Streik der privaten Rhön-Kliniken in Giessen
Beschäftigte und Unternehmer der Rhön Kliniken erkennen in Giessen, dass durch den Kauf der ehemaligen Uni-Klinik aus einem Staatsbetrieb ein Wirtschaftsunternehmen wurde, in dem die Verteilung wie in anderen Privatunternehmen in Auseinandersetzungen bis zum Streik erworben werden. 800 bis 1500 Beschäftigte demonstrierten in der Giessener Innenstadt, Giessener Allgemeine , Giessener Zeitung , Oberhessische Presse vom 1.4.09 und Giessener Anzeiger vom 2.4.09.
Die Gesundheitsversorgung mit Krankenhäusern wird immer mehr durch wenige Klinikskonzerne nach privatwirtschaftlichen Maßstäben geführt. Im Klartext heisst das, Krankenhäuser machen Gewinn und je mehr die Beschäftigten am Gewinn teilhaben wollen, nehmen sie den Konzernmanagern einen Teil des Bonus, den diese nur ungern schmälern. Die staatliche Aufgabe einer ausgewogenen Gesundheitsversorgung gerät so immer mehr ins Hintertreffen. Wie bei den ausser Kontrolle geratenen Banken sind auch bei den Klinikskonzernen Regeln dringend notwendig, die vom Gesundheitsministerium erwartet werden.
Die gewollte Privatisierung der Gesundheit steht erneut auf dem Prüfstein, wenn erkannt wird, dass sich einige Wenige auf Kosten von Diensten und Belegschaften in Saus und Braus leben. Auch Gesundheitsmanager müssen eine Verantwortung haben, an die sie notfalls mit Regeln erinnert werden müssen. Ein erster Schritt wäre die Transparenz aller Managerbezüge, um danach zu entscheiden, ob hier auch Grenzen gesetzt werden müssen.
Einfacher noch würden Auswüchse bei den Klinikkonzernen verhindert, wenn Gesundheitsunternehmen von befristeten Zulassungen abhängig sind, damit sie sich ständig aufs Neue darum bemühen, eine öffentliche Anerkennung zu bekommen.