Airbus Betriebsräte verkaufen, Belegschaften streiken
Den Belegschaften der streikenden Airbus Werke in Varel, Nordenham und Laupheim ist nicht egal, dass ihre Betriebsräte dem Verkauf von Airbus Fabriken zugestimmt haben. Gestreikt wird gegen das menschenverachtende Sanierungsprogramm POWER8, Tagesspiegel vom 12.7.07.
Noch einen Tag vorher meldete reuters der Airbus-Betriebsrat lenke bei Werks-Verkäufen ein. Nach der Diskussion forderten sie ein Zukunftskonzept, Handelsblatt vom 11.7.07.
Die Ereignisse überschlagen sich und die Betriebsräte merken nun, daß sie über den Tisch gezogen wurden und sollten sich freuen, daß die Belegschaft das wieder ins Lot rücken.
Man kann noch darüber sinnieren, daß Betriebsräte auch nur Menschen seien, die Verlockungen verschiedener Seiten nicht immer standhalten können. Dieser vermeindliche Zwitterstellung jedoch gibt die Betriebsverfassung nicht her und derart wackelige Kanidaten sollten die Konsequenzen ziehen und das schwierige Amt standhafteren Betriebsräten überlassen.
Die Kalkulationen der Unternehmen gehen doch immer darum, die Rendite ihres Kapitals zu erhöhen. Da die Lohnarbeit das Mittel dafür ist, schauen sie, wie sie die noch lohnender machen können - oder, wie sie sich die, die sich für sie nicht mehr lohnt, vom Hals schaffen.
Das ist das tägliche Geschäft des Kapitals im Umgamg mit den "Arbeitsplatzbesitzern".
Deshalb ist es ein großer Fehler von einem "menschenverachtende Sanierungsprogramm" zu reden und so zu tun, als wenn der Kapitalismus eigentlich in Ordnung ginge (wenn es nur keine Sanierungsprogramme gäbe). Die Unternehmen genießen die Freiheit der Kalkulation und es ist ein Irrglaube zu leugnen, daß die Arbeitsplätze deren Mittel sind, ihren Reichtum zu vergrößern. Wenn das aber so ist, ist die Schädigung der Interessen derer, die auf einen Arbeitspltz angewiesen sind, weil sie sonst nichts haben um leben zu können, systematisch. Sie kommen nur zum Zug, wenn sie benutzbar (lohnend) fürs Kapital sind - also weit mehr bringen als sie kosten. Und das zunehmend mit globaler Konkurrenz zu ihresgleichen.
"Die Ereignisse überschlagen sich und die Betriebsräte merken nun, daß sie über den Tisch gezogen wurden und sollten sich freuen, daß die Belegschaft das wieder ins Lot rücken."
Die Betriebsräte denken in den Notwendigkeiten der kapitalistischen Logik, unterwerfen sich also der kapitalistischen Profitkalkulation. Deshalb kann man nicht sagen, daß sie über den Tisch gezogen wurden!