Nachdenken im Studium unerwünscht
Die Kritik der Hochschulrektoren am Bildungsstreik in Leipzig facht den Streit erneut an. Dafür erhalten die Hochschulrektoren den Titel der Master of Desaster. Zum Bildungsstreik kommt die Zuständigkeitsfrage .
Nicht nur in Berlin und großen Unis, auch an kleineren verträumten Universitäten wie Jena oder Regensburg haben die Hochschulrektoren mit ihrer Kritik an den Studenten das Feuer neu entfacht.
Ja, Streik tut weh und ist nicht immer höflich. Das wissen Studenten und Rektoren gleichermaßen. Eine Antwort, was die Hochschulrektoren selbst zur Beseitigung des Problems tun, sind die von den Studenten abgeschirmten Hochschulrektoren in Leipzig schuldig geblieben.
Haben die Rektoren vergessen, dass sie selbst einst dem Humboldschen Prinzip gehuldigt haben, dass Nachdenken das Wichtigste beim Studium ist. Genau das fehlt bei der Reform nach Bologna.
Auch das Nachdenken über soziale Studienbedingungen muß erlaubt sein. Dabei fürchten einige, erkennen zu müssen, dass die Studiengebühren in einem Land falsch sind, dem nichts wichtiger sein sollte als Bildung. Oder haben wir da etwas falsch verstanden, geht es der Regierung nur um Bildungspöstchen statt Problemlösung?