderen Baustellen der Regierung braut sich bei den ausgenutzten, ausgeliehenen Menschen etwas zusammen, das keine Rücksicht vor Systemrelevanz mehr hat und sich mit Milliarden zudecken läßt.

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