Die wirklichen Opfer des Vulkanschadens
Die Naturkatastrophe der fliegenden Asche des Eyjafjallajökull lähmt alles, nicht nur staatliche Zeremonien und fliegende Diplomatie, auch viele einfache Menschen stranden überall, weil Flugzeuge nicht mehr nach hause kommen.
Die Natur des Vulkan im fernen Island zeigt uns wieder einmal, dass wir mit unserem Können an Grenzen stossen. Kein noch so heldenhafter Präsident zwingt die Piloten trotzdem Risiken einzugehen, die schon 1982 beinah einen Absturz verursachten.
Die Versorgung der in vielen Flughäfen Gestrandeten , das Wichtigste, was jetzt passieren sollte, ist keineswegs gesichert, auch wenn die Passagiere auf den besseren Plätzen bessere Feldbetten bekommen. Diesmal sind fast alle gleich. Das ist das Gute an der Katastrophe. Erinnern wir uns wieder an Solidarität, mit der sich gemeinsame Not leichter ertragen läßt.
Was erwarten wir von Klientel-Politikern, deren gerade geforderte Hotel-Klientel die gestrandeten Reisenden ausnimmt? Genausoviel oder -wenig wie von den Fluglinien, die viel zu unflexibel sind und nicht Flüge umleiten, wo noch offene Flughäfen sind. Im Moment wäre nicht nur Rom, sondern auch Istanbul eine Ausweichlösung. Fluglinien lassen sich aber die Umleitung teuer mit Extratickets bezahlen, die Ihre Fluggäste ihrem Ziel nur annähert.
Was wird von der Politik statt Berichten über einen Privat-Konvoi von Rom über Bozen nach Berlin oder Propellerflügen erwartet:
- Kontrolle der beteiligten Fluglinien, daß sie eingegangene Transportverpflichtungen auch durch Umbuchung ohne Extragebühr flexibel erledigen,
- Kontrolle der Holeliers, damit sie gestrandete Reisende nicht mit unverschämten Sonderpreisen ausnehmen und an deren Not gewinnen,
- Vereinbarungen über schnell zu bekommende Sonderbedingungen, um Transfer-Visa für Weiterreisen auf dem Landweg zu bekommen.
- unbürokratische finanzielle Hilfen für alle gestrandete Reisende, wenn ihnen das Geld von Airlines und Hotels aus der Tasche gezogen wurde.
- wenn schon Politiker bequem im Konvoi heimfahren, könnten sie auch gleich noch gestrandete Reisende mitnehmen.
Doch passiert wirklich? Die Reisenden sind auch Wähler.