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Bedrohte Siemens PSE Mitarbeiter wollen den CEO besuchen

erstellt von valter zuletzt verändert: 17.11.2008 11:00
Von der österreichischen Siemens Software Sparte PSE planen die Beschäftigten am 24.11.08 eine Protestfahrt nach München, um den Chef selbst zu sprechen

Von 2.400 Mitarbeitern der Siemens Software Sparte PSE in Österreich stehen weitere 475 vor der Kündigung. Bisher mußten schon 500 gehen. Der Betriebsrat verlangte Auskünfte vom Unternehmen, die ihm verweigert werden, Computerwelt vom 17.11.08.

Den Beschäftigten geht es nun darum, von Löscher selbst Klarheit zu erhalten, wie es mit der Softwaresparte weiter geht. Mehrere huntert Teilnehmer wollen sich die Mühe machen, am Hauptsitz des Unternehmens zu erscheinen.

Siemens hat schon viel zuviel Porzellan zerschlagen, siehe BenQ , dass die Beschäftigten die Informationsblockade so einfach hinnehmen. Schweigen zeigt nicht nur die Unfähigkeit einer Geschäftsführung, der die Argumente ausgegangen sind, sie ist ein Zeichen von Inkompentenz, für die immer noch horrende Gehälter kassiert werden.

Steht am Ende der Blockade auch noch Siemens in Berlin, um nach Opel eine milde Milliardengabe vom Steuerzahler zu erbitten?

(4) Kommentare

Anonymer Benutzer 23.11.2008 11:09
Die Protestfahrt nach München wurde abgesagt und vom Belegschaft wird das als Erfolg verkauft. Dass dadurch der PSE Betriebsrat extrem unglaubwürdig wird, interessiert wohl niemanden.
Löscher hat bereits vor einigen Wochen verlautbart, dass man Ende November genaueres sagen kann. In nächsten Tagen werden wir wohl erfahren, ob sich der Betriebsrat auch dieses Mal wieder über den Tischen hat ziehen lassen.
Anonymer Benutzer 24.11.2008 21:06
Nicht die Absage der Protestfahrt nach München wurde vom BR als Erfolg verkauft sondern die Ankündigung. Ich glaube nicht, dass der BR durch die Absage "extrem unglaubwürdig" wird, da er gerade sehr erfolgreich einen 2000-köpfigen Protestmarsch zum österreichischen Siemens-Vorstand in Wien organisiert hat. Soviel hätten wir nach München wahrscheinlich nicht mobilisiert.
Eine Protestfahrt nach München wäre aus meiner Sicht auch eine Don Quijote Aktion "gegen Windmühlen" geworden: Es hat sich nämlich herausgestellt, dass
1. der Wirtschaftsausschuss in Erlangen tagt,
2. dieser keine SIS PSE-Angelegenheiten besprechen würde und deswegen
3. weder ein deutscher Siemens-Betriebsrat noch
4. ein Siemens-Vorstand (Löscher) empfangen würde, um unsere Sorgen und Fragen zur SIS PSE entgegenzunehmen.
Am Münchner Witteldorfer Platz hätten wir nur den Weihnachtsmarkt vorgefunden. Und in Erlangen vor dem Siemens-Komplex noch nicht einmal das.

Wegen der geänderten Umstände hätte eine Protestfahrt am 24.11. aus meiner Sicht nur noch dann einen Sinn gehabt, wenn uns wenigstens die deutschen SIS-BetriebsrätInnen mit ihren ebenfalls betroffenen tausenden von SIS-KollegInnen auf einer gemeinsamen kraftvollen Demonstration und Kundgebung empfangen hätten. Doch diese waren zu einer gemeinsamen Aktion am 24.11. wegen mangelnder konkreter Informationen zur neuen SIS-Struktur leider (noch) nicht bereit. Aber das kann ja noch werden.

Der Betriebsrat wurde hier aus meiner Sicht nicht über den Tisch gezogen sondern hat verantwortungsvoll umdisponiert und dadurch verhindert, dass PSE-KollegInnen wie "fahrende Ritter der traurigen Gestalt gegen Windmühlen kämpfen mussten". Die paar hundert PSE-KollegInnen wären frustriert wieder zurückgefahren, ohne das Gefühl, etwas weitergebracht zu haben.

Wir brauchen die Mobilisierungskraft der KollegInnen noch für andere weit sinnvollere und kraftvollere Aktionen als mit nur wenigen hundert KollegInnen über den Weihnachtsmarkt des Wittelsbacher Platz zu spazieren und wieder nach Hause zu fahren. Wer die KollegInnen hier in sinnlose Aktionen hineintreiben will, sollte sich meiner Meinung nach überlegen, ob dadurch nicht den Gegnern der PSE-KollegInnen in die Hände gespielt wird.

Anonymer Benutzer 10.12.2008 15:24
Schönfärberei bzw. Schönrederei hilft uns hier nicht weiter.
Auch wenn die oben angeführten Punkte möglicherweise korrekt sind, wäre mit Sicherheit kein einziger PSE-Kollege frustriert zurückgefahren. Die PSE-Kollegen, die mitgefahren wären, wissen genau worauf sie sich einlassen.
Laut einer "mit der Situation vertrauten Person" war der eigentliche Grund für die Absage, dass die IG-Metall nicht damit einverstanden war. Nach dem Motto "Es kann doch nicht sein, dass Österreicher in Deutschland demonstrieren."

Wie auch immer, die Protestfahrt hat nicht stattgefunden. Es mag zwar eine noble Sache sein, die Mobilisierungskraft der PSE-Kollegen für andere kraftvollere Aktionen in Reserve zu halten. Wie wir leider aus der Vergangenheit wissen, wird es diese weiteren Aktionen nie geben.
Genauso wie es bei der Millionenschau keinen Sinn macht, alle Joker bis zum Schluss aufzuheben, verhält es sich mit diesen angedrohten Aktionen. Was nutzen mir all die Joker, wenn ich vorzeitig aus dem Spiel ausscheide und somit nie einsetzen kann.
Anonymer Benutzer 15.12.2008 22:24
Auch Schwarzmalerei hilft nicht weiter: Schließlich hat der Betriebsrat am 25.5.2008 wieder zu einer Protestversammlung gegen das Manager-Meeting mit CT-Chef Achatz am selben Tag aufgerufen und ca. 1000 KollegInnen kamen. Sogar die Medien berichteten über diese Aktion auf dem Werksgelände.
Von wegen "Wie wir leider aus der Vergangenheit wissen, wird es diese weiteren Aktionen nie geben".

Diese Aktion hat immerhin bewirkt, dass in der Aufsichtsratssitzung nur die Gründung der CT in Österreich beschlossen wurde nicht jedoch die geplante Versetzung hunderter von PSE-KollegInnen in diese CT. Die Zerlegung der PSE wurde dadurch sicher verzögert.

Im übrigen hätte ich gern gewusst, wer diese "mit der Situation vertraute Person" denn ist, die behauptet, dass "der eigentliche Grund für die Absage (war), dass die IG-Metall nicht damit einverstanden war. Nach dem Motto 'Es kann doch nicht sein, dass Österreicher in Deutschland demonstrieren'."
Es mag sein, dass die IG Metall nicht damit einverstanden war. Warum sollte sich aber ein von der IG Metall völlig unabhängiger PSE-Betriebsrat durch eine IG Metall bevormunden lassen? Das kommt mir nicht plausibel vor.