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Wird Hartz bei VW stufenweise demontiert?

erstellt von valter zuletzt verändert: 25.08.2008 18:22
Zunächst soll Hartz die Zuständigkeit "Regierungsbeziehungen" abgeben.

VW-Bestechungsgeld

Der wegen der Bestechung von Betriebsräten in die Kritik geratene VW Personalvorstand soll angeblich "Blankoschecks für die Betriebsräte":http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/deutschland/97074 ausgegeben haben, die nicht kontrolliert wurden. Hat der Konzern noch andere Ausgaben nicht unter Kontrolle und sind seine Bilanzen deshalb so schlecht?

Warum er ausgerechnet die Regierungsbeziehungen abgeben soll, wenn doch die Betriebsratsbeziehungen nicht stimmen, ist dubios. Es sieht ja wie ein Eingriff von Politikern aus, die nun Bedenken haben, auch noch in den Bestechungsskandal verwickelt zu werden.

Die Hauptsache ist aber die Frage, wie ein Konzern einen Vorstand walten läßt, der seinen eigenen Bereich, die Betriebsrätekosten, nicht kontrolliert. Wie lange dürfen Aufsichtsgremien da ohne Konsequenzen zusehen?

In der VW Satzung steht über den Vorstand unter § 6 Zusammensetzung und Geschäftsordnung:

  • (3) Der Aufsichtsrat erlässt nach Anhörung des Vorstands eine Geschäftsordnung für den Vorstand, in der auch die Verteilung der Geschäfte innerhalb des Vorstands geregelt wird.

Wenn es also um den Entzug oder die Vergabe von Tätigkeiten geht, ist der Aufsichtsrat verantwortlich. Hat er sich dabei und bei der Affäre im Personalbereich nicht richtig eingesetzt?

Je länger der Aufsichtsrat untätig zusieht, umso mehr schadet er sich selbst. Schließlich geht es auch um viel Geld. Was das Vorstandsmitglied bekommt, kann man nur ahnen oder von den Bezügen des Vorstandsvorsitzenden ableiten, der in 2004 nach "Konzernabschluß Anhang":http://www.volkswagen-ir.de/fileadmin/vw-ir2/dokumente/berichte/2005/Dt._Corporate_Governance_Kodex.pdf 2.631.479 € bekommen haben soll. Alle Vorstandsmitglieder sollen sich demnach 11.614.837 € geteilt haben, bliebe rechnerisch ca. 1 500 000 € für jedes Vorstandsmitglied.

Vermutungen über eine Personalentscheidung werden immer lauter. Das Zögern begründet sich offensichtlich mit dem Namen, den die Regierung ihren Reformen gegeben hat. Fiele die Personalie, käme das einem Image-Verlust der Reformen gleich. Und das ist in Wahlkampfzeiten nicht gerade gut.

Der Belegschaft und den Betriebsräten, die sich nicht haben bestechen lassen, ist jedoch die Existenz eines solchen Personalvorstandes kaum noch zuzumuten, gerade weil er auch von Arbeitnehmer-Vertretern bei VW mit installiert wurde.

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