NSN feiert Halbierung der Belegschaft
München 6.4.2012 Unter Androhung den Standort komplett zu schließen, hat das NSN Management mit dem Betriebsrat eine Halbierung der Belegschaft ausgehandelt, genauer sollen 2000 bleiben und 1600 rausfliegen. Es wurde um Listen derjenigen gefeilscht, die über eine Transfergesellschaft entsorgt werden sollen.
Ist das ein Grund zum feiern, wenn die Hälfte ihren Job verliert und der Rest noch gar nicht weiß, ob er danach noch funktioniert? Aus vielen anderen Entlassungen ist bekannt, dass nach dem Verlust der halben Belegschaft meist nur die Rücksichtslosen übrigbleiben, denen die engagierten Kollegen fehlen, also eine Menge an geretteten Chefs, die keine Mitarbeiter mehr haben.
Mit der umstrittenen Sonderregelung für Gewerkschaftsmitglieder erreicht man deren schnellere Entsorgung mit dem Erfolg, dass ein gewerkschaftsfreier Kern von 2000 bleibt, deren Kampf wohl erst in 2-3 Jahren beginnt, wenn man die Einzelheiten der Verhandlung mitverfolgt hat.
Was konnte man auch anderes in dem schwarz-gelbe regierten Bundesland Bayern erwarten, in dem der Markt und nicht die Menschen bestimmen. Wer konnte da von einem Betriebsrat erwarten, 1600 Widersprüche zu schreiben, um 1600 Kündigungsschutzklagen vorzubereiten, wie das mit dem Mitarbeiternetz NCI bei der Zerschlagung der Siemens Hofmannstr einst gelungen ist.
Ob mit oder ohne Transfer-Entsorgung, nach den Schlecker Frauen versagt die Politik bei der Existenzsicherung von 1.600 Ingenieuren wieder. Es ist gar nichts sozialverträglich , wenn die Existenz durch Arbeit verloren geht.