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Film: Ende der Vertretung - Emmely und der Streik im Einzelhandel

erstellt von valter zuletzt verändert: 11.04.2013 12:40
kanalB nr_34 /Film von Bärbel Schönafinger in Zusammenarbeit mit Samira Fansa
Wann 05.04.2009
von 13:45 bis 16:30
Wo Kino Moviemento, Kottbusser Damm 22
Name
Kontakttelefon 030 - 70 24 93 60
Teilnehmer * Emmely, Karen (Streikende)
* Susanne (Betriebsrätin) (angefragt)
* Samira Fansa (Aktivistin)
* Bärbel Schönafinger (Filmemacherin)
Termin übernehmen vCal
iCal

Diskussion nach dem Film mit dem Publikum:

Moderation: Archibald Kuhnke (Komitee "Solidarität mit Emmely")

Photographieren und Filmen sind während der Veranstaltung zum Schutz der Streikaktivistinnen untersagt.

Der Film gewinnt zusätzliche Aktualität dadurch, dass inzwischen in allen Bundesländern die Lohn-, Gehalts- und Ausbildungsvergütungstarifverträge des Einzelhandels gekündigt sind (dabei gelten Fristen: teils wurde die Kündigung gestern gültig, teils gelten die Verträge noch bis 30.04. oder 30.06.).

Es ist also möglich, dass im Einzelhandel gestreikt bald wieder gestreikt wird.  Die meisten ver.di-Bezirke haben sich für die anstehenden Verhandlungen u. a. auf 6,5 % mehr Lohn als Forderung festgelegt.  Wer den Film guckt, dem wird diese Zahl bekannt vorkommen.

Zum Film

Die Situation der Beschäftigten im Einzelhandel hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Während die Arbeitsbelastung immer näher an die Grenze des körperlich erträglichen geht, bleiben die Löhne immer weiter hinter den steigenden Lebenshaltungskosten zurück. Gleichzeitig stiegen die Gewinne der Branche immer weiter an: zwischen 2000 und 2006 um 64,3%. Als die Arbeitgeber Ende 2006 die Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit kürzen wollten, hatten sie im Empfinden vieler Beschäftigter eine Grenze überschritten: Die längste und härteste Tarifauseinandersetzung im deutschen Einzelhandel begann.

Der Film begleitet die Streikenden über eineinhalb Jahre. Zu Wort kommen Frauen, die seit Jahrzehnten im Einzelhandel arbeiten. Viele streiken zum ersten mal in ihrem Leben. Oft sind sie allein erziehend, in Teilzeit und mit so wenig Lohn, dass sie sich ihr Essen ?bei der Familie zusammensuchen? müssen. Manchen wird ihr Engagement im Streik zum Verhängnis, Emmely zum Beispiel. Nachdem sie in ihrer Kaiser's Filiale den Streik organisiert hat, wird ihr unter einem Vorwand fristlos gekündigt. Ihr Kampf um Wiedereinstellung wirft ein Schlaglicht auf das einseitig an den Interessen der Unternehmen ausgerichtete deutsche Arbeitsrecht.

Der Film erkundet das Engagement der einfachen Gewerkschaftsmitglieder im Streik, analysiert das Vorgehen der Streikleitung und der Einfluss der Betriebsräte. Beschrieben werden auch die Interventionen linker Gruppen an der Seite der Streikenden. Der Film sucht nach Antworten auf die Frage, weshalb die Beschäftigten und ihre Organisationen nicht in der Lage sind, sich gegen die Arbeitgeber durchzusetzen.

Ende der Vertretung - Emmely und der Streik im Einzelhandel Interviews und Kamera: Samira Fansa, Bärbel Schönafinger / Buch und Schnitt: Bärbel Schönafinger / Zweite Kamera: Kea / Support: Jörn Hagenloch, Katrin Duffke, Emmanuelle Piriot, Britta Schneider, Paul Fiedler, Kira Schönafinger / Tonmischung: Sonja Harth / Grafik: Bildwechsel / DVD und Animation: Björn Dietzen / Statistische Daten: Dr. Bert Warich/WABE Institut / Netz: Volker Moritz / Produktion und Vertrieb: kanalB (http://.kanalB.org) / Dieser Film wurde gefördert von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt

Zur Veranstaltung

Der 18 Monate andauernde Tarifkonflikt im Einzelhandel hat eine Lohnerhöhung von 3% und die Streichung der Zuschläge für den Samstag Nachmittag gebracht. Ausgehend von der Analyse der Ursachen, die zu diesen weiteren Verschlechterungen für die Beschäftigten geführt haben, soll es darum gehen, wie künftige Tarifkämpfe erfolgreicher gestaltet werden könnten.

Stimmt die Aussage des Films, dass die einfachen Gewerkschaftsmitglieder und der Gewerkschaftsapparat von je unterschiedlichen Interessen geleitet sind? Spiegelt das die Fallstricke und Begrenzungen einer sozialpartnerschaftlich organisierten Beschäftigtenvertretung?

Sollten sich Aktivistinnen, die Streiks unterstützen wollen, bei ihren Interventionen an die Beschäftigten an der Basis wenden oder weiterhin die gewerkschaftliche Anbindung suchen?

Weitere Informationen über diesen Termin…

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