Streik auf dem grünen Hügel in Bayreuth
Für die zu den Wagner Festspielen in Bayreuth angereiste Prominenz ist es mal etwas ganz anderes, statt Tristan und Isolde die Plakate der streikenden, tristen Isolde vom Bühnenpersonal zu betrachten, Zeit vom 2.7.09.
Die Arbeitgeber der Bühnenarbeiter könnten sich einen schlechten Dienst erwiesen haben, den Tarifvertrag der Länder TVL nicht übernehmen zu wollen. Sittenwidrige Beschäftigungen und Vertragsstrafen müssen die Arbeitgeber in Bayreuth nicht nur den eigenen Beschäftigten sondern auch der Festspiel-Prominenz erklären, unter denen auch diese Arbeitgeber sein könnten, wenn zur Eröffnung am 25. Juli statt Wagner ein Stück aus dem Streikrepertoire von Verdi zu sehen sein wird.
Die Bühnenarbeiterinnen und -Arbeiter haben bisher die Chance ungenutzt gelassen, jeden Sommer auf sich aufmerksam zu machen. Doch warum sollen sie weniger Wert sein als andere Bühnenarbeiter? Gelernt haben sie das vielleicht von dem Vorführpersonal des Kino Babylon Mitte, das die Berlinale für den Streik aussuchte. Mal sehen, welche Streikdekoration die Bayreuther bereit halten, wenn die Medien die einlaufende Prominenz filmt.
- Keine Einigung bei Tarifverhandlungen für Bayreuther Festspiele , der Newsticker vom 14.7.09.
- Weiter Streit um Tarifvertrag - Noch immer Streikdrohung der Gewerkschaft ver.di , ddp vom 14.7.09.