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Telekom verkauft massenweise Arbeitsplätze

erstellt von valter zuletzt verändert: 30.08.2008 14:32
Der privatisierte Telefonriese will weiter Personal loswerden. Ein kleiner Teil der gestrichenen 32 000 Stellen soll ausgelagert, d.h. in andere Tarife kommen, um schlechter bezahlt zu werden. Ob eine Versetzung auf neue Stellen möglich ist, hängt von der Bereitschaft zur Umschulung ab.

Die Ankündigung eines massiven Stellenabbau's zigtausender Stellen der Deutschen Telekom, Netzwerk IT berichtete, sei nur die Fortsetzung eines laufenden Prozesses, den die Telekom unterbrochen habe, Netzeitung vom 2.11.05. Für 3,3 Milliarden Euro sollen die einstigen Beamten rausgekauft werden, wobei im Durchschnitt jeder mehr als 2 Jahresgehälter bekäme, Handelsblatt vom 3.11.05. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Telekom im nächsten Steuerbescheid die Milliarden dann noch einmal als Verluste absetzen will.

Warum die Telekom die Milliarden nicht zur Sanierung der eigenen Organisation, zur Effizienzsteigerung, zur Verbesserung ihrer Dienstleistungen, damit zum Erhalt ihrer Kunden verwendet, wer kann das verstehen? Stattdessen bekommt sie viel Ärger mit dem eigenen Personal, ihren Aktionären und der empörten Öffentlichkeit. Abgesehen davon fehlt ihr das Geld für die eigentlichen inneren Reformen.

Die Telekom will sich lieber der altgedienten Kräfte entledigen, um frisches, billiger bezahltes Blut einzukaufen, taz vom 3.11.05. Daß Jüngere eine Arbeit bekommen, ist ja an sich nicht schlecht, wenn die Telekom dabei sich dabei nicht der Verantwortung gegenüber den Älteren entledigen würde; als genau diejenigen, die nach den Plänen künftiger Regierungen eigentlich länger arbeiten sollten, anstatt sich vorzeitig aus dem Erwerbsleben zu verabschieden.

Ob die Telekom auf die altgedienten Kräfte überhaupt verzichten kann, ist schon deshalb fraglich, weil sie sich im gleichen Zug neue, schon passend ausgebildete Arbeitskräfte holen will, anstatt die Bisherigen umzuschulen. Sie will sich also gleich zweimal auf Kosten der Allgemeinheit, auf Kosten der Arbeitsämter und der Ausbildung bedienen, Welt vom 3.11.05. Vergessen ist, was der einstige Staatskonzern schon aus Steuergeldern bekam. Verantwortung scheint er nicht zu besitzen.

Nun sind die Kontrollorgane wie Aufsichtsräte gefordert, die diese Vorstandsentgleisungen zurecht rücken. Es wird sich wieder einmal zeigen, ob diese Kontrollorgane noch funktionieren.

Wozu diese Bedienungsmentalität, die derzeit in vielen Konzernen herrscht, noch führen wird, läßt sich bereits an den Unruhen beim französischen Nachbar ablesen. Irgendwann wollen die Arbeitnehmer und Steuerzahler die Konzerne nicht mehr fett machen.

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(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Zur Ergänzung: Im Durchschnitt hat jede/r einzelne Beschäftigte des Telekom Konzerns im Jahre 2004 die Schulden des Unternehmens um 46.303,-€ verringert, einen Gewinn von 18.858,-€ erwirtschaftet, mit 8.823,-€ zur Dividende der Aktionäre beigetragen und einen Umsatzanteil von 235.543,-€ erarbeitet. Die Beschäftigten haben dem Unternehmen mit dem Beschäftigungsbündnis (34 Std-Woche mit Gehaltsminderung) in einer schlechten wirtschaftlichen Lage geholfen. Aber, trotz dieser Zahlen sollen 32.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das sind fast 19% (18,82%). Der Abbau soll sozialverträglich vollzogen werden, aber es sind wieder eimal 32.000 Arbeitsplätze weniger (auf dem deutschen Arbeitsplatzmarkt).
Und, ob das mit den Beamten so klappt möchte ich bezweifeln. Die Beamte müssen schon mit den Maßnahmen einverstanden sein (auch sie haben Rechte). Es sind alles Bundesbeamte (noch aus Postzeiten), die meisten sind Beamte auf Lebenszeit.
Gruß Telekomiker