Wulff als Ober-Aufsichtsrat von VW
Mit den Stimmen der Niedersächsischen Landesregierung wurde nicht nur der neue Betriebsratschef und frühere Stellvertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Der wegen Bestechechung des Betriebsrates in die Kritik geratene Personalvorstand und Namengeber der Reformen ist entlassen worden, ohne über einen Nachfolger zu entscheiden, Netzeitung vom 14.7.05.
Wie der Niedersächsische Landeschef seine Aufsichratsaufgaben wahrgenommen hat, um solche und ähnliche Bestechungen zu verhindern, ist allerdings immer weniger klar. Man konnte den Eindruck haben, er wolle den VW Aufsichtsrat kontrollieren, in dem er selbst sitzt, also einen Ober-Aufsichtsrat bilden. Vielleicht hatte er so laut nach Aufklärung gerufen, weil er gemerkt hat, daß das Instrument des Aufsichtsrats nicht funktioniert .
Nun hat er wohl gemerkt, daß er mit im Boot sitzt und daß es auch um ihn geht. Hat er deshalb die Lust an der radikalen Aufklärung verloren? Hat er auch etwas zu verbergen? Es ist schon leiser geworden. Zaghaft hört man eben, daß die Hausjuristen bei VW gerade prüfen, wieviel Abfindung Peter Hartz zu bekommen habe. Was ist aus den kämferischen Tönen geworden?
Wenn man darüber länger nachdenkt, könnte Peter Hartz - nicht unverdient - ein Bauernopfer geworden sein, weil noch ganz andere, auch die Haupteigentümerin, die Niedersächsische Landesregierung, noch viel mehr gewußt haben und am Ende auch daran beteiligt gewesen sind?