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Der Bahn Brief zur Urabstimmung der Lokführer

erstellt von valter zuletzt verändert: 25.08.2008 18:19
In die Urabstimmung der kleinen Gewerkschaft der Lokführer GdL platzt ein Brief der DB, in dem ein Wettbewerb der 3 Bahngewerkschaften beklagt wird und eine schriftliche Zustimmung zu dem Abschluß mit den beiden anderen Gewerkschaften erwartet wird.

Die Bahn fürchtet den "Konkurrenzkampf der in ihren Betrieben tätigen Gewerkschaften":news20070720-002 , der bereits im vollen Gang ist. Sie hat unterdessen an die Mitarbeiter einen umstrittenen Brief verteilt, FTD vom 23.7.07.

Auch der DGB Chef hat sich in den Konflikt eingemischt, FAZ vom 23.7.07, weil die GdL die Unfähigkeit der anderen Gewerkschaften ans Licht bringen würde, wenn sie mehr erreicht als der bisherige "Abschluß":http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Tarifverhandlungen-Deutsche-Bahn;art271,2336080 mit 4,5% Steigerung.

Nach der Ablehnung des Bahn-Angebotes scheinen auch die "Betriebsräten gewährten Vorteile":http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/218894.html auf dem Spiel zu stehen. Ein ähnlicher Deal in anderen Dimensionen war erst beim Autobauer VW als Bestechungsskandal eskaliert und geplatzt. Da drängt sich der Verdacht auf, die gegenüber der GdL Forderung geringen Abschlüsse habe sich die Bahn bei den Funktionären erkauft. Vielleicht ist es auch so zu verstehen, warum Bahn Manager und die alteingesessenen Gewerkschaften eine gemeinsame Front gegen die GdL machen?

Erste Folge der GdL Urabstimmung kann also ein neuer Bahnstreik in der Urlaubszeit in wenigen Wochen sein. Eine weitere Folge kann mit dem Streik danach auch noch die Enthüllung von Geschäften mit den eingesessenen Funktionären sein. Nach einem Erfolg der GdL wäre als 3. Folge zu erwarten, daß Gewerkschaftsbücher ihre Besitzer wechseln, also alles in allem genug Stoff für das Sommertheater, während dem sich die Politiker in den Folgen der Bahnprivatisierung sonnen können.

Bis jetzt nützt das Wort der Kanzlerin wenig, die dem Bahnchef zur Seite getreten ist, FAZ vom 23.7.07, es sei denn, sie möchte die Bahn fahrenden Bundestagskollegen gut in und wieder aus dem Urlaub zurückkommen lassen.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:09
Je mehr Privatisierung umso ähnlicher werden die Bedingungen bei der Bahn wie in England. Nach den Lokführern kommen die Stellwerker und danach die Energiesparte Bahn, je nachdem wieviel nach den Privatisierungswellen an Einzelteilen übrigbleibt.

Die privatisierungswütigen Politiker müssen sich noch auf viele Streiks gefaßt machen, schlißlich schaffeb sie gerade die Voraussetzngen für streikfähige Branchen.