Der Streik bei Infineon geht mit einem faulen Kompromiss zu Ende
Es endete, wie es enden muss - mit einem faulen Kompromiss, de.internet.com vom 31.10.2005. Das Ergebnis war für Infineon eines, das "insgesamt ... sich die Kosten in dem von Infineon erwarteten Rahmen (bewegten)", Reuters vom 31.10.05.
Anders gesagt - es ist eine Entsorgung auf Raten. Eine "Beschäftigungsgesellschaft", eine Wörtschöpfung der IG Metall zur Beschönigung des Begriffs "Transfergesellschaft", ist nicht anders als eine Entsorgungsgesellschaft, wie die Erfahrung bei Opel zeigt, Netzwerk IT und Monitor, WDR.
Wer einen anderen Job bekommen kann oder kurz vor der Rente steht, kann sich freuen. Viele andere schauen in die Röhre. Die Abfndungssumme macht zwar das Leben einfacher, rettet einem vor ALG II nicht und erst recht nicht vor der Anrechnung der Abfindung.
Die Qualifizierung, die man in so einer Transfergesellschaft bekommt, ist der Erfahrung nach nicht die Rede wert. Auch wenn sie gut wäre, ist die Frage, wo die neuen Jobs herkommen sollten?
Der Streik ist nach dem Willen der IG Metall bei Infineon ist vorbei. Die Probleme bleiben: die Arbeitslosigkeit, zunehmend unsichere und schlecht bezahlte Arbeitsplätze und die Bestrafung der Arbeitslosen durch Hartz IV.
Entweder fangen auch die Gewerkschaften an, über Alternativen nachzudenken oder sie machen sich nach und nach überflüssig. Noch haben sie die Wahl.
Nur der Erhalt der Arbeitsplätze wurde nicht erreicht.
Den Streikenden ging es um den Erhalt der Arbeitsplätze. Doch dafür kann nicht zum Streik aufgerufen werden. Mehr Geld, länger einen Arbeitsplatz verzögert die Arbeitslosigkeit und Armut. Bringt etwas mehr Handlungszeit. Nur der ist Arbeitsplatz ist weg. Dieses primäre Ziel würde nicht erreicht.