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Bremer Daimler Streik gegen Fremdvergabe

erstellt von valter zuletzt verändert: 13.10.2012 09:34
Über2000 KollegInnen aus der Frühschicht haben im Bremer Mercedes-Benz Werk für mehr als eine Stunde die Arbeit nieder gelegt, um gegen die geplante Vergabe an Fremdfirmen von Teilen der Werkslogistik und der internen Service Abteilung WPS zu protestieren.

Bremen 11.10.2012 Daimler KollegInnen legen die Arbeit nieder . Über 2000 KollegInnen aus der Frühschicht haben heute im Bremer Mercedes-Benz Werk für mehr als eine Stunde die Arbeit nieder gelegt, um gegen die geplante Vergabe an Fremdfirmen von Teilen der Werkslogistik und der internen Service Abteilung WPS zu protestieren, siehe aktuelles Kollegeninfo . Anlass war ein Verhandlungsgespräch zwischen Betriebsrat und Bremer Geschäftsführung über die Entscheidung.

Der Bremer Werkleiter Andreas K. hatte bereits auf der letzten Betriebsversammlung im September mit dem Spruch man muss auch mal loslassen können für großen Unmut bei der Belegschaft gesorgt. Er begründet die Entscheidung mit Vorgaben der Konzernzentrale und der mangelnden Rentabilität einer eigenen Logistik im Wettbewerb. Durch die Fremdvergabe der Logistik sollen in den nächsten Jahren angeblich alleine 11 Millionen Euro eingespart werden.

Die KollegInnen sind sauer, weil die betroffenen Arbeitsplätze vor allem MitarbeiterInnen mit körperlichen Einschränkungen eine Möglichkeit gaben, weiter im Werk beschäftigt zu bleiben.

Auf der Versammlung gab es Beiträge von direkt betroffenen KollegInnen, die sich wütend dem Werkleiter gegenüber stellten und eine andere Entscheidung verlangten. Dieser wusste sich nicht anders zu helfen als dem Betriebsratsvorsitzenden zum Geburtstag zu gratulieren und mehrmals zu wiederholen ich brauche euch alle, woraufhin herzlich gelacht wurde. Nach dem Festhalten der Werkleitung an der Fremdvergabe wird es weitere Runden und hoffentlich auch Aktionen der Belegschaft geben.

Dazu braucht es vor allem Entschlossenheit und Solidarität in den Fachbereichen, denn es ist auch zu erwähnen, dass fast überall Gerüchte gestreut wurden, die Aktion sei illegal. In einer Halle soll sich sogar ein Meister vor den Notaus Knopf des Fließbandes gestellt und den KollegInnen Angst gemacht haben, sie würden beim Verlassen des Arbeitsplatzes Schadensersatz für verbrannte Karossen zahlen müssen. Es ist an solchen Aktionen zu merken, dass der Handlungsspielraum der Geschäftsführung extrem gering zu sein scheint, daher dürfte die herkömmliche Sozialpartnerschaft in Verhandlungsrunden alleine schon von der marktwirtschaftlichen Lage, beispielsweise Artikel in der Süddeutschen vom 08.10.2012 her keine Umkehr in den Entscheidungen bringen, sondern nur die Möglichkeit eines konsequenten Widerstands in der Belegschaft!

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